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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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die Schulter.
    „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, fragte sie.
    „Klar, ich hoffe, dass es bei einigen ‚klick‘ macht und sie mich erkennen. Weil ich manchmal als Experte im Fernsehen zu sehen bin, kann das Vertrauen erwecken. Wir kennen das ja, dass fremde Leute mich manchmal etwas distanzlos ansprechen, weil sie das Gefühl haben, mich persönlich zu kennen, nur weil sie mich abends im eigenen Wohnzimmer in der Glotze sehen. Außerdem habe ich in der E-Mail sehr präzise Fragen gestellt, zum Beispiel nach dieser Gerlinde Grasmück, an die sich doch der eine oder andere erinnern müsste, wenn alles stimmt, was Herr Störens uns gesagt hat.“ Benecke schickte die Mail ab.
     
    Er hängte auch das Bild an, das ihn mit Cornelius von Bergen zeigte. Vielleicht konnte ja auch einer der Angeschriebenen etwas über diesen selbst ernannten Priester des Svantevit sagen.
    In diesem Augenblick wurde das Essen aufgetragen.
    „Die einzige Kritik, die sich dieses Lokal gefallen lassen muss, ist wohl, dass die Portion für mich zu groß ist“, meinte Jensen, der dabei genüsslich kaute. „Aber da gibt es sicher Schlimmeres …“
    Das Essen schmeckte allen hervorragend, am Tisch herrschte andächtige Stille.
    Diese wurde erst unterbrochen, als das Handy von Hauptkommissar Jensen klingelte.
    „Ja, bitte?“, sagte Jensen im amtlichen Tonfall, und genau in diesem Moment hörten alle anderen auf zu kauen und hingen fortan an Jensens etwas verkniffen wirkenden Lippen und den sich verändernden Regungen seines Gesichts.
    Es gab irgendetwas Neues, das konnte man schon an Jensens Gesichtsausdruck sehen.
    Er sagte dreimal hintereinander ein militärisch knappes „Ja!“ und schließlich noch einmal „Jawohl!“ und verkündete schließlich, nachdem er den Bissen, der ihm im Mund steckte, endlich hinuntergeschluckt hatte: „Ich bin so schnell wie möglich bei Ihnen!“
    Dann beendete er das Gespräch und sah mit einem bedauernden Gesichtsausdruck auf seinen Teller.
    Hektisch in sich hineinschaufeln oder stehen lassen – das schien die Alternative zu sein, vor der er nun stand. Er entschied sich für Ersteres. „Muss gleich weg“, sagte er nur kurz.
    „Etwas Wichtiges?“, fragte George, der ihn prüfend ansah.
    „Gerlinde Grasmück!“, stieß Jensen kauend hervor. „Sie ist gerade verhaftet worden. Hat sich wohl dagegen gewehrt und einer Kollegin die Nase blutig geschlagen.“
     
    „Na ja, so wie uns die Dame bisher geschildert wurde, verwundert das ja auch nicht“, fand George.
    „Wir wollten uns auch noch mit den Joggerinnen im Hotel Seestern in Baabe unterhalten!“, gab Benecke zu bedenken, denn dieser Begegnung maß er allergrößte Bedeutung bei.
    Schließlich wollte er den beiden das Bild von Cornelius von Bergen präsentieren, dem Mann mit dem Ziegenbart und dem Handwagen.
    „Ich komme morgen früh da hin. Wir treffen uns in Baabe!“, versprach Jensen und aß dann in einem Akkordtempo, das dieses feine Mahl zweifellos nicht verdient hatte, seinen Teller leer. „Bezahlen Sie für mich, ich gebe Ihnen das Geld wieder!“, murmelte er noch kauend, griff nach seiner Jacke, die er über den Stuhl gehängt hatte und stürzte hinaus. Dabei rempelte er noch um ein Haar eine Kellnerin an, die aber geschickt auswich und damit einer vierköpfigen Familie das Essen rettete.
    „Sehe ich das jetzt falsch oder wollte der gute Herr Jensen uns nicht dabeihaben?“, fragte George und lehnte sich zurück, während er einen Schluck aus seinem Glas nahm.
    „Nein, das sehen Sie genau richtig“, befand Benecke leicht verärgert.
    „Er hat uns nicht einmal gesagt, wo Frau Grasmück jetzt eigentlich aufgegabelt wurde!“, stellte George fast beleidigt fest.
    Benecke überlegte gerade, ob er noch den Vanille-Eisbecher mit heißen Himbeeren und Sahnehaube nehmen sollte, da kam der Kellner mit einem Telefon in der Hand auf ihn zu.
    „Herr Benecke?“
    „Ja, bitte?“
    „Telefon für Sie!“
    Der Kellner reichte ihm den Hörer.
    Benecke sah unwillkürlich zuerst auf das Display seines iPhones, um zu sehen, ob er entweder kein Netz oder keinen Akkustrom hatte. Beides war aber in Ordnung.
     
    Wer konnte wissen, dass er sich zurzeit hier im Kutter 4
    befand?
    „Mark Benecke“, meldete er sich.
    „Wollen... Sie... etwas... über... den... Köpfer... von...
    Rügen...erfahren?“
    Die Stimme klang dumpf, als würde jemand durch ein Taschentuch sprechen. Auf jeden Fall glaubte Benecke herauszuhören, dass der

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