Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dowd
Vom Netzwerk:
hinweg in Richtung Handlemann-Institut. »Und das bedeutet, das Krankenhaus wird angegriffen.«
    Dan Truman wurde weiß. »O mein Gott...«
    »Ich muß dorthin«, sagte Kyle zu Seeks-the-Moon, der nickte, aber auch überrascht zu sein schien. »Charlotte!« rief Kyle, und der Luftelementar erschien neben ihm.
     
    »Hilf ihr«, sagte er zu dem Geist, indem er auf Hanna zeigte. »Versammle den Rest der Truman-Familie in der Wohnung. Und dann tu alles, was Seeks-the- Moon dir sagt.«
    Wenn Luftgeister das Gesicht überhaupt zu einer abfälligen Grimasse verziehen konnten, war es das, was Charlotte tat, aber sie sagte nur: »Ich werde tun, was du sagst.«
    »Du wirst im Krankenhaus meine Hilfe brauchen«, sagte Seeks-the-Moon.
    »Nein, es könnte ein Trick sein«, erwiderte Kyle, indem er sich rasch auf einen der am Poolrand stehenden Stühle setzte. »Entschuldigen Sie mich. Ich muß dorthin.«
    So schnell, wie er konnte, richtete Kyle seine Wahrnehmung nach innen und trennte seinen Geist von seinem Körper. Dann betrachtete er das ruhige Gebiet des Astralraums um den Pool, die Normalsterblichen Dan Truman und Hanna Uljaken, die immer noch ihren schillernden Ohrring trug, und die Geister Seeks-the- Moon und Charlotte. Die Normalsterblichen starrten auf seinen Körper, während die Geister die Stelle betrachteten, an der Kyle etwa einen Meter über dem Boden schwebte. Nur Hanna schien aufzufallen, daß Seeks-the-Moon auf eine andere Stelle schaute als sie.
    Kyle nickte den Geistern zu, wandte sich ab und schoß über die Stadt hinweg. Das Handlemann-Institut war nicht weit entfernt und lag etwa zwanzig Blocks nördlich vom Truman Tower. Er war dort, noch bevor sein Körper auf dem Stuhl zusammengesunken war.
    Ein Gefühl der Verzweiflung erfüllte ihn, als er in das Krankenhaus eindrang - emotionaler Überschuß von den Kranken und Sterbenden. Doch da war noch etwas anderes, das er spüren konnte, während er auf seinem direkten Weg zu Mitch Trumans Zimmer rasch durch die Etagen glitt. Schmerzen, akut und durchdringend, berührten seine Sinne, dazu ein seltsames metaphysikalisches Aroma, stechend, kalt und fremdartig.
    Er sank in das Zimmer des Truman-Jungen und wäre beinahe vor Abscheu wieder herausgesprungen. Überall in dem Zimmer war Blut verspritzt, das Bett war zerfetzt und verdreht und schien gegen die Wand geschleudert worden zu sein. Doch Mitchell Truman lag nicht darin. Das Blut stammte, wie Kyle sah, von zwei Leichen, der eines Wachpostens - den zerfetzten Überresten seiner Uniform nach zu urteilen, Knight Errant -, dem der Bauch aufgeschlitzt worden war, und dem Torso einer kleinen Frau in einem Arztkittel. Teile von ihr steckten zwischen der Sonnenblende vor dem Fenster.
    Kyle fluchte und spürte wiederum ein Ziehen - seinen anderen Elementar. Sein Schrei kam aus den Tiefen des Gebäudes. Er schoß darauf zu und spürte, wie sich die Schwingungen eines mächtigen Zaubers durch den Astralraum ausbreiteten. Er steuerte das Zentrum der Schwingungen an.
    Er tauchte in einem Flur auf, als die letzten Wellen entfesselter mystischer Energie den Astralraum in ihm kräuselten und den Flur in flackernde blaue und grüne Astralfarben tauchten. Er machte vier Lebewesen aus. Zwei von ihnen waren Menschen, die anderen beiden Geister.
    Die beiden Menschen gehörten wahrscheinlich zu Knight Errant, aber aus dem Astralraum konnte Kyle weder die Abzeichen auf den Uniformen noch deren Farben erkennen. Ihre Kleidung war mattgrau und tot. Einer war jedoch ein Magier, und in seiner Aura funkelten die Rückstände der Energie des mächtigen Zaubers, den er gerade einem der Geister entgegengeschleudert hatte. Der Magier taumelte vor Anstrengung rückwärts, während sein Kamerad, seiner Größe und Gestalt nach ein Ork, mit einem Sturmgewehr das Feuer auf den größeren der beiden Geister eröffnete.
     
    Der dunkle, doppelt mannsgroße Geist nahm die Kugeln kaum zur Kenntnis, die durch seinen schattenhaften Körper fuhren und in die Wand hinter ihm schlugen.
    Kyle starrte die beiden Geister an, unfähig, ein Keuchen zu unterdrücken. Das Ding vor ihm war riesig und hatte sechs dünne Beine und einen langen flachen Rumpf, der ledrig braun glänzte. Ein schrecklicher Geruch, entsetzlich stechend und nur mit dem Wort Ausdünstung zu beschreiben, drang in Kyles Astralsinne. Der Geist schlug mit einem seiner kleineren Vorderbeine zu und traf den Magier am rechten Oberarm. Blut schoß aus der Wunde und bespritzte den anderen

Weitere Kostenlose Bücher