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Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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zu ihrem flachen Bauch und legte sich darauf nieder. Sie hatte sich noch nie Gedanken darüber gemacht, ob sie Kinder wollte. Das war für sie immer selbstverständlich gewesen. Eine Frau ohne Kinderwunsch existierte in der Vampirgesellschaft unter der Führung der Ältesten nicht. Kinder waren Leben. Sie sicherten den Fortbestand der Art und brachten gleichzeitig ihren Eltern Respekt und Hochachtung in der Gesellschaft ein.
    Aber das alles galt normalerweise erst nach der ersten Schlafphase. Vorher ein Kind zu bekommen bedeutete eine Gefahr für die jungen Mütter und war insofern inakzeptabel. Laney wusste das, aber während sie hier alleine auf dem Bett lag, fragte sie sich plötzlich, ob es nicht trotzdem schön wäre, ein Kind von Darrek zu erwarten. Denn wenn er das erfuhr, dann … dann würde er möglicherweise sogar seine Meinung ändern und zu ihr zurückkommen. Die Frage war nur, wie sie ihn darüber informieren sollte, hatte sie doch keine Ahnung, wo er sich überhaupt aufhielt.

Kapitel 4
Russland
    Russland war fast genauso kalt wie Island. Überall Schnee und Eis. Das Thermometer zeigte Minusgrade an und es sah nicht so aus, als würde sich das bald wieder ändern. Keine wirkliche Verbesserung also. Aber einen Vorteil hatte das Ganze schon – Janish würde sich hier mit Sicherheit wie zu Hause fühlen.
    „Wow!”, rief Janish voller Begeisterung. „Überall diese Fahrdinger. Da war gerade ein ganz langes.“
    „Das war eine Straßenbahn“, bemerkte Darrek missgelaunt.
    „Und was ist das hier, in dem wir sitzen?“
    „Ein Auto. Ein Audi, um genau zu sein.“
    „Kann ich damit auch mal fahren?“
    „In zehn Jahren vielleicht.“
    Mit großen Augen starrte Janish wieder nach draußen und begutachtete staunend die Menschen, Gebäude und Fahrzeuge. Er war ganz hingerissen.
    „Hast du dieses riesige Haus gesehen, Darrek? Und das da hinten? Was ist denn das?“
    Darrek hob nicht einmal den Blick von der Straße, während er mit dem Jungen durch St. Petersburg fuhr.
    „Das ist der Romanowpalast“, erklärte er gleichgültig. „Der ist schon uralt.“
    „Romanow?“, fragte Janish irritiert. „Amma Johanna hat mir mal ein Märchen erzählt. Da kamen auch Romanows vor. Aber dabei ging es um so eine Prinzessin namens … Fantasia oder so.“
    „Du meinst bestimmt Anastasia“, berichtigte Darrek ihn. „Ja. Es gibt eine Legende über Prinzessin Anastasia. Vor vielen Jahren wurde die Zarenfamilie vom Pöbel ermordet, und die einzige Leiche, die man nie gefunden hat, war die von Prinzessin Anastasia.“
    „Und was ist aus ihr geworden?“
    „Tja. Das ist das große Geheimnis.“
    Janish biss sich auf die Lippe, als müsste er darüber nachdenken.
    „Ich mag keine Märchen von Prinzessinnen“, erklärte er dann. „Mir sind die von Rittern viel lieber.“
    Darrek schnaubte missmutig und umklammerte das Lenkrad fester. Er wollte nicht über Prinzessinnen nachdenken. Und zwar insbesondere über eine ganz Bestimmte nicht. Er wollte nicht darüber sinnieren, was sie gerade tat oder wie es ihr ging, trotzdem wanderten seine Gedanken immer wieder zu ihr zurück.
    Was war nach seiner Abreise aus Island noch geschehen? Hatte Laney Reykjavik verlassen, bevor Liliana und Raika sie finden konnten? Oder war sie den Beiden am Ende doch noch in die Hände gefallen? War sie inzwischen wieder bei ihrer Familie? Und hatte sie sich vielleicht sogar schon mit diesem Greg verbunden, oder mit Einar, dem kleinen Scheißer? Die Ungewissheit darüber machte Darrek fast wahnsinnig.
    „Sag mal, Janish, weißt du zufällig, ob dein Bruder oder deine Schwester ein Handy haben?“
    „Ein … Ach, so ein Dingsda, das man zum Telegrafieren benutzen kann?“
    „Telefonieren. Nicht telegrafieren. Das ist etwas anderes. Aber ja. Genau so eins meine ich.“
    Janish zuckte mit den Schultern.
    „Ich glaub nicht“, sagte er. „Hab so ein Dings zumindest noch nie gesehen.“
    Wäre ja auch zu schön gewesen.
    „Aber Darrek …“
    „Was denn nun wieder?“
    „Ich habe Hunger.“
    Darrek verdrehte die Augen und fuhr schneller, um endlich aus der Stadt heraus zu kommen. Nicht, dass der Junge am Ende noch auf die Idee kam, aus dem Auto zu springen, um sich sein Abendessen auf der Straße zu suchen. Man wusste schließlich nie, was dieser Junge für Flausen im Kopf hatte.
    Es frustrierte Darrek, dass er auf die Gabe von Janish angewiesen war. Wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte er den Jungen nie mitgenommen. Kinder

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