Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nubila 05: Die letzte Schlacht

Nubila 05: Die letzte Schlacht

Titel: Nubila 05: Die letzte Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
Vom Netzwerk:
Jugend.“
    Kathleen erstarrte und Laney hatte abermals das Gefühl, zu viel verraten zu haben.
    „Das heißt, du hast einen Teil deiner Jugend abgegeben, damit deine Haare schneller wachsen?“
    „Aber nur zwei Jahre“, beeilte Laney sich zu sagen. „Ich musste es tun, Mum. Dad wäre ausgeflippt, wenn ich ohne Haare hier aufgetaucht wäre. Du kennst ihn. Du weißt, wie er ist.“
    Kathleen schwieg einen Moment und Laney wusste, dass sie diese Tatsache nicht abstreiten konnte. Jason wäre fuchsteufelswild geworden. So wie es jetzt war, sah Laney zwar auch anders aus als sonst, aber immerhin konnte das noch als jugendlicher Übermut durchgehen. Eine Glatze hingegen hätte Jason seiner Tochter niemals abgekauft.
    „Eines verstehe ich aber immer noch nicht.“, sagte Kathleen nachdenklich. „Wie passt jetzt Darrek in das Bild? Nach allem, was du bisher gesagt hast, klingt es so, als würdest du ihm viel bedeuten. Warum wollte er dann nicht mit hierher kommen, wenn er doch so gegen die Ältesten eingestellt ist?“
    „Er hat Angst, dass die Ältesten ihn entführen könnten und ihn wieder unter Akimas Bann setzen. Denn wenn das passiert, dann werden wir alle nicht dazu imstande sein, unsere Gaben zu verwenden. Du kannst dir vorstellen, was das für ein Desaster wäre.“
    Laney stiegen abermals die Tränen in die Augen, und Kathleen legte beruhigend eine Hand an ihre Wange.
    „Ich wäre so gerne bei ihm geblieben, Mum“, schluchzte sie. „Ich träume ständig von ihm und ich vermisse ihn so sehr. Verdammt, es macht mich noch wahnsinnig.“
    Kathleen nahm sie wieder in die Arme und wiegte sie hin und her, wie sie es immer getan hatte, als Laney noch ein kleines Kind gewesen war.
    „Warum hast du es dann nicht getan?“, fragte Kathleen. „Du hättest nicht zurückkommen müssen. Eigentlich hatten wir auch gar nicht mit dir gerechnet.“
    Laney schniefte.
    „Doch. Ich musste kommen. Johanna, Darreks Halbschwester, hatte eine Vision. Wenn ich bei der Schlacht nicht dabei bin, dann werden wir diesen Krieg verlieren. Ob es mir gefällt oder nicht, ich bin bei dieser Schlacht eine Schlüsselfigur und darf mich nicht davor drücken.“
    „Du bist sehr mutig, mein Schatz“, bekräftigte Kathleen. „Gib die Hoffnung nicht auf, meine Süße. Wenn diese Schlacht erst einmal vorüber ist … wer weiß … vielleicht gibt es ja dann doch noch eine Chance für dich und Darrek.“
    Laney schüttelte den Kopf. Kathleen hatte ja keine Ahnung, dass das nicht möglich war. Laney musste sich noch vor der Schlacht verbinden, weil auch das Teil von Johannas Vision gewesen war. Aber Laney hatte Angst, darüber zu reden. Solange sie nicht darüber sprach, konnte sie es verdrängen und sich vormachen, dass es nicht stimmte. Sie hasste die Verantwortung, die das Schicksal ihr auferlegt hatte, aber nicht einmal Kathleen würde ihr dabei helfen können, diese Bürde zu tragen.
    „Die Familie trifft sich gleich unten, um gemeinschaftlich Blut zu trinken“, erklärte Kathleen. „Willst du nicht mit runter kommen? Ich wette, sie würden sich alle freuen.“
    Laney überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. Sie fühlte sich noch nicht bereit, der gesamten Familie erneut gegenüber zu treten. Sie wollte ein wenig Zeit für sich. Sie musste über so vieles Nachdenken und brauchte dafür ihre Ruhe.
    „Ich kann noch nicht, Mum“, erklärte sie. „Bestell einfach allen liebe Grüße von mir.“
    Kathleen nickte verständnisvoll, gab Laney einen Kuss auf die Stirn und stand auf.
    „In Ordnung, Schätzchen. Ich gehe dann jetzt nach unten. Aber vergiss nicht: Wenn du uns brauchst, wir sind da. Jederzeit.“
    „Danke, Mum. Das weiß ich.“
    Kathleen wollte gerade das Zimmer verlassen, aber plötzlich kam Laney noch ein Gedanke.
    „Mum!“, rief sie aus.
    „Ja?“
    „Sag Daddy nichts von dem, was ich dir heute erzählt habe, okay? Es ist mir wichtig.“
    Kathleen betrachtete ihre Ziehtochter eine Weile und nickte dann.
    „Ich werde nichts sagen“, versprach sie. „Aber du solltest es vielleicht tun. Immerhin ist er dein Vater.“
    Laney erwiderte nichts, sondern war froh, als Kathleen die Schlafzimmertür wieder geschlossen hatte. Natürlich wusste sie, dass Jason ihr Vater war, und genau deswegen war es besser, wenn er nichts von der ganzen Geschichte rund um Darrek und Island erfuhr. Da war sie sich absolut sicher.
    „Celia! Du kommst sofort hier runter oder du kannst ein Donnerwetter erleben!”, schrie Cynthia und

Weitere Kostenlose Bücher