Null Bock auf Mr Cock (German Edition)
Gelegenheit bedächtig mit dem Finger zurechtrückt…Nein! Roland hat vielleicht das Zeug zu einem guten Freund – niemals aber weckt er romantische Gefühle in mir.
Dankend lehne ich weitere Vorschläge ab – und stelle mir ernsthaft die Frage, ob ich bei diesem Angebot der Männerwelt für immer entsagen sollte.
Meine Freundin Martina dagegen hat nur noch barsche Worte für mich übrig.
„Ja, Herrschaftszeiten, ist Dir denn kein Mann gut genug? Du hattest doch nun wirklich genügend gute Partien zur Auswahl.“ Jetzt muss sie selber lachen, in ihrer Stimme schwingt leise Ironie mit. „Was oder wen erwartest Du denn, den Fürsten von Monaco vielleicht? Oder glaubst Du vielleicht, dass Superman höchstpersönlich sich durch die Lüfte schwingt und zu Dir geflogen kommt, um ausgerechnet Dir zu begegnen und Dir sein Leben zu weihen?“
„Nein“ antworte ich ernüchtert „einen ganz normalen Mann wünsche ich mir - diese scheinen aber sämtlich verheiratet zu sein oder irgendwo versteckt hinter Büschen zu lagern, wo sie nur schwerlich zu finden und zu fassen sind.“
„Einen ganz normalen Mann“, wiederhole ich eindringlich, mittlerweile mit jedem Jahr bescheidener geworden.
Und fast pathetisch füge ich noch hinzu. „Für mich muss es keine roten Rosen regnen, der Margariten-Strauß aus dem Vorgarten tut’s auch.“
„Angela, Du musst halt selbst aktiv werden“, so lauten die mahnenden Worte der Freundinnen, die mir noch immer lebhaft in den Ohren klingen.
„Tu endlich mal Butter bei die Fische. Kannst nicht erwarten, dass Dein Traummann versehentlich bei Dir an der Tür klingelt und sagt ,Entschuldigung, ich habe mich in der Tür geirrt, aber hoppla, wenn ich schon da bin - darf ich mich vorstellen?‘
Darfst nicht glauben, dass Du Deinen Traummann auf diesem Wege kennen lernst, wir sind doch nicht in der Märchenstunde oder im Fernsehen.“
Sie müssen nämlich wissen, dass meine erfolglose Männersuche mittlerweile zum Gesprächs- und Lästerthema Nummer eins in meinem Freundeskreis avanciert ist.
Also beschließe ich, mein Schicksal von nun an selbst in die Hand zu nehmen, und jede halbwegs praktikable Möglichkeit auszutesten, um endlich meinen Mann fürs Leben zu finden.
Und so beginnen meine manchmal lustigen, oft skurrilen und teilweise auch schockierenden Erlebnisse bei der Männersuche.
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Sag mir wo die Männer sind – vom Arbeitsplatz bis zum Zugabteil
Nachdem ich also im Freundeskreis meinen Traummann nicht gefunden hatte - sondern man vielmehr versuchte hatte, mir etliche traurige Gestalten unterzujubeln - besann ich mich auf den weisen Spruch „Selbst ist die Frau“ und beschloss, fortan meines Glückes eigener Schmied zu werden.
Ratschlägen von Freundinnen, auf welchem Wege man am besten Männern begegnen würde, war ich jedoch zunächst durchaus auch weiter nicht abgeneigt.
Meine Freundin Steffi beispielsweise entwickelte einen geradezu frappierenden Einfallsreichtum darin, mir sämtliche Optionen, Männer aufzustöbern, nahe zu legen. „Wie wär’s denn mit Vereinen und Sportclubs, da lernt man sich heutzutage kennen. Ein Großteil der Paare lernt sich beim Sport in Vereinen kennen - das sagt die Statistik, und die Statistik lügt nie.
Du musst wissen, beim Sport kommt man sich näher, langsam und behutsam - man kann sich beschnuppern, ganz unverbindlich und ohne Zwang. Und für Deinen Körper tust Du auch was Gutes, sonst gerätst Du noch ganz aus der Form.
Und auch beim Judo oder im Tanzkurs ergibt sich ganz selbstverständlich ein entspannter Körperkontakt, und Du kannst prompt spüren, ob Dein Herz vor Freude bebt und zwei Herzen im Gleichklang schlagen - oder aber, ob Du Abstand halten musst, weil der Mund- oder Schweißgeruch Deines Gegenübers nicht zu ertragen ist oder Du gar zu ersticken drohst.“
Nach dieser Ausführung schaut mich Steffi herausfordernd an, ob ich ihr angesichts dieser einmaligen Idee nicht augenblicklich Beifall klatschen wolle.
„Wenn Dir dieser Tipp nicht behagt“ und Steffi gibt sich beleidigt „es gibt auch tolle Sprachkurse bei der VHS, die sind gar nicht teuer, bei dieser Gelegenheit kannst Du gleich Dein Französisch auffrischen.“ Während ich noch rätsle, wie das nun wieder gemeint ist, fährt Steffi unbeirrt fort „oder Du kannst Italienisch lernen, das ist zugleich praktisch für den nächsten Italien-Urlaub – Dann kannst Du zumindest Deinen Cappuccino und Deine Pizza in der
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