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NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Ihnen das noch erklären, Sir ...“, erklärte ich, „wir machen keine
Zeitreisen. Wir zapfen nur die zeitliche Dimension von Schwingungen an, die
Informationen übertragen.“
    „Bullshit!
Sicher hat Ihnen Ihr Maschinchen auch mitgeteilt, wann Sie den Nobelpreis
kriegen!“
    „Sir?“
sagte ich.
    „Was
haben Sie noch zu bieten außer Kommis, die sich selbst auflösen?“
    Ich
verstand ihn natürlich. Unsere Information hätte sein Feindbild aufgelöst.
    „Hab's
dir doch gleich gesagt“ flüsterte Anne.
    „Nun?“
fragte der General.
    „Personal
Computer. Die halbe Menschheit wird im Jahr 2005 Computer zuhause haben. Jeder
dieser Computer wird eine Rechenleistung bieten, mit der es theoretisch
möglich  würde, zehn unserer Mondflüge von 1969 synchron durchzuführen.“
    „Alle
Computer zusammen?“
    „Jeder
einzelne!“
    „Köstlich.
Und der Volkswagen hat dann 1000 PS, Sie Märchenerzähler!“
    „Sehr
witzig, Sir.“
    „Jetzt
was Ernsthaftes, Sie Spinner. Politik!“
    „Im
Jahre 1981 wird Ronald Reagan Präsident der USA.“
    „Ron Reagan. Unser B-Movie-Cowboy?“ McPaines lachte laut auf. „Na ja, irgendwie ist er ja
einer von uns. Aber Präsident? Warum nicht gleich Frank Sinatra?”
    McPaines
schaute für einen Augenblick in die Luft. Dann grinste er. „Sonst noch
Vorschläge? Vielleicht: Ein Deutscher wird Papst?“
    „Treffer
in 2005. Sie sind Hellseher, Sir!“
    McPaines
lief rot an. Im nächsten Augenblick lächelte er wieder.
    „Professor
Einstein, warum haben Sie sich nicht an Ihrem Vorgänger Warren orientiert? Der
lieferte zwar auch nicht die Zukunft frei Haus, aber seine falschen Voraussagen
waren wenigstens glaubhaft.“
    Ich
sagte es ja, der General war ein ...
    „Noch
einen, Brandon. Ich hab' noch nicht genug gelacht.“
    „2001
werden Terroristen mit einem Jumbo-Jet in die New Yorker Twin-Towers fliegen.
2.800 Tote.“
    „Die
sind doch erst letztes Jahr fertig geworden“, sagte der General. Anne zitterte
und schob ihren Stuhl weit nach hinten, der General keuchte.
    „16
Millionen Dollar pro Jahr für Voraussagen, die der Insasse einer forensischen
Anstalt wesentlich billiger erbracht hätte,“ tobte er.
    „Im
Januar 2005 wird eine Schwarze Außenministerin der USA“, erwähnte ich noch.
    McPaines
schnappte nach Luft, lief rot an und ballte die Fäuste.
    „Stopp,
Brandon, sonst erschieß ich mich noch vor Sonnenuntergang. Brandon ...“
    Er
schüttelte seinen Kopf und setzte seinen Stuhl ein Stück zurück. Dann
verschränkte er die Hände vor der Brust
    „Brandon,
Miss Baxter! Sie haben sich lange genug auf Kosten des Steuerzahlers lustig
gemacht. Ich schließe Ihre Abteilung zum Ende des Monats. Um die genauen
Modalitäten kümmere ich mich, wenn ich von meinem Urlaub zurückkomme. Sie sind
beide gefeuert. Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, will ich Sie hier nicht
mehr sehen. Und Sie, Professor Brandon, größter Scharlatan des Universums, Sie
können sich bei mir bedanken, dass ich Sie nicht vor unsere Psychiater
schleppe, die Sie ohne Zögern einweisen würden.“
     
    So
niedergeschlagen wie in diesem Augenblick hatte ich Anne nie vorher gesehen.
Ich aber grinste dem General nur hinterher.
    Anne
blickte mich vorwurfsvoll an. „Ich weiß nicht, wieso Du grinst, Nick“, sagte
sie. „Wir stehen vor dem Nichts.“
    „Ich
werde den alten Sack vermissen,“ sagte ich. „Man konnte sich so gut an ihm
reiben!“
    „Er
hat uns vor die Tür gesetzt,“ sagte Anne.
    „Und
wer weiß davon?“
    „Na,
wir beide, Du und ich ...“
    „…
und um die Details will er sich nach seinem Urlaub kümmern. Noch denkt keiner,
wir sind nicht mehr im Rennen!“
    „Er
hat gesagt ...“
    „Er
hat nichts mehr zu sagen.“
    Ich
öffnete meine lederne Aktenmappe und angelte nach dem Memo, das zuunterst lag.
    „Hier,“
sagte ich, „eine Reuters-Meldung von übermorgen.“
    „Übermorgen?“
Anne nahm den Zettel an sich und las.
    6.
Juli 76 Hilo, Hawai'i. General Arthur MacPaines, einer der stellvertretenden
Direktoren der CIA, ist tot. MacPaines, einst enger Vertrauter von Ex-Präsident
Richard Nixon, bla bla und so weiter.
    „Aber,
das ist doch ...“ sagte sie.
    „Kismet.
Werde mal Colonel Diggins fragen, ob ich nicht zu den Sargträgern gehören
kann.“
    Anne
schaute mich ungläubig an.
    „Natürlich
erst in drei Tagen“, ergänzte ich. „Man soll schließlich keine schlafenden
Hunde wecken.“
     
     
    Copyright
© 2012 by Wilfried

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