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Novizin der Liebe

Novizin der Liebe

Titel: Novizin der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL TOWNEND
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hat noch eine Schwester – eine, die loyal ist.“
    Betroffen rang Cecily nach Atem. „Emma? Emma kümmert sich um ihn?“ Lufu brummelte etwas, das wie Zustimmung klang. „Das ist ein Glück, doch Philip braucht auch eine Amme.“
    „Das wissen sie. Macht Euch keine Sorgen, Mylady. Philip of Fulford wird nichts zustoßen.“
    „Nichts zustoßen! Mein Bruder wird entführt, um als Pfand in irgendeinem Machtspiel zu dienen, und du erzählst mir, ihm werde nichts zustoßen! Deine Zuversicht möchte ich haben!“
    Lufu ließ die Schultern hängen.
    „Sag mir, wo sie ihn hingebracht haben!“
    Mit zuckenden Wangenmuskeln spielte Lufu mit einem auf dem Arbeitstisch liegenden Messer herum. Hab Geduld, ermahnte sich Cecily, und wartete.
    „Es wird ihm gutgehen, Mylady. Sorgt Euch nicht.“
    „Lufu, um Himmels willen! Wo ist er?“
    Lufu wirbelte herum. Tränen glitzerten an ihren Wimpern, Zeugen des Kampfes, den sie mit sich selbst ausfocht. „Oben in den Hügeln. Seven Wells Hill. In der Nähe der alten Festung.“
    Seven Wells Hill. Cecily atmete auf. Sie war nie dort gewesen, doch Cenwulf hatte ihr davon erzählt. Meilenweit von der nächsten Behausung entfernt, oben in den Hügeln, war Seven Wells Hill die Stätte einer uralten Verteidigungsanlage, die bereits zu Zeiten der Römer eine Ruine war. Ein trostloser Ort, wie es schien – verwittert und verlassen, Heimstatt von Feldlerchen und Bussarden, mehr nicht.
    „Philip ist bei Eurer Schwester sicher genug aufgehoben.“
    „Hinter der ganzen Sache steckt Judhael, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Wer hat ihn fortgebracht? Edmund?“
    „Ja. Was werdet Ihr tun, Mylady?“
    Cecily dachte rasch nach. Sie wusste genau, was sie tun würde, doch sie würde Lufu nicht in ihr Vorhaben einweihen – schließlich hatte das Mädchen tatenlos zugesehen, wie ihr Bruder von jenem Ort verschleppt worden war, der ihm die größte Sicherheit bot. Und ja, Philip war sicherer auf Fulford – auch wenn das Anwesen von Adams Trupp besetzt war. Besser das, als in irgendein gottverlassenes Feldlager am Ende der Welt geschleppt zu werden, selbst wenn er dort bei seinen Landsleuten war. Doch dies war nicht der rechte Zeitpunkt, um sich näher mit dieser Ironie des Schicksals zu befassen.
    Cecily zuckte flüchtig die Schultern und versuchte erfolgreich, sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen. „Tun? Was kann ich tun, außer darauf zu warten, dass mein Eheherr aus Winchester zurückkehrt?“ Und alle derart mit Arbeit einzudecken, dass ihnen schwindlig wird und keiner mehr die Kraft hat, sich zu fragen, was ich wirklich vorhabe.
    Der Stapel Brennholz neben der Feuerstelle war seit dem Vortag merklich geschrumpft. Zum Glück. Demonstrativ richtete Cecily den Blick darauf. „Es gibt weiß Gott genug zu tun auf Fulford, als dass ich mich auch noch in die Angelegenheiten der Männer mischen müsste!“
    Was folgte, war eine schier endlose Aufzählung von Dingen, die zu erledigen waren. Als sie geendet hatte, raffte Cecily ihre Röcke und rauschte aus dem Küchengebäude, um Gudrun – dem einzigen Menschen hier, dem sie vertrauen konnte –, mitzuteilen, dass Philip bei ihrer Schwester war. Danach würde sie jedem eine Arbeit zuteilen und heimlich nach Seven Wells Hill aufbrechen. Sie würde Philip selbst zurückholen. Ihr blieb keine Wahl. Wat würde sie als ihr Reitknecht begleiten. Er mochte einfältig sein, aber er kannte den Weg.
    Der Pfad schlängelte sich durch ein Eibendickicht. Cecily drehte sich im Sattel um, doch Fulford war bereits nicht mehr zu sehen. Sie stieß Cloud die Fersen in die Flanken, um das Pony anzutreiben, und sah zu Wat hinüber. Er lächelte sie fröhlich an. Von der Dringlichkeit ihrer Mission hatte er nicht die geringste Ahnung.
    Der Weg wurde steiler und schmaler. Brombeergestrüpp und Dornsträucher zerkratzten die Beine der Ponys. Von feinen Tautropfen benetzte Spinnweben glitzerten im Gebüsch.
    „Wat, bist du sicher, dass dies der richtige Weg ist?“, fragte Cecily und zog sich ihren Mantel – Adams Mantel – enger um die Schultern.
    Wat nickte lebhaft. „Richtiger Weg. Den Hügel hoch. Dann kein Wald mehr. Dann Gunnis Hütte. Und … und …“
    Cecily erinnerte sich. Der Schafhirte Gunni war Lufus Liebster. Seine Hütte am Rand des Hügellandes lag auf halber Strecke zwischen dem Dorf und Seven Wells Hill. Das jedenfalls hatte Cenwulf ihr erzählt, in jenem anderen Leben, bevor Herzog Wilhelm seine Truppen nach England gebracht hatte. „Und

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