Nuancen der Lust (German Edition)
noch immer.« Melanie wollte etwas sagen, doch Daniel schüttelte den Kopf, zum Zeichen, dass er weiterreden musste. »Aber es gab einen Punkt, an dem du nie wirklich glücklich mit mir warst. Ich konnte dir einfach nicht das geben, was du brauchtest. Ich glaube auch, dass du selbst nicht wusstest, was genau du dir wünscht.«
»Nach eurer Trennung hat Daniel viel nachgedacht und gemerkt, dass auch er sich für euren Sex etwas ganz anderes vorgestellt hatte. Das war der Moment, als er sich in meinem SM-Forum einschrieb.« Eriks Stimme war ruhig und gefasst, sanft und beruhigend, wie ein warmes Streicheln. Melanie sah zu ihm auf und dann wieder Daniel an. »Warum hast du mir das nie gesagt?«
»Ich wusste es doch selbst nicht. Das habe ich alles erst später verstanden, und da war es schon zu spät. Wie es der Zufall wollte, freundete ich mich mit Erik an und er erzählte mir von der neuen Doktorandin, die er einfach nicht aus seinem Kopf bekam, bei derer aber nicht landen konnte.« Daniel lächelte verschmitzt und Erik hatte tatsächlich den Anstand verlegen auszusehen. »Ich wusste ja nicht, dass dir diese Art Sex gefällt«, verteidigte er sich.
»Bei einem Treffen kamen wir auf diese Idee, um auszuloten, ob dir Unterwerfung wirklich Spaß macht. Wir erfanden diesen Unbekannten, der dir Briefe und Spielzeuge schickt.«
»Was hast du dann plötzlich vor meiner Tür gemacht?«, fragte Melanie, an Erik gewandt. Der räusperte sich unbehaglich. »Das war tatsächlich ein Versehen gewesen. Ich hatte befürchtet, dass das Ei, das Daniel dir geschickt hatte, dich überfordert hätte, und wollte nach dir sehen.«
Melanie biss sich auf die Unterlippe. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie fuhr sich über die Schläfen. »Das alles also nur um … ja, um was? Was wollt ihr jetzt von mir?«
Daniel drückte Melanies Hände fester und Erik kam näher. »Wir lieben dich beide, Prinzessin Und wir möchten beide, dass du das bekommst, was du brauchst«, sagte er. »Eigentlich ging es wirklich nur darum, auszuloten, ob du dich als Sklavin wohl fühlen könntest, aber dann ist es irgendwie außer Kontrolle geraten.«
Sie schwieg und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Beide Männer hatten sie hintergangen, beteuerten aber, es nur zu ihrem Glück getan zu haben. Und sie musste sich eingestehen, dass die letzten Tage die sexuell intensivsten waren, an die sie sich erinnern konnte. Allein der Gedanke, dass sie von beiden Männern gleichzeitig genommen werden würde, hilflos … Sie atmete scharf ein und sah auf Daniel herab. Behutsam, als könne sie ihn mit einer unbedachten Berührung zerbrechen, schob sie ihre Hände in seine wirren Haarsträhnen und streichelte ihn. Dann stand sie auf, küsste Erik und nestelte dabei am Verschluss ihres Kleides. Mit einem Laut der einem Seufzen nicht unähnlich war, glitt es ihren nackten Körper hinab zu Boden. Darunter trug sie keine Unterwäsche. Erwartungsvoll sah sie ihre beiden Liebhaber an, die sie für den Moment fassungslos anstarrten.
Melanie lächelte. »Also?«, fragte sie leise. »Was könnt ihr eurer Sklavin noch alles bieten?«
Mit einem Mal rissen die beiden sich los. Daniel drehte sich um und nahm etwas vom Tisch; damit ging er durch den Raum und zündeteweitere Kerzen an, die bisher im Halbdunkel verborgen gewesen waren. Mit jeder Kerze erhellte der Raum sich weiter und offenbarte Gerätschaften und Spielzeug, sorgsam bereit gelegt auf diversen Tischen und Kommoden. Ein Andreaskreuz dominierte die rechte Ecke des Zimmers, und die daran baumelnden Hand- und Fussfesseln glitzerten verheißungsvoll im Flammenlicht.
Erik trat hinter sie, seine Hände auf ihren blossen Hüften. Sie spürte, wie seine Erregung sich gegen ihren Hintern drückte und sich daran rieb. »Bist du wirklich sicher?«, fragte er leise in ihr Ohr. »Du kannst jederzeit sagen, du willst gehen.«
»Nein«, erwiderte sie, den Blick gebannt auf das Kreuz gerichtet. »Ich will weitergehen. Zeigt mir mehr.«
Er nickte in ihrem Nacken Daniel trat vor und ergriff ihre Hand. »Falls es dir zu viel wird, sag Schloss«, raunte er ihr zu, während er sie zum Andreaskreuz führte und sie, mit dem Gesicht zu den Holzstreben, daran fesselte. Melanie spürte durch ihre gespreizten Beine den kühlen Lufthauch und fröstelte. Allein diese winzige Berührung der Luft um sie herum reichte, um sie augenblicklich nass zu machen. Daniel überprüfte noch einmal den Sitz der Fessel um ihre Handgelenke und Knöchel. Er
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