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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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von seinem und so fort. Ich habe im Lauf der Jahre sieben
Wagen dazugekauft und und und…“
    Er kam
in ein hoffnungsloses Stottern.
    „Was
machst du denn so in deinem Arbeitszimmer?“ Es war wieder der Jüngste.
    „Tja,
in meinem Arbeitszimmer übertrage ich die Einnahmen aus den Taxis auf unser
Konto und schaue mir die esischen…“ Er schwieg erschrocken, fasste sich an den
Mund. Seine Frau runzelte misstrauisch die Stirn. Beinahe hätte er sein
dunkel-stes Geheimnis verraten: Immer wenn er sich in seinem Arbeitszimmer
einschloss, um die Daten zu übertragen, holte er die esische Bauchtanzroboteuse
aus dem getarnten Wandschrank und genoss ihre öligen Verrenkungen. Das machte
ihm mindestens genau so viel Spaß wie das Bauchpinseln.
    Er
hatte sich wieder in der Gewalt: „... und schaue mir die esischen
Wetterberichte an, ihr wisst ja, bei Regen wird  mehr gefahren, und eure Mutter
wünscht sich sehnlichst einen dritten Swimmingpool. Da muss ich checken, wann
wir uns den leisten können.“
    „Lieber
Hurnzel, jetzt redest du aber Unsinn. Wir haben bereits seit sechs Jahren vier
Pools, sollte dir das wirklich entgangen sein?“
    „Ach,
du Großer, wie die Zeit vergeht, ich wusste es wirklich nicht mehr. Dann ist ja
alles in Ordnung.“
    „Nichts
ist in Ordnung, du verbirgst was vor uns. Ich spüre das genau.“
    „Wirklich
nichts Besonderes. Ich hatte nur gestern zwei gefälschte Kreditkarten im
Computer, wahrscheinlich bin ich deswegen etwas zerstreut. Ich dachte, so
Sachen gibt es gar nicht mehr.“
    „Das
habe ich nicht gemeint. Du wolltest vorhin etwas ganz anderes sagen.“
    Ja,
auch in Vauesien waren die Frauen nicht so leicht hinters Licht zu führen. Sie
wurde böse: „Hurnzel, entweder du rückst jetzt mit der Sprache raus, oder ich
nehme die Kinder und gehe.“
    Hurnzel
überlegte fieberhaft. Wenn er die Wahrheit sagte, würde sie sicher ebenfalls
die Kinder nehmen und gehen. Eine gute, glaubhafte Lüge musste her. Er
verfluchte die Fuzzy-Firma und die Fuzzies, die ihm diesen verdammten Abend
beschert hatten. So ein Fuzzy hätte sicher eine passende, originelle Antwort
parat gehabt. Warum war er auch kein Fuzzy?
    Den
letzten Teil des Satzes hatte er wohl ausgesprochen, denn seine Frau meinte:
„Ich habe schon einmal bedauert, dass du kein Fuzzy bist, denn dann würdest du
wenigstens etwas können. Also, was verbirgst du?“ Sie war unerbittlich.
    „Schau
mal“, begann er, die Schamröte im Gesicht, „in anderen Komfas leben, sagen wir
mal, fünf Frauen und sieben Männer oder drei Männer und acht Frauen …“
    „Halte
bitte keine soziologischen Vorträge, das weiß ich.“
    „Ich weiß,
dass du das weißt, ich will nur versuchen, dir zu erklären…“ Er fing an zu
schwitzen. „Also, ich will sagen, wir sind nur zu viert - von den Maschinen mal
abge-sehen, und da ist eben wenig Abwechslung, wenn du weißt, was ich meine.“
    „Ich
verstehe sehr gut.“
    „Könntest
du nicht die Kinder rausschicken?“
    „Fällt
mir gar nicht ein, sie sind alt genug, um zu hören, was ihr Vater treibt.“
    „Von
mir aus, nun, ich mache es kurz: Es gibt da eine andere Frau in meinem Leben.“
    Die
Kinder kicherten und Frau Hurnzel schwoll die Zornesader: „Sag das noch mal!“
    „Es
ist nicht so, wie es sich anhört. Es ist eigentlich keine Frau, sondern das
Modell Örcel-Börcel.“
    „Was
ist ein Örcel-Börcel?“
    Atemlose
Spannung. Hurnzel nahm einen gewaltigen Happen Macwürgolo und kratzte sich am
Kopf.
    „Eine
Örcel-Börcel ist eine esische Bauchtänzerin.“ Die Luft entwich pfeifend
seinen Lungen. Ein gellendes Gelächter aus drei Kehlen brachte ihn in die
Realität zurück. Er, der mit seinem Komfasleben bereits abgeschlossen hatte,
sah sich drei maßlos erheiterten Gestalten gegenüber, die sich vor Vergnügen
auf dem Teppich wälzten.
    Es
dauerte eine geraume Weile, bis man sich wieder beruhigt hatte, dann fragte
Frau Hurnzel: „Und das ist alles?“
    „Ja,
ist denn das nicht schlimm genug?“
    „Ach,
mein Lieber, das ist gar nicht schlimm, das gönnen wir dir.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich!“
    „Das
kann ich gar nicht verstehen, ich dachte, du wärst furchtbar böse und, ääh,
eifersüchtig.“
    „Aber
geh, ich muss dir nun natürlich auch ein Geheimnis verraten: Ich habe schon
seit Monaten einen Wackel-Lackel, Modell 404.“
    Hurnzel
griff sich ans Herz: „Das ist doch der, der …“
    „Ja,
das ist der klonische Striptease-Android mit den vier Ohren und den drei

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