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Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood

Titel: Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Madison
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bleibt Paprika die einzig wahre Geschmacksrichtung.
    Das andere Gebiet, auf dem die Deutschen traurige Versager sind, sind Softdrinks. In Deutschland gibt es Cola, Fanta, Mezzo Mix, Cola light und Sprite. In einigen Regionen findet man das österreichische Nationalgetränk Almdudler oder das schweizerische Rivella. Und das ist alles.
    Vielleicht entdeckt man in Deutschland irgendwo Dr. Pepper, wenn man lange und intensiv sucht, und in besseren Lebensmittelläden gibt es gelegentlich nachgemachtes root beer , aber man hat große Mühe, Sierra Mist, Mountain Dew, Diet Vanilla Cherry Coke, Black Cherry Vanilla Coke, Crush, Cheerwine, Cream Soda, Diet Rite, Fresca, Jolt, Mellow Yellow, Nehi, R.C., Slice oder irgendeine Sorte Shasta zu finden.
    Tatsächlich hat jeder ernstzunehmende Lebensmittelladen in Amerika eine Chips- und Soft-Drink-Abteilung, die mehr Quadratmeter hat als der durchschnittliche deutsche Aldi insgesamt. Aus diesem Grund vergesse ich nie, meine deutschen Bekannten darauf hinzuweisen, dass in Amerika alles größer und deshalb besser ist.

IV
ALS AMI IN DEUTSCHLAND

    W ir kommen zwar aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, aber das heißt nicht, dass wir Amerikaner nicht auch an unsere Grenzen stoßen können. Leben in einem fremden Land gehört ab und an dazu …

Es ist okay, ein Ami zu sein
    W enn man als Amerikaner nach Deutschland zieht, muss man damit rechnen, als Ami bezeichnet zu werden, von seinen Landsleuten als den Amis reden zu hören und von seinem Land als Amiland . Ich habe schnell gelernt, mich davon nicht aus der Fassung bringen zu lassen. So reden die Deutschen nun einmal, in einer Art, die entweder liebevoll oder respektlos ist oder von jedem etwas. Wenn man Michael heißt, wird man Michi gerufen, aus Helmut wird Heli, aus Schweinsteiger Schweini – und aus dem Amerikaner eben der Ami. Das ist nur natürlich.
    Da die Deutschen es mit der politischen Korrektheit sogar noch genauer nehmen als wir, fühlen sie sich bemüßigt, den sperrigen Begriff US-Amerikaner zu gebrauchen, um uns von Kanadiern und den anderen Ländern auf diesem Kontinent zu unterscheiden, obwohl diese Typen sich selbst nie als Amerikaner bezeichnen würden und niemand die Bewohner dieser Länder mit dem Sammelbegriff Amerikaner belegen würde. Mit dem Begriff Ami jedoch können sich die Deutschen vier Silben und einen Bindestrich sparen.
    Ist das Wort Ami allerdings zusätzlich mit einer Vorsilbe versehen, sollte man als Amerikaner wissen, dass es abfällig gemeint ist. Dann ist es okay, aus der Fassung zu geraten.

Sweep Week
    F alls man als Ausländer in Deutschland leben muss, sollte man in Bayern leben. Wenn man nicht in Bayern leben kann, sollte man eben irgendwo nördlich davon leben. Aber um jeden Preis sollte man vermeiden, in Baden-Württemberg zu leben, weil man sonst gezwungen ist, mit der gefürchteten Kehrwoche zu leben. (Für dieses Wort gibt es noch nicht einmal eine englische Übersetzung, denn keine andere Kultur würde sich freiwillig diese Absurdität antun.)
    Falls man gezwungen ist, unter Schwaben zu leben, kommt man vielleicht in Versuchung, in einem Mehrfamilienhaus zu wohnen, um Geld zu sparen, und glaubt, es sei so ähnlich wie in einem Apartment in Amerika. Dies ist nicht der Fall, denn in Schwaben wechseln sich die Familien mit dem Fegen, Wischen, Fensterputzen, Garage-Aufräumen, Gartenarbeit verrichten oder jeder anderen Arbeit ab, die in zivilisierten Gesellschaften im Mietpreis inbegriffen sind. Diese Kehrwoche ist für die Schwaben perfekt, weil sie so nicht nur das Geld für die Putzfrau oder Wartungsfirma sparen, die sonst die Gemeinschaftsräume instand halten müssten, sondern auch Gelegenheit haben, über die Qualität der von den Nachbarn geleistetenArbeit zu lästern, was dazu dient, dem lokalen Klatsch eine dringend benötigte Klagenote hinzuzufügen.
    Als ich einmal in einer solchen Kehrwoche-Situation landete, fand ich folgenden Zettel an meiner Tür, der alle Klischees über die Schwaben bestätigte:

    Dieser Zettel fungiert als fast freundliche Erinnerung, dass alle darin enthaltenen Informationen irgendwo anders im Haus aushängen. Also habe ich mir offenbar nicht genügend Mühe gegeben, die Regeln einzuhalten. So was aber auch!
    Besonders interessant fand ich die Information, dass es eine kleine und eine große Kehrwoche gibt. Das bedeutete für mich, manchmal nur meine Etagennachbarn, manchmal jedoch das ganze Haus mit einer Putzarbeit, die nicht deren

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