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Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood

Titel: Nothing For UnGood - Madison, J: Nothing For UnGood - Nothing For Ungood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Madison
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englischsprachigen Unterrichtsprogramm teil und lernt Menschen von vielen verschiedenen amerikanischen Universitäten kennen. Das finde ich persönlich total klasse, weil man mit denen zusammen dann Europa entdecken kann und immer noch Gelegenheit hat, auf den langen Zugfahrten über Fantasy-Football zu reden.
    17 Angesichts der enormen Studienkosten an amerikanischen Colleges muss Amerikanern das deutsche Universitätsstudium selbst trotz Studiengebühren als »fast kostenlos« erscheinen. d.Ü.

Wie man in Deutschland eine Party schmeißt
    W enn man als Amerikaner nach Deutschland zieht, wird es vielleicht ein wenig schwierig, das Eis zu brechen und neue Freundschaften zu schließen.

    Die beste Methode dazu besteht darin, eine Party für all die neuen Bekannten zu schmeißen.

    Planung
    Eine gute Party muss mindestens zwei Monate im Voraus geplant werden. Den Nachbarn sollte man Bescheid geben, dass es laut werden könnte, und die nächsten Nachbarn höflicherweise direkt mit einladen.

    Essen
    Falls man eine Frau ist, wird von einem erwartet, etwas Warmes und mindestens vier verschiedene Salate zuzubereiten und ständig Knabbereien bereitzustellen. Falls man ein Mann ist, muss man zumindest Salzstangen besorgen. Alles, was darüber hinausgeht, gilt als Übererfüllung des Solls, und als Mann wird man großes Lob für seine Bemühungen ernten.

    Getränke
    Man kann seine Freunde bitten, je eine Flasche mitzubringen (besonders gut als Geschenkersatz bei Geburtstagspartys), oder man kann ein Held sein und alles selbst besorgen. Falls man eine Frau ist, muss man Bowle anbieten – außer zur Weihnachtszeit, denn dann muss man Glühwein machen oder sich einen Mann suchen, der die Bowle in der Feuerzangen-Abart herstellt.

    Dekoration
    Von Männern über dreißig wird lediglich erwartet, ein paar Bänke im Biergartenstil aufzutreiben, um Atmosphäre zu schaffen. Von Frauen wird erwartet, dass das Verhältnis männlicher und weiblicher Gäste in etwa ausgeglichen und der Partyort hübsch dekoriert ist.

    Stimmung
    Das Wichtigste an einer Party ist das, was die Deutschen Stimmung nennen, nämlich die allgemeine Wohlfühlatmosphäre der Party. Vor zehn Uhr abends wird es niemals irgendeine Stimmung geben, und wenn bis elf Uhr keine Stimmung aufkommt, wird sie sich auch nicht mehr einstellen, und die Party wird als Flop gelten, als Verschwendung eines schönen Freitag- oder Samstagabends für alle Beteiligten.
    Das entscheidende Element zum Schaffen von Stimmung ist die Musikauswahl. Es ist ein subtiler Prozess, der zur allgemeinen Akzeptanz von schrecklicher alter deutscher Musik führt. Falls man den Abend mit dem Abspielen deutscher Schlager beginnt, wird niemand auf der Party bleiben; endet die Party jedoch nicht mitdem Abspielen deutscher Schlager, wird Ihre Party als Reinfall gelten. In Amerika will man seine Freunde häufig beeindrucken, indem man Musik von Bands spielt, von denen sie noch nichts gehört haben, in Deutschland aber ist das Gegenteil der Fall: Man darf nur Musik spielen, die alle auswendig kennen.
    Beginnen sollte man mit der aktuellen Top-40-Musik – ein leichter Hintergrund, vertraut und angenehm –, während die Leute einander kennenlernen und von den todsicheren Themen Fußball, Wetter und der Dummheit der Amerikaner zu interessanteren Gesprächsthemen übergehen. Wenn man merkt, dass die Leute etwas lockerer werden, kann man zu klassischerem Rock wie Bon Jovi und Bryan Adams und Hits wie Summer of ’69 übergehen, um die Leute in jene glückliche nostalgische Stimmung zu versetzen, in der sie sich daran erinnern, wie viel Spaß sie damals als Teenager hatten – selbst wenn sie erst dreiundzwanzig sind.
    Nachdem die Leute nun einen Vorgeschmack auf die spätere Stimmung bekommen haben, muss man als Gastgeber etwas zurückrudern und ein bisschen düsterere Musik spielen, um Energie, aber auch leichte Aggressivität zu schaffen. Die Gäste wissen ein oder zwei härtere Songs zu schätzen, schon bald aber werden sie andere Musik verlangen, die die Stimmung aufhellt. Das gibt einem Gelegenheit, die Party mit Tanzmusik aufzuheitern, was mit allgemeiner Begeisterung aufgenommen wird und die aufgeschlosseneren Gäste veranlasst, die Tanzfläche zu stürmen und loszugrooven.
    Dies ist ein entscheidender Meilenstein, denn kein Tanzen heißt keine Schlager. Wenn einem das nicht gelingt,kann man eigentlich schon aufgeben und versuchen, die Party in eine Disco zu verlegen, wo ein professioneller DJ seinen

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