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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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Benecke. Er bedankte sich bei der Verkäuferin, nahm sein iPhone und wählte nun die Nummer, die auf dem Zettel stand. Er blickte sich dabei um. Der Mann mit dem karierten Jackett war etwas abseits stehengeblieben und sprach mit einem anderen Typen, wobei er zweimal in Beneckes Richtung deutete. Hatten die beiden etwas damit zu tun?
    Benecke nahm das Telefon ans Ohr.
    „Hallo? Hier Benecke. Ich sollte Sie anrufen.“
    „Kommen...Sie...in...den...Rügenmarkt!
    Bleiben...Sie...vor...der... Wildtheke...stehen …!“ Dann brach die Verbindung ab.
    Langsam hatte Benecke das Gefühl, dass ihn da jemand zum Narren halten wollte. Aber da der Rügenmarkt ja nur ein paar Schritte entfernt war, dachte er, dass er dieser Bitte des unbekannten Zeugen ja vielleicht doch noch nachkommen konnte.
    Also verließ er die Fischhalle.
     
    Der Mann im karierten Jackett verabschiedete sich auffällig schnell von seinem Gesprächspartner, und Benecke bekam aus den Augenwinkeln mit, dass der Mann ihm folgte.
    Wo bin ich denn hier hineingeraten, ging es ihm durch den Kopf. James Bond auf Rügen – oder wie?
    Zügig verließ er die Fischhalle, und wenig später hatte er den Eingang zum Rügenmarkt erreicht.
    Die Produktpalette, die hier angeboten wurde, reichte von landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Wurst oder Käse über fantasievoll verpackte Marmelade bis hin zu Porzellan und Kunsthandwerk; alles original auf Rügen hergestellt.
    Und daneben gab es auch eine gut sortierte Wildtheke.
    Warum Benecke sich dorthin begeben sollte, lag für ihn auf der Hand, als er sie erreicht hatte.
    Man konnte ihn hier hervorragend beobachten. Er stand geradezu wie auf dem Präsentierteller.
    Der Mann im karierten Jackett kam auch dorthin. Er schlenderte an dem Kriminalbiologen vorbei, kaufte etwas Hirschgulasch und drehte sich dann in Beneckes Richtung. Er näherte sich ein paar Schritte. Auf seiner Stirn bildeten sich tiefe Furchen. Plötzlich fuhr er seinen Zeigefinger aus wie ein Taschenmesser. „Sagen Sie, ich habe Sie doch gerade schon in der Fischhalle gesehen. Verfolgen Sie mich etwa?“
    „Eigentlich dachte ich, dass Sie mich verfolgen!“, gab Benecke irritiert zurück.
    „Ich kaufe hier nur Fleisch. Aber Sie …“
    Beneckes iPhone klingelte.
    „Entschuldigen Sie bitte!“ Benecke wandte sich ab, während er den Hörer ans Ohr nahm.
    „Benecke?“, fragte die Stimme am anderen Ende der Verbindung.
    „Ja.“
    Ein Klacken in der Leitung.
    Das Gespräch – sofern man es denn so bezeichnen wollte –
    war beendet.
     
    Der Mann mit dem karierten Jackett hatte sich kopfschüttelnd umgedreht und ging davon. Benecke stand noch eine Weile etwas verloren an der Wildtheke, bis er sich entschloss, unverrichteter Dinge wieder zum Restaurant zurückzukehren.
    Als er zum Kutter 4 ging, fiel ihm auf, dass der VW-Kastenwagen mit den aufgemalten Käfern nicht mehr auf seinem Parkplatz stand.
    „Gut, dass du wieder da bist“, sagte Lydia sichtlich erleichtert, als ihr Mann an ihrem Tisch auftauchte und sich setzte.
    Auch George lächelte ihn an und meinte: „Noch etwas länger, und ich hätte nachgesehen, wo Sie bleiben. Wie ist es gelaufen?“
    Benecke seufzte und berichtete kurz über das nicht zustande gekommene Treffen.
    Anschließend machten sie sich mit Lydias Wagen auf den Heimweg in Richtung Lauterbach. Hinter dem Fährhafen wies ein Schild auf die Feuersteinfelder hin, die Lydia unbedingt sehen wollte. Ihr zum Gefallen wanderten die beiden Männer über einen ausgeschilderten Waldweg bis zu einem riesigen Areal, auf das vor 3000-4000 Jahren eine Sturmflut etwa zwanzig Wälle von Feuersteinen aufgeschichtet hatte. Lydia begann sofort mit der Suche nach einem sogenannten
    „Hühnergott“, einem Stein mit durchgehendem Loch. Und schon bald war auch das Jagdfieber der Männer erwacht, sodass sie ebenfalls eifrig über die kargen Gesteinswälle zwischen den Heide- und Wacholderbüschen wandelten und den Boden absuchten.
    Erst nach längerer Zeit kam von George ein triumphierender Ausruf. Er hielt einen wie ein Herz geformten, schwarzen Stein mit einem Loch auf der rechten Seite in der Hand. Ganz Kavalier überreichte er seinen Fund Lydia mit einer kleinen Verbeugung, die ihn mit einem erfreuten Ausruf entgegennahm.
    Auf ihrem Fußmarsch zurück zum Auto beschlossen sie, an Prora, einer der beeindruckendsten zeitgeschichtlichen Sehenswürdigkeiten Rügens mit dem längsten Bauwerk Deutschlands, kurz vorbeizufahren.
    Lydia, die sich in einem

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