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Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition)

Titel: Norddeutschland, Morddeutschland - 3 Krimis von der Küste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik M. Bekker , Albert Baeumer , Alfred Bekker
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einem Parkstreifen ins Auge. Vorwiegend wohl deshalb, weil dieser offenkundig von einem Amateur angestrichen und als Projektionsfläche künstlerischer Betätigung verwendet worden war. Ein immer wiederkehrendes Motiv war dabei kaum zu übersehen.
    Käfer!
     
    Der Besitzer schien eine Vorliebe dafür zu haben. In allen nur erdenklichen Farben und Formen hatte er die Krabbeltiere auf Türen und Kotflügel gemalt. Allerdings hatte er augenscheinlich nicht viel Ahnung davon. Es handelte sich hier wohl eher um Fantasiegeschöpfe
    als um den Versuch, tatsächlich in der Natur lebende Tiere zu malen – sah man mal von den Marienkäfern ab. Aber selbst da fielen Benecke bei genauerem Hinsehen ein paar deutliche Fehler auf. Er blieb zögernd stehen.
    Am liebsten hätte er von diesem Wagen ein Foto gemacht, aber dann konnte er sich doch gerade noch beherrschen und ließ die Digitalkamera stecken.
    Wenn seine Vermutung stimmte und der Unbekannte ihn beobachtete, könnte ihn das unnötig nervös machen.
    Kann ich ja später noch knipsen, dachte Benecke.
    Dass der VW-Kastenwagen als Kennzeichen RÜG für Rügen hatte, blieb dem Kriminalbiologen gerade noch so im Bewusstsein haften, während er davoneilte.
    Wenig später gelangte er in die Fischhalle. Es roch nach Marinaden für Rollmops und nach fangfrischem Fisch.
    Benecke blickte sich um. Da war ein Rentner mit Sonnenbrille, obwohl die eigentlich angesichts der Sichtverhältnisse innerhalb der Halle völlig überflüssig war.
    Konnte das der Kerl sein, der ihn beobachtet hatte?
    Trotz der Tatsache, dass Mark Benecke Vegetarier war, dufteten die Fischspezialitäten, die hier angeboten wurden, doch recht appetitlich. Ein großer Kerl mit Schnauzbart und einem karierten Jackett rempelte Benecke an.
    „Können Sie nicht aufpassen?“, knurrte der Mann.
    „Entschuldigung“, erwiderte Benecke.
    Er war schließlich nicht auf Streit aus.
    „Hallo Sie da!“, rief da plötzlich eine Frau. Sie bediente eigentlich hinter einer Fischtheke, kam jetzt aber hervor und ging schnurstracks auf Benecke zu. Die Frau hatte dickes braunes Haar, das mit einer Spange kaum zu bändigen war.
    Benecke schätzte sie auf Ende zwanzig.
    „Was gibt es denn?“, fragte Benecke.
    Der Mann mit dem karierten Jackett verzog sich plötzlich sehr schnell.
    „Sind Sie Mark Benecke?“
    „Bin ich.“
    „Richtig – und einen Nasenring haben Sie auch.“ Sie gab Benecke einen Zettel. „Ich soll Ihnen das hier geben.“ Benecke nahm den Zettel und blickte darauf. Er erkannte eine Mobilfunknummer, in ungelenker Handschrift notiert.
    „Was soll ich damit?“
    „Rufen Sie die Nummer dringend an!“ Die Verkäuferin zuckte mit den Schultern. „Tja, mehr kann ich Ihnen dazu auch nicht sagen. Ich habe nur jemandem einen Gefallen getan, und ich soll Ihnen sagen, dass Sie die Nummer unbedingt sofort anrufen sollen.“
    Die Frau drehte sich um und wollte schon wieder gehen.
    „Warten Sie!“, versuchte Benecke sie aufzuhalten.
    Sie blieb ungeduldig stehen.
    „Ich muss arbeiten!“, erklärte sie gereizt.
    „Wer hat Ihnen diesen Zettel gegeben?“
    „Ein Mann.“
    „Wie sah er aus?“
    „Keine Ahnung. Sehr unscheinbar. Ich erinnere mich kaum.
    Ein ziemlich blasser Typ. Vielleicht dreißig. Vielleicht fünf Jahre älter oder auch jünger …“
    „Hatte er irgendwelche besonderen Merkmale? Bart?
    Haarfarbe? War er groß oder klein?“
    „Eigentlich eher klein oder vielleicht auch so … mittel.“ Benecke behielt sein Seufzen für sich. Solche Zeugen hat man schon gerne, dachte er. Das war genau die Sorte, die dann sofort „Der warś!“ riefen, wenn ihnen irgendein Foto aus der Datenbank gezeigt wurde. „Und ich glaube, er hatte einen Bart. Oder doch nicht?“, ergänzte die junge Frau und sah ihn zweifelnd an.
    „Ja, was denn nun?“
    „Tut mir leid, eigentlich hat ja die Anna mit ihm gesprochen und die ist gerade gegangen. Ich stand nur daneben.
    Deswegen habe ich auch nicht so genau hingesehen. Wir sollten jedenfalls auf einen Mann achten, der einen Nasenring trägt und ihn mit Herrn Benecke ansprechen.“
    „Wann hat der Mann mit Ihnen gesprochen?“
    „Vielleicht vor zehn Minuten. Ach ja, eine Sache fällt mir noch ein. Der Mann hatte einen Käfer …“
    „Wie meinen Sie das?“ Nun sah Benecke sein Gegenüber doch einigermaßen erstaunt an.
    „Um den Hals trug er ein Amulett, das einen Käfer zeigte. Sah lustig aus. Silber, glaube ich. Aber etwas angelaufen …“ Das ist kein Zufall, dachte

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