Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition)

Titel: NOVA Science Fiction Magazin 19 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
halben
Kontinents in den Planeten und riss den Rest der geschundenen Atmosphäre mit
sich ins All. Doch dies machte nichts aus, es war ohnehin niemand mehr da, um
sie noch zu atmen. Der radioaktive Ozean schwappte in die Wunde und füllte sie
mit totem Wasser, während die sich hassenden Städte, die weise, alte,
verbitterte und die dumpfe, tierhafte, instinktgetriebene, zwischen den Sternen
verblassten, auf dem Weg, andere Welten, andere Wesen zu knechten und zu
fressen.
    Die
Welt wurde still.
    Nach
einer Zeit, die Goë wie ein paar Tage erschien, nahm die Sonne eine weitere
Planetenbahn ein. Sie war nun so nah, dass sie den Himmel deutlich rotfärbte,
doch so kalt, dass sie die Oberfläche nicht über ein für Leben erträgliches Maß
aufheizte. Gase aus dem Erdinneren bildeten eine neue Atmosphäre.
    In
dieser Stille war es ihm erstmals, als höre er leise Stimmen. Stimmen aus dem
anderen Ozean von der Rückseite der Welt, Stimmen aus den grünen Kontinenten
tief im Süden.
    Endlich,
sagten die Stimmen der Korallenriffe und Urwälder und Berge und der autonomen
Bohrstationen, tief in der Erdkruste und den Meeren, der Satellitenplattformen
und der multistabilen Wirbelstürme. Endlich sind sie fort.
     
     
    Copyright
© 2012 by Niklas Peinecke

 

 
    Der
General war ein Arschloch. Und ich war garantiert nicht der einzige, der das
dachte, das können Sie mir glauben. Und zum ersten Mal dachte ich es auch nicht
gerade. Von Anfang an hat es ihn gewurmt, dass man überhaupt Gelder für unser
Projekt bewilligte und das auch noch, obwohl ich als „gottverdammter"
Exhippie geradezu verschrien war. Okay, wir hatten damals das Zeug geraucht,
das unsere CIA in einem Joint Venture mit den Mohngangstern aus dem Goldenen
Dreieck besorgt hatte, unter anderem, um spezielle Experimente während des
Vietnam-Krieges finanzieren zu können. Und heute, nach den Jahren in Berkeley
oder Harvard waren wir selber ein Bestandteil eines Experiments der Agency. Ach
ja, wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Nicolas Brandon, Professor, Chef der
Abteilung Future-Research der CIA in Langley. Gewesen. Bis ich in die freie
Wirtschaft ging. Aber fangen wir mit dem Meeting vom 4. Juli 76 an.
     
    Weiß
Gott, wer den General auf die Schnapsidee gebracht hatte, uns den
Nationalfeiertag mit Arbeit zu versauen. Wollte er uns extra das Leben schwer
machen, mir und Dr. Anne Baxter, die sich schwer getan hatte, sich frei zu
machen von ihren vier kleinen Kindern und ihrem unsäglichen Ehemann Frank, der
zum Mann gewordenen Eifersucht wegen dieses kleinen, alkoholbedingten Vorfalls
vor drei Jahren? Aber lassen wir das.
     
    General
Arthur McPaines, der von seinen Untergebenen absolute Pünktlichkeit erwartet,
hatte sich mal wieder verspätet.
    „Zehn
Minuten!“ sagte ich und hängte über meiner ledernen Aktenmappe. „Mehr gebe ich
Ahab nicht."
    „Äußerst
witzig, Brandon!“ tönte es plötzlich aus der Lautsprecheranlage. Der General!
Wusste ich doch, dass sie jeden Mucks hier aufzeichnen würden, schließlich
verstand sich der Laden ja als das größte Ohr der Welt.
    „Wollen
Sie weiter den Big Brother machen oder auch körperlich unsere Runde leiten,
Sir?“ sagte ich und wusste, dass er ein „Sir“ von mir hasste. Als Antwort stand
er mitten im Raum. Anne erhob sich, auch wenn ich sie am Rock zupfte, sie solle
sich setzen.
    „Nehmen
Sie Platz, Doktor Baxter. Und Sie, Brandon ...“ Er sparte sich den Professor.
„… Status, Brandon. Was haben Sie für mich?“ Er setzte sich und verschränkte
die Arme vor der Brust.
    „Das
Projekt ‚time-research’ hat auftragsgemäß Informationen aus der Zukunft
besorgt. Wenn Sie den Ordner, der vor Ihnen liegt, öffnen würden …“
    „Ordner?
Gehen Sie mir weg, Professor! Resultate, mündlich, schlank, danach ist mir.“
    „Gut,
Mr. McP…“ McPaines verzog sein Gesicht wie Dr. Seltsam, der auf der Bombe
reitet.
    „Also,
General …“, milderte ich ab, „der Kommunismus wird beendet.“ Sein Gesicht
hellte sich merklich auf. „1989 zerfällt der Ostblock. Ein Mann namens
Gorbatschow leitet den Prozess ein.“
    „Auch
ein Kommunist, Gorba, äh, tschow?“
    „Heute
ja. Dann nicht mehr.“
    In
McPaines arbeitete es. „Scheiße,“ sagte er schließlich.
    „Sir?“
fragte ich.
    „Das
ist Wunschdenken, Brandon. Nicht schlecht für einen Exhippie. Aber ich kenne
die Burschen. Unmöglich! Ihre Technologie verarscht Sie, Brandon. Zeitreisen
sind eben Hirngespinste.“
    „Wie
oft soll ich

Weitere Kostenlose Bücher