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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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er frisch geduscht nach einem Frühstück in Jeans, Polohemd und Turnschuhen die Klinik betrat, bemühte er sich, freundlich zu lächeln, als er am Empfang Lisa sah.
    »Guten Morgen, mein Name ist Max Bergmann. Könnte ich bitte Dr. Jarrett sprechen?«
    Lisa erwiderte sein Lächeln und musterte ihn kurz. Bill hatte ihr gestern von seiner Unterhaltung mit ihm berichtet, und sie war schon gespannt gewesen, wie sich Noras Mann heute benehmen würde.
    »Ah, Mr. Bergmann. Ich bin Lisa Jarrett. Mein Mann ist augenblicklich in einer Dienstbesprechung. Wir haben gerade Schichtwechsel. Es dauert aber sicher nicht mehr lange. Wenn Sie einen Moment Platz nehmen möchten.«
    »Ja, danke, Mrs. Jarrett.«
    Lisa blickte ihm nach, als er zu den Stühlen ging. Nach allem, was sie von Bill wusste, entsprach er so gar nicht dem Eindruck, den sie sich von ihm gemacht hatte. Als Jason mühsam ein Gähnen unterdrückend mit seinem Arztkoffer in der Hand auf sie zukam, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Mann.
    »Mach’s gut, Jason.«
    »Ja, danke. Du auch. Bis heute Abend.«
    Bill sah auf, als sie eintrat. »Na, was gibt’s?«
    »Rate mal, wer dich sprechen möchte.«
    »Du machst es aber spannend. Nun sag schon.«
    »Mr. Bergmann wartet am Empfang auf dich.«
    »O nein! Bitte nicht der schon wieder!« Er legte die Stirn in Falten. »Und das so früh am Morgen.«
    »Ich weiß gar nicht, was du hast. Er macht einen ausgesprochen netten Eindruck.«
    Bill sah sie missmutig an. »Das muss ein anderer sein.«
    Sie wandte sich wieder der Tür zu. »Ich sage ihm jetzt Bescheid. Und Bill, nicht dass ihr euch noch schlagt.«
    Als Max das Büro betrat, reichte er dem Arzt ohne Umschweife die Hand. »Guten Morgen, Dr. Jarrett. Danke, dass Sie für mich Zeit haben.«
    Bill ließ sich seine Überraschung nicht anmerken.
    »Bitte, Mr. Bergmann, nehmen Sie Platz. Was kann ich für Sie tun?«
    Max sah ihn offen an. »Nun, ich stehe zu meinen Fehlern. Ich möchte mich für mein Verhalten von gestern bei Ihnen entschuldigen. Ich habe einfach überreagiert und war krank vor Sorge um meine Frau. Ich kann nur hoffen, dass Sie dafür Verständnis aufbringen und meine Entschuldigung akzeptieren.« Abwartend sah er Bill an, der ihn erleichtert anlächelte.
    »Selbstverständlich, Mr. Bergmann. Das Ganze muss doch auch für Sie ein Schock gewesen sein, und dann die lange Reise. Es ist schon in Ordnung.« Er machte eine kleine Pause. »Es ist ebenfalls völlig in Ordnung, wenn Sie Ihre Frau nach Sydney verlegen lassen möchten. Wir müssen damit aber wirklich noch ein wenig warten, bis sich ihr Zustand weiter stabilisiert. Und, Mr. Bergmann, es muss unter allen Umständen vermieden werden, dass sie sich aufregt, unruhig wird oder sich Sorgen macht, sonst kann es zu einem ernsten Rückfall oder zu Komplikationen kommen, verstehen Sie?«
    Max nickte. »Vollkommen. Das von gestern wird sich nicht wiederholen. Kann ich jetzt zu ihr?«
    Bill stand auf. »Aber ja, kommen Sie.«
    Nachdem Max eingelenkt hatte, kehrte Ruhe ein, und Noras Genesung machte in den nächsten Tagen endlich gewaltige Fortschritte. Die Brüche heilten bereits gut, die Schmerzen nahmen ab, und sie merkte, wie langsam ihre Kräfte zurückkehrten.
    Abends, wenn die Besuchszeit endete und Max wieder ins Hotel ging – auch Martin hatte oft nach ihr gesehen –, hatte sie noch ein wenig Zeit, über alles nachzudenken. Einerseits war sie froh gewesen, Tom nicht ständig begegnen zu müssen, andererseits wuchs ihre Angst, ihn vor ihrer Abreise nicht mehr sprechen zu können. Sie grübelte. Im Grunde gab es ja auch nichts mehr zu bereden, es war alles gesagt. Trotzdem verspürte sie den Wunsch, ihm ihre Gedanken mitzuteilen, ihn noch einmal zu sehen.
    Einige Tage später betrachteten Bill und Jason eingehend eine ganze Reihe neuer Röntgenaufnahmen von Nora.
    »Nun, wie es aussieht, wäre sie jetzt transportfähig, was meinst du?«
    Jason nickte. »Ja, es schaut nicht schlecht aus, wenn man bedenkt, wie es um sie gestanden hat, als sie eingeliefert wurde.« Ein ironisches Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Und wenn der liebende Gatte sie in Sydney besser aufgehoben weiß, könnten wir jetzt einem Transport zustimmen, oder?«
    Bill grinste. »Komm schon, er hat sich ja noch beruhigt. Ich werde ihm aber trotzdem die Wahl lassen und ihn informieren. Es ist schließlich sein gutes Recht.«
    Max hörte ihm aufmerksam zu. Als der Arzt mit seinen Erläuterungen fertig war, stand er am Fenster und sah

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