Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nore Brand 03 - Racheläuten

Nore Brand 03 - Racheläuten

Titel: Nore Brand 03 - Racheläuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marijke Schnyder
Vom Netzwerk:
Kerl nochmals untersucht. Etwas genauer. Bastian Bärfuss hat darauf bestanden, obwohl ihm dieser Fall nicht ganz geheuer ist. Diesen Eindruck habe ich jedenfalls. Die Depressions-Hypothese hat offenbar einigen das Gehirn vernebelt. Es wäre so einfach gewesen, oder? Die neue Untersuchung hat ergeben, dass nicht alle Wunden und Brüche vom Sturz in den Bärengraben stammen. Dieser Federico Meier hat sich vorher geprügelt und dabei reichlich eingesteckt. Beim Niedergehen knallte er mit dem Kopf auf einen Stein. Er muss davon ziemlich benommen gewesen sein. Das wäre alles.«
    »Alkohol?«, fragte Nore Brand.
    »Ein bisschen Bier. Aber für einen Mann seiner Statur kein Problem.«
    Sie schwieg und ließ die Informationen auf sich wirken.
    Sie spürte die Ungeduld von Bruder Klaus durch die Telefonleitung. Er hatte diesen Auftrag erledigt, er wollte weiter. So lang man ihn noch brauchte.
    »Und wem genau musst du die neuen Informationen weitergeben?«, wollte sie wissen.
    Bruder Klaus schien überrascht.
    »Zuerst Bastian und dann dir.«
    » Zuerst Bastian ? Das ist aber nicht üblich, oder?«
    »Üblich?«, wiederholte er mit einem kleinen Lachen. »Nein, natürlich nicht, aber dieser Fall scheint überhaupt ziemlich unüblich zu sein!«
    »Und Mister …?«
    »Nein, der muss nichts wissen, sagte man mir, der hat doch einen Strich drunter gezogen. Für ihn ist dieser Fall abgeschlossen. Mehr weiß ich nicht.«
    »Wer sagt, dass er nichts davon erfahren muss?«, bohrte sie nach.
    Bruder Klaus zögerte, bevor er mit der Antwort herausrückte. »Bastian.«
    »Aber mit den neuen Erkenntnissen müsste eigentlich Mister Police Academy den Fall wieder aufnehmen.«
    »Ja schon, aber Bastian hat anders entschieden.«
    Offenbar, ja.
    Bastian Bärfuss mischte mit und hielt sich doch zurück. Er beschränkte sich darauf, die Sache zu überwachen.
    »Nore, noch etwas, das mit der DNA dauert etwas länger, das weißt du sicher. Seine Kleider werden untersucht. Mit der Pistole konnten wir nichts mehr machen. Die hat einer im Schock geputzt.« Er lachte und legte auf.
    Sie schaute den Hörer an. Federico Meier war bewaffnet gewesen. Um seinem Leben ein Ende zu setzen, hatte man angenommen. Nun wusste sie, dass er sich kurz vor seinem Tod mit jemandem geprügelt hatte. Hatte er die Waffe aus Furcht vor einer bevorstehenden Begegnung mitgenommen? Wer war der andere?
    Sie legte den Hörer langsam zurück. Danke, Bruder Klaus.
    Vielleicht war sie ja schneller als die DNA-Tester. Das war eine Herausforderung, die sie gern annahm.
    »Wer war das?«, murmelte Nino Zoppa. Er war erwacht und fotografierte sein neuestes Puzzle von allen Seiten.
    »Bruder Klaus. Meier hat sich kurz vor seinem Selbstmord mit jemandem geprügelt.«
    »Aha«, meinte er und kontrollierte das Bild auf seinem Handy.
    »So, jetzt habe ich doch eine sehr interessante Galerie.« Er kontrollierte die Bilder und schob dann das Handy zurück in die Hosentasche. »Ich habe ein paar Daten fotografiert und alles, was ich an Kritzeleien zusammensetzen konnte. Das Problem ist nur, dass ich diese Schrift nicht lesen kann. Der schreibt noch viel hässlicher als ich. Dass so etwas möglich ist.«

    Nino Zoppa hatte die Zweifel an der Depressionshypothese in die Welt und damit einiges in Bewegung gesetzt.
    »Das einzig Wichtige scheint das hier zu sein.«
    Er legte acht Papierschnitzel, die er an den Rändern sorgfältig markiert hatte, mitten auf den Tisch.
    »Das haben wir doch schon angeschaut«, meinte Nore Brand.
    »Ja, aber weißt du, was das ist?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, keine Ahnung. Das ist mir zu technisch.«
    »Zu technisch?« Nino lachte ungläubig. »Schau genau hin.« Er hielt ihr eine Hochglanzbroschüre unter die Nase. »TTC! Das habe ich heute Morgen mitgehen lassen. Tolle Werbung, Luxuspapier, der Text in vielen Sprachen, edle Schrift. Das ist keine Broschüre, das ist ein Buch. Hier, das sind die ehemaligen Kollegen von Meier. Wir kennen fast alle. Aber schau hier!«
    Er hielt ihr eine Seite unter die Nase.
    »Das hier auf dem Tisch ist sozusagen das Original. Und in der Broschüre haben wir alles ganz fein bis in die kleinsten Einzelheiten. Das Innenleben des Zytglogge-Turms. Die Grundlage für die Miniatur.«
    Nore Brand stieß einen überraschten Laut aus.
    »Gratuliere!«
    Nino Zoppa setzte sich wieder hin und verglich die beiden Skizzen. »Etwas stört mich daran, aber ich komme nicht drauf.«
    »Lass mich mal.« Nore Brand setzte sich auf den

Weitere Kostenlose Bücher