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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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erträgliches Maß zurückgeschraubt, aber sie musste sich immer noch Mühe geben, um nicht auf Jasons nackte Brust zu starren.
    „Kara“, sagte Jason traurig und setzte sich ebenfalls wieder hin. Er wirkte erschöpft und unheimlich traurig.
    „Laneys Mutter“, stellte Kathleen fest und sah zu Boden.
    „Ja“, bestätigte Jason betrübt. „Ich habe mich nie mit ihr verbinden können, weil … weil sie schon verbunden war.“
    Kathleen dachte einen Moment nach und zog danach die logischen Schlüsse.
    „Marlene“, sagte sie. „Kara war mit Marlene verbunden, nicht wahr?“
    Jason nickte.
    „Ich habe sie von Marlene fortgeholt“, erklärte er. „Deswegen weiß ich ja auch, dass es möglich ist, wenn die Verbindung nicht vollzogen wurde. Denn Mutter und Tochter vollziehen die Verbindung selbstverständlich nicht. Sie fühlen sich nicht auf diese Art zueinander hingezogen, weil sie das gleiche Blut haben.“
    „Aber wenn Kara verbunden war, wie hast du sie dann von Marlene fort bekommen?“
    „Eigentlich ist es gar nicht so schwierig gewesen“, begann Jason nachdenklich. „Ich hatte Kara natürlich schon viele Male gesehen, aber richtig habe ich sie erst auf der Hochzeit von einer von Noemis Töchtern kennengelernt. Damals war Kara Marlenes Stellvertreterin. Kara war damit zufrieden im Schatten ihrer Mutter zu stehen und beschwerte sich nie darüber. Sie hatte wechselnde Liebhaber, aber noch kein einziges eigenes Kind. Ich weiß noch, dass ich an dem Abend dachte, Kara wäre die allerschönste Frau, die ich je im Leben gesehen hatte. Sie war einfach atemberaubend. Tristan war damals schon mein Vorgesetzter und er stellte sie mir vor. Ich forderte sie zum Tanzen auf und sie betrachtete mich eine ganze Weile, als müsste sie herausfinden, ob ich die Mühe wert war. Doch dann nickte sie und wir ließen den ganzen Abend nicht mehr voneinander ab. Wir verbrachten die Nacht zusammen und mir war sofort klar, dass Kara die Frau war, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte.“
    In Jasons Stimme lag Sehnsucht und Kathleen fühlte sofort einen leisen Stich der Eifersucht.
    „Von da an trafen wir uns regelmäßig“, fuhr Jason einfach fort. „Und Kara begann sich voll und ganz auf mich zu konzentrieren. Sie vernachlässigte ihre Pflichten und interessierte sich nicht mehr für andere Männer. Wie du dir vorstellen kannst, war Akima über diesen Zustand gar nicht begeistert. Doch sie konnte nichts unternehmen. Solange Kara in der Nähe des Schlosses und somit in Marlenes Einflussgebiet blieb, musste sie sich damit zufrieden geben. Wahrscheinlich hätte diese Geschichte ewig so weiterlaufen können. Aber dann …“
    Er stockte.
    „Dann was?“, fragte Kathleen vorsichtig.
    „Dann wurde Kara schwanger“, berichtete Jason weiter. „Wenn ich Kara bei Akima gelassen hätte, dann wäre Laney genauso in den Bestand der Ältesten übergegangen wie Kara. Jeder aus der direkten Linie gehört den Ältesten. Aber ich wollte das nicht. Ich wollte meine Tochter selbst großziehen und ich wollte Kara für mich haben. Also packte ich Kara eines Morgens ohne Vorwarnung in ein Auto und brachte sie fort.“
    „Ich vermute, dass das jetzt einfacher klingt, als es war“, mutmaßte Kathleen.
    Sie erinnerte sich noch allzu gut an das Gefühl, als Jason fort gegangen war. Das Gefühl der Leere und der Verzweiflung. Für Kara musste es ganz ähnlich gewesen sein.
    „Oh ja“, bestätigte Jason. „Es war ganz und gar nicht einfach. Kara hat getobt. Sie hat mir alle möglichen Beschimpfungen an den Kopf geworfen und verlangt, dass ich sie zurückbringe. Sie hat sich gewehrt wie ein Tiger und als ich sie zu einem Flugzeug gebracht habe, hat sie geschrien, wie eine Verrückte. Zum Glück war es ein Privatflugzeug …“
    „Wo hast du sie hingebracht?“, hakte Kathleen nach.
    „Nach Australien. Sie hat zwei Tage lang getobt. Danach wurde es besser. Ich vermute, dass Akima sie überall hat suchen lassen, aber da Marlene noch schlief, hat uns niemand gefunden. Am dritten Tag konnte Kara wieder klar sehen. Die Verbindung war gekappt.
    Plötzlich konnte sie erkennen, wie abhängig sie von ihrer Mutter gewesen war, und ich ließ ihr die freie Wahl. Ich stellte es ihr frei wieder zu gehen. Ein Teil zog sie immer noch wieder zurück zu ihrer zweiten Hälfte, aber ihre Liebe zu mir und zu unserer ungeborenen Tochter war stärker. Sie blieb bei mir und hat es nie bereut. Bis …“
    „Bis sie gestorben ist“, komplettierte

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