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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
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sich in eine scharfe Rechtskurve. Der Motor dröhnte laut auf, aber Kyle hörte auch ein Krachen von vorne, das sich wie berstendes Plastiglas anhörte. Die Schreie wurden lauter, als sich die Schabe aufrichtete.
    Kyle versuchte seine Benommenheit abzuschütteln, als ein weiteres Insektenbein auf ihn herabschoß. Bevor es ihn erwischte, warf er sich zur Seite, und das Bein bohrte sich durch den Plastiksitz neben ihm. Er wirkte einen weiteren Zauber, der die Schabe in den hoch über ihm aufragenden Unterbauch traf. Die Kraft des Zaubers hob das Insekt hoch und schleuderte es gegen das Dach. Aus dem vorderen Teil des Busses waren einzelne Schüsse zu hören, und als Kyle sich aufrichten wollte, flammte hinter ihm ein orangerotes Leuchten auf, dem sofort eine Explosion und die dazugehörige Druckwelle folgten. Der zweite Bus, der immer noch dort stand, wo Vathoss ihn zurückgelassen hatte, explodierte in einem Blitz aus Feuer und Licht.
    Die Schabe fiel in den Mittelgang des Busses, und wieder schlugen ihre Beine nach ihm. Der Bus fuhr erneut über eine Reihe von Unebenheiten, und Kyle wurde wieder zu Boden geworfen. Die Schabe kreischte und warf sich auf ihn, wobei sie ihn auf der zum Teil zerfetzten Rückbank des Busses festnagelte. Kyle zog sein Kampfmesser aus der Stiefelscheide und stach mit aller Kraft aufwärts in den weichen Unterleib der Schabe. Der Bus erbebte wiederum, aber diesmal half ihm die Bewegung, da der Fiinterleib der Schabe dadurch noch fester auf die Klinge gepreßt wurde.
    Eine Hand an der Klinge, die andere auf dem jetzt zuckenden Rücken der Kreatur, wirkte Kyle noch einen Zauber, um gleich darauf zusammenzuzucken, als ihn eine Woge aus rotglühendem Schmerz überfiel. Energie löste sich von seinen Händen und schnitt wie eine Kettensäge durch den Insektenkörper. Kyle und das Heck des Busses wurden von einem Blutschwall überschüttet, doch dann löste sich die Kreatur auf, als sie starb und ihre Energie in den Astralraum zurückkehrte. Der Bus erbebte, und Kyle wurde nach rechts geworfen, als die rechte Seite des Busses an irgend etwas entlangschrammte und ein Funkenregen von dem kreischenden Metallplastik in alle Richtungen stob.
    Ein einzelner lauter Ton hallte in Kyles Kopfset. Der Bus fuhr weiter und stieß dann mit lautem Krach gegen irgend etwas. Kyle wurde vorwärtsgeschleudert und schrie: »ALLES RUNTER! SCHNELL, ALLES RUN-
     
    TER!« während er alles und jeden um sich herum zu packen und nach unten zu ziehen versuchte.
    Hinter ihnen ging die Sonne auf. Alles, sogar die Schatten, wurde in ein unaufhaltsames, sengendes grellweißes Licht getaucht. Eine Hitzewelle erfaßte sie, und dann wurde der Bus wie von einer riesigen Hand angeschoben, drehte sich und legte sich auf die Seite. Als sich der Bus überschlug, konnte Kyle einen kurzen Blick zurück auf das Kraftwerk werfen.
    Das Licht war blendend, wurde jedoch von dem knisternden Schild aus grün-violetter Energie gedämpft und getrübt, der es umgab. Das Licht innerhalb der Kuppel wogte und brandete gegen die Kuppel an, und am Himmel ging eine neue Sonne auf.
    Der Bus drehte sich weiter, und Kyle prallte gegen die Seite, als eine neue Woge aus Licht, diesmal mit Violett durchsetzt, über den Bus hinwegbrandete. Sein ganzer Körper schmerzte, während der Bus aufhörte, sich zu überschlagen, und auf der Seite weiterrutschte, bis er gegen irgend etwas prallte, das viel härter war als er selbst.
    Das Licht verblaßte, und kein weiterer Lärm war zu hören, keine weitere Druckwelle zu spüren, nur eine starke Windbö aus der Richtung des Kraftwerks.
    Der Bus lag still. Leute schrien und schluchzten. Manche mühten sich, den Bus zu verlassen. Kyle half ihnen, obwohl sein rechter Arm praktisch nutzlos war.
    Draußen war es dunkel und warm. Wärmer als zuvor. Ein rotweißes Leuchten erhellte Teile der jetzt aufgerissenen Straße und der umliegenden Gebäude, die sie offenbar vor den schlimmsten Auswirkungen der Druckwelle bewahrt hatten. Kyle wankte ein paar Schritte auf die Straße und sah sich um. Er konnte eine schwarze pilzförmige Rauchwolke erkennen, die sich langsam in die Luft erhob und von unten durch ein schreckliches Feuer erleuchtet wurde. Er wußte, wo er sich befand - er war an der Stelle, wo die Interstate
     
    90/94 die Cermak Road kreuzte. Sie hatten es nicht geschafft, sondern befanden sich noch innerhalb des tödlichen Radius. Aber er lebte noch. Er lebte.
    Er drehte sich wieder um, kaum in der Lage, sich noch auf

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