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Noras großer Traum (German Edition)

Noras großer Traum (German Edition)

Titel: Noras großer Traum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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wischte sich mit dem Handrücken eine Träne weg. Tom war nicht da gewesen. Sie schloss kurz die Augen und versuchte nicht daran zu denken, wie sehr sie ihn vermissen würde. Sie dachte an den Brief und wurde etwas ruhiger. Max strich ihr im Vorbeigehen über die Hand und nahm dann vorne neben Phil Platz, während Bill und Lisa in ihrer Nähe blieben und sich anschnallten.
    Als Lisa sich während des Flugs um sie kümmerte, fragte Nora sie leise: »Würden Sie mir einen großen Gefallen tun?«
    Lisa beugte sich über sie. »Aber ja. Worum geht es denn?«
    Nora zögerte kurz. »Nun, ich konnte mich bei Tom nicht mehr bedanken und mich auch nicht von ihm verabschieden.« Sie wandte kurz den Blick ab und holte Luft. »Ich habe dort in meiner Tasche einen Brief für ihn. Würden Sie den bitte an ihn weitergeben?«
    Lisa hatte sofort verstanden. Sie sah zum Cockpit, wo Max sich gerade mit dem Piloten unterhielt, dann kehrte sie ihm den Rücken zu, nahm den Brief an sich und verstaute ihn in ihrer eigenen Tasche. Lächelnd sah sie wieder zu Nora. »Machen Sie sich keine Sorgen. Er bekommt ihn, sobald Bill und ich zurück sind. Ruhen Sie sich jetzt ein wenig aus, ja?«
    »Danke, Lisa.«
    Die Patientenaufnahme von Nora im Krankenhaus in Sydney verlief routinemäßig. Nora fühlte sich unbehaglich, alles war hier eher anonym, aber sie tröstete sich damit, dass es ja nicht mehr unendlich lange dauern konnte, bis sie nach Hause fliegen dürfte.
    Nach der Aufnahme auf der für sie zuständigen Station standen Bill und Lisa vor ihrem Bett, um sich zu verabschieden. Nora war auf Grund des Transportes doch erschöpfter, als sie es sich vorgestellt hatte. Außerdem konnte sie eine gewisse Traurigkeit über das Endgültige dieses Abschieds nicht mehr ganz verbergen. Sie war sehr still geworden. Als Bill ihr die Hand gab, fiel es ihr schwer, zurückzulächeln.
    »Vielen Dank für alles, Bill.«
    »Passen Sie gut auf sich auf, Nora.«
    Bill reichte nun Max die Hand.
    »Mr. Bergmann, geben Sie Acht auf Ihre Frau. Viel Glück!«
    Max gab ihm einen weißen Umschlag.
    »Dr. Jarrett, dies ist von meinem Verlag für den Royal Flying Doctor Service in Cameron Downs.«
    Bill blickte auf. »Ich danke Ihnen.«
    Lisa beugte sich etwas hinunter und sah Nora an.
    »Alles Gute, Nora. Sie müssen noch etwas Geduld haben, dann können Sie sicher bald zu Ihren Kindern nach Hause.« Sie strich ihr über die Hand. »Machen Sie es gut.«
    »Danke, Lisa. Passen Sie auch auf sich auf.«
    Als sie gegangen waren, setzte Max sich zu seiner Frau und nahm ihre Hand. Er spürte, wie traurig sie geworden war.
    »Schatz, wir schaffen das hier gemeinsam. Glaub mir, es dauert nicht mehr sehr lange, dann können wir heim.«
    Sie lächelte ihm zu, sagte aber nichts.

18
    N achdem sich Bill und Lisa im Flugzeug ausführlich über die Spende unterhalten hatten, nutzte Bill die Gelegenheit für ein Nickerchen. Lisa saß am Fenster und hing ihren Gedanken nach. Sie hatte Nora nicht sehr gut kennen gelernt. Aber durch die offensichtliche Nähe, die Tom zu ihr zugelassen hatte, hatte sie ein sicheres Gespür dafür entwickelt, dass es mit der Beziehung zwischen den beiden etwas Besonderes auf sich hatte. Und obgleich es ihrem Verständnis von einer guten Ehe widersprach, seinem Partner nicht die Treue zu halten, spürte sie, dass Nora nicht der Typ war, der mit den Gefühlen anderer spielte. Mitgefühl zeigte sich in Lisas Augen, während sie aus dem Fenster sah.
    Als sie nach der Landung im Auto saßen, um nach Hause zu fahren, legte sie Bill eine Hand auf den Arm.
    »Kannst du bitte noch kurz bei Tom vorbeifahren?«
    Ihr Mann sah sie fragend an. »Warum? Der ist doch beim Angeln.«
    »Eine innere Stimme sagt mir, dass er vielleicht schon wieder zu Hause ist.« Als Bill schließlich nickte, fügte sie hinzu: »Nora hat mir einen Brief für ihn gegeben. Möglicherweise ist er wichtig für die beiden.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    Als sie vor Toms Haus hielten, war er gerade dabei, seinen Wagen auszuladen. Er wandte sich um und beugte sich zu Lisas geöffnetem Fenster hinunter.
    »Hallo ! Wenn ihr zum Essen bleiben möchtet, müsst ihr aber Geduld mitbringen, ich bin gerade erst nach Hause gekommen.« Bill schüttelte den Kopf. »Nein, nein, Tom. Wir fahren gleich weiter.«
    Lisa zog den Brief aus ihrer Tasche.
    »Den hier hat mir Nora für dich gegeben.« Sie reichte den Umschlag durch das Fenster und sah Tom dabei an. »Ich wollte, dass du ihn heute noch

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