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Nubila 02: Aufstand der Diener

Nubila 02: Aufstand der Diener

Titel: Nubila 02: Aufstand der Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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dich.“
    Jason zuckte zusammen, als hätte Kathleen ihn geschlagen und senkte den Blick.
    „Nein“, sagte er grimmig. „Das tust du nicht.“
    „Aber …“
    „Das ist die Verbindung, Kath. Du liebst mich nicht. Das denkst du nur. Verstehst du das denn immer noch nicht? So funktioniert die Verbindung. Sie gaukelt einem Gefühle vor, die gar nicht existieren, und man bemerkt erst, dass sie nicht echt waren, wenn man von der Person getrennt ist. Bisher sind wir nur gefühlsmäßig miteinander verbunden. Aber ich habe noch nie davon gehört, dass jemand sich wieder von jemandem trennen konnte, mit dem er einmal geschlafen hat. Es ist praktisch unmöglich. Und deswegen darf das auch auf keinen Fall passieren. Es wäre ohnehin völlig abwegig. Unnatürlich.“
    Aufgebracht sprang Kathleen auf.
    „Bin ich dir also so zuwider“, fauchte sie. „Das sah aber vorhin ganz anders aus.“
    „Vorhin war ich nicht bei Sinnen“, verteidigte Jason sich und stellte sich ihr gegenüber. Wütend funkelten sie einander an.
    „Du warst noch nie bei Sinnen, Jason“, schimpfte Kathleen. „Und du solltest endlich aufhören, mich wie einen Fußabtreter zu behandeln. Denn das bin ich nicht. Wirklich nicht.“
    Ohne auf einen weiteren Kommentar zu warten, wirbelte Kathleen herum und eilte hinaus. Sie brauchte unbedingt frische Luft. Hier drin konnte sie nicht atmen.
    „Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte Alexander, als er Kathleen auf einem Stein sitzend vorfand.
    Kathleen nickte und machte ein wenig Platz für den Hauptmann. Sie war immer noch wütend, aber das war nicht Alexanders schuld. Eine Weile saßen sie nebeneinander und betrachteten das geschäftige Treiben um sich herum. Das neue Lager sah fast genauso aus wie das alte und das Zelt, das sie mit Jason teilte, stand logistisch wieder an einer ähnlichen Stelle, wie zuvor. Die meisten der Kaltblüter waren mit den Neuen beschäftigt und zu ihrer Überraschung sah Kathleen, dass Anabell eilig mit hin und her lief.
    „Anabell ist frei“, sagte sie verwundert.
    „Wir brauchten den Platz“, sagte Alexander schulterzuckend und blickte ebenfalls in Anabells Richtung. „Sie treibt Gadha regelrecht in den Wahnsinn.“
    „Das kann ich mir vorstellen“, schnaubte Kathleen. „Ich vermute, ich muss mich noch bei dir bedanken … dass ihr uns da rausgeholt habt.“
    „Ja“, stimmte Alexander zu. „Wir haben leider erst ziemlich spät bemerkt, dass ihr nicht mehr zurückkamt, und als wir euch schließlich fanden, haben eure Herzen kaum noch geschlagen. War ein ziemlich bizarrer Anblick. Das war wohl das erste Mal, dass ich ernsthaft froh gewesen bin, nicht verbunden zu sein. Ihr zwei habt gewirkt, als hätte man euch zusammenbetoniert.“
    Kathleen horchte auf.
    „Warum hast du dich nie verbunden?“, fragte sie interessiert. „Genug Angebote hattest du doch bestimmt.“
    Alexander lächelte traurig und blickte sie dann aus seinen hellblauen Augen an.
    „Damit ich solche Probleme habe wie du?“, sagte er sarkastisch. „Ich verzichte.“
    Kathleen schnaubte und legte den Kopf wieder auf die Knie.
    „Du hast recht“, gab sie zu. „Diese blöde Verbindung macht nur Ärger.“
    „Bereust du es, ihn gerettet zu haben?“
    „Nein“, beeilte Kathleen sich zu sagen. „Nein. Ich bin nur … frustriert. Ich glaube, dass ich viel mehr an ihm hänge als er an mir. Verdammt. Er ist vielleicht fünfzig Meter von mir entfernt und mir fehlt seine Nähe jetzt schon.“
    „Und du glaubst, ihm geht das anders?“
    „Ich weiß es.“
    „Kathleen“, sagte Alexander und sah ihr einen Moment in die Augen. „Wenn ich in all meinen Jahren als Diener für die Warmblüter etwas gelernt habe, dann ist es, dass sie am meisten Angst davor haben, die Kontrolle zu verlieren. Sie haben eine große Verantwortung zu tragen durch das Gift, das sie in sich haben. Ob jemand ein Mensch bleibt oder verwandelt wird, liegt in ihren Händen. Und ob dieser jemand friedlich bleibt oder zu einem Wilden wird, hängt oft genug auch von ihnen ab. Ich glaube nicht, dass die Warmblüter an sich böse sind. Sonst hätte ich dir nie erlaubt, dich mit Jason zu verbinden. Aber ich glaube, dass sie falsch liegen. Es steht ihnen nicht zu, die Entscheidung darüber zu fällen, wer verwandelt wird und wer nicht. Oder wer gut wird und wer böse. Das dürfen sie nicht entscheiden.“
    „Du meinst also, ihre Hauptsorge ist die Kontrolle über das Leben?“, hakte Kathleen skeptisch nach.
    „Genau. Und diese

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