Novizin der Liebe
an den Bändern.
Lächelnd trat Adam über die Schwelle und verriegelte die Tür hinter sich. Nachdem er seine Stiefel ausgezogen und mit einem Tritt in eine Ecke des Zimmers befördert hatte, ging er zu dem Tablett mit dem Weinkrug hinüber. „Wein, Prinzessin?“
„N…nein, danke.“
Er wies auf den Schürhaken, der gegen eines der Kohlenbecken gelehnt stand. „Ich kann ihn erwärmen, wenn dir das lieber ist.“
„Nein, danke. Ich habe schon genug getrunken.“
Adam stieß einen kehligen Laut aus und begann, sich zu entkleiden. Aufrecht im Bett sitzend, beobachtete Cecily ihren Gemahl aus dem Augenwinkel heraus mit einer Mischung aus Verlegenheit und Neugier. Schüchternheit war ihm offenbar völlig fremd. In hohem Bogen flog sein Gürtel zu den Stiefeln in die Ecke, dann landete sein Waffenrock auf einem Haken an der Wand, gefolgt von seinem Hemd. Das Bett bewegte sich leicht, als er sich bis zur Taille entblößt darauf niederließ, um sich die Wickelriemen von den Beinen zu streifen.
Beim Anblick von so viel nackter männlicher Haut wurde Cecily vor Aufregung ganz schwindelig. Sie wollte die Hand ausstrecken und ihn berühren, um herauszufinden, ob er sich ebenso warm und glatt anfühlte wie gestern Nacht, als die Dunkelheit ihre einzige Hülle gewesen war, vom schwachen Schein der Kohlenbecken abgesehen.
Cecily schluckte, ihre Kehle war wie ausgetrocknet. Würde er sie wieder begehren? Vielleicht ist ein Becher Glühwein doch kein so schlechter Einfall, dachte sie und blickte abermals verstohlen auf den nackten Rücken ihres Gemahls. Das Spiel seiner Muskeln, jener Wechsel von Spannung und Entspannung, war höchst faszinierend. Seine Schultern waren so breit, und die Art, wie sein Rücken zur Taille hin schmaler wurde … Sogar der Anblick seines Rückens erfreut meine Augen, erkannte Cecily verwundert. Im Schein der Kerzen schimmerte sein Haar warm wie Messing. Sein bloßer Nacken wirkte noch immer verletzlich auf sie, weil sie an Männer gewöhnt war, die ihr Haar nach angelsächsischem Brauch lang trugen.
Adam drehte sich um und hob eine seiner Brauen, als er bemerkte, dass sie ihn betrachtete. Die vereinzelten Haare auf seiner Brust waren dunkel und liefen in einer Linie hinab … hinab zu … Wie sah er dort aus?
„Cecily?“
Mit glühenden Wangen hob sie den Blick und erkannte den Abglanz eines Lächelns auf seinem Gesicht. „Mmm?“
Er griff nach ihrem Zopf und begann gemächlich, ihn zu entflechten. „Morgen früh reite ich mit Richard nach Winchester. Ich werde Brian Herfu die Verantwortung für die Männer übertragen, beabsichtige aber, lange vor Einbruch der Nacht zurück zu sein. Ist es dir recht, den Tag hierzubleiben?“
„Natürlich.“
Er breitete ihr Haar fächerförmig über ihre Schultern aus und ließ seine warmen Finger dabei auf ihren Brüsten verweilen. Ihre Brustknospen richteten sich auf. O nein, es hatte den Anschein, als wolle Adam … das … wieder tun. Wie erschreckend. Sie schluckte. Als er ihre Brust durch das linnene Nachthemd hindurch mit der Hand umfasste, verspürte sie einen angenehmen Schmerz im Leib. O ja! So war es gestern Nacht gewesen, dachte sie und unterdrückte ein Stöhnen. Wie machte er das nur? Körperliche Liebe. Er war sehr bewandert in dieser Kunst. Und Mutter Aethelflaeda wäre abgestoßen von der Art, wie sie auf ihn reagierte. So wollüstig. Ihr war ganz heiß. Und sie war sicher, dass heute kein Tag war, an dem … das … gestattet war.
„Das ist gut“, sagte Adam rau und setzte seine Liebkosung fort, bis ihre Brustspitzen sich anfühlten, als müssten sie den Leinenstoff ihres Nachthemdes zum Zerreißen bringen. Er berührte sie zärtlich, und sie bog sich ihm entgegen, voller Sehnsucht nach mehr.
„Sehr gut.“
Die Finger unter ihr Kinn gelegt, hob er ihren Kopf, und dann trafen sich ihre Lippen in einem langen Kuss. Cecily entfuhr ein Stöhnen. Adam wich zurück und begann, die Nestelbänder seiner Beinlinge zu lösen.
„Warte! Adam, du hast die Kerzen vergessen!“
Die Mundwinkel zu einem leicht schiefen Lächeln gehoben, sah er sie an. „Die Kerzen, natürlich! Wie konnte ich das vergessen!“ Er drückte seine Kerze mit den Fingern aus, dann löschte Cecily die ihre. Dunkelheit hüllte sie ein, nur die Glut in den Kohlenbecken schimmerte schwach.
„Besser, Prinzessin?“ Sie hörte ein leises Seufzen.
„J…ja. Es tut mir leid, Adam.“
Sein Körper schmiegte sich an den ihren, warm und einladend, und Cecily war,
Weitere Kostenlose Bücher