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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Jeans. Angespannt und mit aufeinander gepressten
Kiefern fing er das Gewehr auf. Den Flügel der Autotür konnte Greg am unteren Bildrand
gerade so erkennen. Er fluchte und ließ die Sonde ein weiteres Mal
zurückspringen. Marcello drohte am linken Bildrand zu entwischen. Er lief auf
die  Einmündung zu, an der die Ross Street die North Houston Street erreichte.
Wenn er jetzt nach rechts abbog, war alles vorbei. Carbone hatte das Gewehr
inzwischen in den 55-er Ford Crown Victoria gelegt, dessen Heck durch den
Sprung zurück ins Bild gekommen war. Gregs Finger zuckte nervös und ließ den
Cursor über die Steuerung unter dem Hauptfenster fliegen. Sie hatten das
Kennzeichen des Wagens! Carbone war nicht wichtig genug. Er ließ die Sonde
dreimal hintereinander so weit voran springen wie möglich. Marcello war nicht
mehr so schnell und lief weiter die North Houston Street entlang. Gott sei
Dank, er hatte ihn nicht verloren! Ein verwirrt dreinblickender
Streifenpolizist erschien von rechts, nahm nur kurz Notiz von Marcello und lief
dann mit offenem Mund Richtung Elm Street, zum scheinbaren Ort des Geschehens,
einem Geschehen, das für Greg viel unwichtiger war als das, was er hier sah.
Der Polizist lief links an der Sonde vorbei. Greg kam wieder dicht an Marcello
heran. Es war ein Hauseingang an der rechten Seite, an dem der Schütze stehen
blieb. Sein direkter Auftraggeber trat heraus, und Greg erkannte Giovanni
Calabrese. Endlich! Er hatte Recht gehabt! Der drahtige, mittelalte Mann im
grauen Polo-Hemd und schwarzer Hose nickte dem kräftigen Marcello zu. Gemeinsam
gingen sie zum Straßenrand, stiegen in einen dunkelblauen, flossenbewehrten
61-er Chevrolet Impala und fuhren davon.
    Greg
lehnte sich zurück. Sie hatten es tatsächlich geschafft! Sein Projektleiter,
Howard Bascomb, kam in den kleinen Arbeitsraum und setzte sich auf den
Bürostuhl neben Greg. Die Bilder der Sonde waren auf jedem der beiden großen
Schirme zu sehen. Das letzte Standbild zeigte Marcello und Calabrese hinter dem
Steuer beim Ausparken der Limousine. Howard fuhr sich mit der Rechten durch den
grauen Vollbart.
    „Das
war’s!“, stellte er fest, mit einer ganz unprofessoralen Verblüffung, wie Greg
schien. „Wir könnten die Hintergründe noch etwas ausleuchten, aber im
Wesentlichen ist das alles schon bekannt.“
    „Wir
haben alles aufgeklärt“, sagte Greg. Er wusste selbst nicht, ob der Satz Frage
oder Triumphgeheul sein sollte.
    „Lückenlos“,
nickte Howard. „Wenn man alle Aufnahmen gesehen hat, ist völlig klar, wer den
Mord begangen hat und wer den Auftrag dazu gegeben hat – ohne jeden Zweifel.
Alle anderen Arbeitsgruppen sind längst nicht so weit.“
    Greg
schlug sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. „Wann gehen wir an die
Öffentlichkeit?“
    „Morgen“,
erklärte Howard. Sein Grinsen trug Züge von langsam hervorsprießendem
Leichtsinn. „Es gibt keinen Grund, länger zu warten. Ich kann die Aufnahmen
jetzt in die Präsentation einbinden. Die Einladungen gehen noch heute Abend
raus. Wir sind soweit!“
    Greg
löste sich endlich von seinem Stuhl am Terminal. Howard und er verließen den
Raum und durchquerten den wesentlich größeren Hauptkontrollraum. An den zwölf
Terminals ließen sich sämtliche Funktionen der Zeitsonde ständig überwachen. Zu
dieser Stunde und wegen Howards Bedürfnis nach Geheimhaltung waren alle Plätze
leer. Nur einen hatte der Projektleiter genutzt, um die Sonde stabil zu halten.
Hinter den Arbeitsplätzen stand das Modell des unförmigen Rahmens mit der
Kamera, den Schwebedüsen und den Steuerungsmodulen. Das tatsächliche Gerät
befand sich weit weg in Stanford, von wo es von mehreren Universitäten
abwechselnd über die Fernsteuerung gestartet werden konnte. Schaubilder an der
rechten Wand erklärten das Prinzip der Zeitbeobachtung durch die
Mikro-Einstein-Rosen-Brücken.
    „Wir
gehen in die Geschichte ein“, erklärte Howard ganz ohne Pathos, „weil wir sie
allen anderen Menschen erklären können.“
    Im
Foyer gab er Greg einen Klaps auf die Schulter. „Wir sehen uns morgen. Schlaf
erst mal gut!“
    Dann
bog er ab, um die halbe Meile zu seiner Wohnung wie gewöhnlich zu Fuß
zurückzulegen. Greg winkte und machte sich auf, den Campus der Philadelphia
University Richtung Callpoint zu überqueren. Er fingerte an seinem Fon herum,
um den Wagen zu rufen. Verdammt, dachte er. Diese Sache wird größer als die
Enttarnung von Jack the Ripper, die Entdeckung von Atlantis und die

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