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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Aufklärung
des Tunguska-Ereignisses zusammengenommen, von den Manuskripten aus der
Bibliothek von Alexandria ganz zu schweigen.
    Er
fragte sich, ob er Liz anrufen sollte. Zwecklos, dachte er. Sie musste am
nächsten Tag früher raus als er und war bestimmt schon im Bett. Dann drückte er
trotzdem auf ihren Namen im Display. Das Glocken-Symbol vibrierte zweimal, dann
nahm sie schon ab. Auf dem wackelnden Bild strich sie sich die blonden Locken
aus dem Gesicht, blickte verschlafen auf ihr Gerät und brummte „Ja?“
    „Wir
haben’s geschafft!“, verkündete Greg.
    „Was?“,
fragte Liz. Und die freie Hand flog zur Wange.
    „Wir
haben es rausbekommen. Wir wissen jetzt alles über den Mord.“
    Der
Wagen erschien und öffnete auf der rechten Seite seine einzige Tür.
    „Das
ist ja fantastisch!“, rief Liz, während er sich auf den Sitz zwängte „Kommst du
jetzt nach Hause?“
    „Ja“,
sagte Greg, während er den Code ihres Hauses auswendig in das Tastenfeld
tippte, das sich als einziges Element auf dem Armaturenbrett befand. Der Wagen
fuhr an.
    „Ja,
ich komme nach Hause“, sagte Greg und wusste, daß dabei viel mehr mitschwang,
mehr Zeit, die er jetzt für seine Frau haben würde. Und es kam bei ihr an.
    „Das
ist wunderbar“, antwortete Liz. „Und ihr wisst jetzt wirklich …“
    „Ja,
ganz unzweifelhaft“, unterbrach Greg seine mittlerweile hellwache Frau
aufgeregt, während sich der Wagen in den schwachen, nächtlichen Verkehr auf der
schmalen Henry Avenue einfädelte. „Ich erzähl’s, wenn ich zu Hause bin. Es war
wahnsinnig spannend!“
    Das
Rollgeräusch wurde lauter, als das elektromagnetische Wanderfeld, das unter dem
Pflaster von Spule zu Spule flog, den Wagen immer stärker nach vorne zog.
    „Alles
klar, Liebling. Ich steh noch mal auf, und wir feiern gleich.“
    Das
Rollgeräusch wurde immer lauter.
    „Nein“,
widersprach Greg. „Leg dich wieder hin. Du musst morgen wieder vor deine Klasse
treten.“
    Die
Karosserie fing an, zu vibrieren. Greg war zum ersten Mal ein kleines bisschen
irritiert.
    „Ach,
die Klasse! Sollen die doch ´nen Test schreiben“, gab Liz zurück. Und als er
nicht antwortete, rief sie „Greg? Hallo?“
    Der
Wagen beschleunigte immer weiter. Dort, wo die Henry Avenue in die South 6th
Street mündete, war das Fahrzeug inzwischen so schnell, dass es die nach links
oder rechts abzweigenden Magnetspuren einfach überfuhr. Die Räder schlugen
pflichtgemäß nach links ein, was nur dazu führte, dass der Wagen sich vom
Asphalt löste und wie ein zweckentfremdeter Pflasterstein in das Schaufenster
eines Möbelgeschäfts einschlug. Es war etwa 1:00 Uhr morgens. Niemand war da.
Explosionen von brennbarem Kraftstoff gehörten der Vergangenheit an. Natürlich
gingen in den Wohnungen über dem Geschäft wegen des Aufprallgeräuschs die
Lampen an. Außerdem fiepte der Crash-Alarm des Wagens elektronisch um Hilfe. Im
Ganzen konnte man sagen, dass Greg Schlimmeres hätte passieren können, als mit
seinem Wagen ausgerechnet in die Matratzenauslage hinein zu fahren.
     
    Als
Greg drei Wochen später zur Arbeit kam, trug er noch immer Verbände um die
Rippen. Und das rechte Bein schmerzte nach wie vor bei jeder Bewegung.
Inspector Grayland war da. Offenbar hatte sie sich von Howard die Bedienungselemente
der Zeitsonde zeigen lassen. Die schwarze, füllige Beamtin saß im
Hauptkontrollraum an einem der Terminals, während Howard etwas über die
Positionssteuerung erzählte. Neben ihnen stand Porfino, der blonde,
solariumgebräunte Angelsachse mit dem italienischen Namen, den Greg von der
Geldgeberkonferenz kannte. Er lehnte an der Tischkante, lächelte nachsichtig
über die Faszination der Kriminalbeamtin und sah so lässig aus, wie die
Kombination aus braunem Sakko und rotem T-Shirt andeuten sollte.
    „Dr.
Peterson!“ Es war Grayland, die sich zuerst zu ihm wandte. „Sie haben wirklich
schönes Spielzeug hier! Ich habe, glaube ich, eben meine Ur-Oma beim Spielen im
Sandkasten gesehen. Was meinen Sie, wie einfach mein Job wäre, wenn wir so ein
Ding hätten!“
    „Es
fehlt ja nicht mehr viel“, grinste Howard.
    Porfino
lächelte ebenfalls. Grayland erhob sich.
    „Wie
geht es Ihnen denn?“, fragte sie mit einer mütterlichen Besorgnis, die ihren
ständigen Unterton von Wachsamkeit und Härte nur schwach übertünchte.
    „Schon
besser, würde ich sagen“, antwortete Greg unsicher.
    „Dann
wollen wir mal dafür sorgen, dass das so bleibt! Ich habe Ihrem

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