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Northanger Abbey

Northanger Abbey

Titel: Northanger Abbey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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sind sicher fabelhaft. Aber was glauben Sie, wovon wir geredet haben? Von Ihnen. Ja, beim Jupiter! und der General hält Sie für das hübscheste Mädel in ganz Bath.«
    »Ach, Unsinn, wie können Sie so etwas sagen?«
    »Und was glauben Sie, was ich ihm geantwortet hab?« – er senkte die Stimme. »Gut gesprochen, Herr General, hab ich gesagt, ich bin voll und ganz Ihrer Meinung.«
    An diesem Punkt war Catherine, der seine Bewunderung längst keine solche Genugtuung bereitete wie die von General Tilney, ganz erleichtert, daß Mr. Allen sie rief. Thorpe bestand jedoch darauf, sie bis an die Sänfte zu bringen, und erging sich, bis sie darinnen saß, immer weiter in solchen und ähnlichen zarten Andeutungen, sosehr sie ihn auch beschwor aufzuhören.
    Daß General Tilney nicht nur nichts gegen sie hatte, sondern sie angeblich sogar hübsch fand, war eine wunderbare Nachricht; und beglückt dachte sie, daß es nun niemanden in der Familie gab, vor dem ihr noch bange sein mußte. – Der Abend hatte ihr mehr, viel mehr Gutes beschert, als sie jemals zu hoffen gewagt hätte.

XIII. KAPITEL
    Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag haben nun vor dem Leser Revue passiert; die Ereignisse eines jeden Tages, all die verschiedenen Hoffnungen und Ängste, Kränkungen und Freuden hatten ihren Auftritt, und einzig die Schrecken des Sonntags wollen noch geschildert sein, um die Woche zu beschließen. Die Clifton-Pläne waren aufgeschoben, aber keineswegs aufgehoben, und beim sonntäglichen Nachmittagsbummel über den Crescent wurden sie wieder hervorgeholt. In einer Zweierkonsultation zwischen James und Isabella, die ihr Herz ganz besonders an den Ausflug gehängt hatte, während
sein
Herz nicht minder stark daran hing,
ihr
zu gefallen, wurde vereinbart, die Fahrt, wenn denn das Wetter mitspielte, am nächsten Morgen nachzuholen, ganz früh diesmal, um rechtzeitig wieder zurück zu sein. Nachdem die Sache soweit entschieden und auch von Thorpe für gut befunden war, blieb nur noch, Catherine davon zu unterrichten. Sie hatte sich für ein paar Minuten von ihnen entfernt, um mit Miss Tilney zu reden. In dieser Zeit wurde der Plan ausgeheckt, und sobald sie wieder bei ihnen war, forderte man ihre Zustimmung; doch statt freudig einzuwilligen, wie Isabella sich das erwartet hatte, sah Catherine bedenklich drein, bedauerte sehr, aber sie könne nicht mit ihnen fahren. Die Verabredung, die sie schon beim letzten Versuch vom Mitkommen hätte abhalten sollen, verbiete es ihr nun, sich dem nächsten anzuschließen. Sie hatte gerade eben mit Miss Tilney besprochen, daß der geplante Gang morgen stattfinden sollte; es war fest vereinbart, und sie würde es auf garkeinen Fall rückgängig machen. Aber genau das forderten beide Thorpes sogleich aufs heftigste von ihr: sie
solle
, sie
müsse
es rückgängig machen; sie mußten morgen nach Clifton, sie konnten nicht ohne sie fahren, es könne doch nicht so schwer sein, einen bloßen Spaziergang um einen weiteren Tag zu verschieben, und mit einem Nein käme sie ihnen nicht davon. Catherine war unglücklich, aber unbeirrt. »Dräng mich nicht, Isabella. Ich bin mit Miss Tilney verabredet. Ich kann nicht mitfahren.« Es half ihr nichts. Dieselben Argumente prasselten neuerlich auf sie ein: sie müsse sie begleiten, sie solle sie begleiten, mit einem Nein käme sie nicht davon. »Du könntest Miss Tilney doch ganz leicht sagen, du wärst gerade an eine frühere Verabredung erinnert worden, und sie bitten, euren Spaziergang auf Dienstag zu verschieben.«
    »Nein, das könnte ich nicht ganz leicht. Es geht nicht. Ich habe keine frühere Verabredung.« Aber Isabella drang nur immer heftiger in sie; beschwor sie in den liebevollsten Tönen, rief sie mit den zärtlichsten Namen. Ihre liebste, süßeste Catherine könne doch nicht ernsthaft entschlossen sein, einer Freundin, die sie so innig liebhabe, eine so harmlose Bitte abzuschlagen. Nein, ihre geliebte Catherine habe ein zu mitfühlendes Herz, ein zu sanftes Gemüt, um sich gegen die, die sie liebte, so hart zu zeigen. Aber umsonst; Catherine wußte sich im Recht, und so schmerzlich ihr solch zartes und schmeichelndes Bitten auch war, sich davon umstimmen lassen konnte sie nicht. Daraufhin versuchte Isabella es mit einer neuen Taktik. Sie warf ihr vor, Miss Tilney, die sie doch seit so kurzem erst kenne, lieber zu mögen als ihre besten und ältesten Freunde, sprich, kalt und gleichgültig gegen Isabella selbst geworden zu sein.

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