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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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liebesbedürftig. Jetzt erst erlaubte er mir diesen Blick in seine Seele.
    Ein Seufzer verließ meine Lippen, ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Ich wollte ihn auch, wollte ihn endlich spüren, seinen Atem auf meiner Haut, seine Wärme, seinen Geruch, sein Keuchen, seine Ekstase. Aber vor allem wollte ich ihn in mir spüren. In diesem Augenblick war mir alles andere egal. Auch wenn er mich nicht liebte, sein Leben nicht mir teilen wollte, seine Träume weiter vor mir verbarg. Selbst wenn er mich wieder schlug. Ich wollte ihn trotzdem.
    Als ich meine Hand nach ihm ausstreckte, war er bereits über mir. »Schnell Baby, lass mich in dich. Ich bin schon fast soweit!«

    In diesem Augenblick wachte ich schweißgebadet auf. Erschrocken sah ich mich um, draußen war die Sonne gerade erst aufgegangen. Ich lag, noch immer voll bekleidet, in Daniels Bett. Zwischen meinen Beinen spürte ich das feuchte Zeugnis meines intensiven Traums.
    Ich schüttelte die Benommenheit von mir ab und stand auf. Während ich duschte, überlegte ich, was ich heute tun konnte. In Daniels Brief stand, dass man mich erst am Abend hier abholen würde. Solange musste ich mich irgendwie beschäftigen.
    Ich dachte an Daniel, daran, was er jetzt wohl machte. Ob er wirklich geschäftliche Termine hatte, oder war das nur ein vorgeschobener Grund, um seine Abwesenheit zu erklären? Je länger ich an die Nachricht auf dem Zettel dachte, umso wütender wurde ich auf ihn. Wie konnte er es wagen, mich einfach hier auf dieser Insel gefangenzuhalten? Er hatte mich weder gefragt, ob ich hierher wollte, noch, ob ich zurück nach Boston wollte.
    Ich sollte seine Gründe akzeptieren, aber was ich wollte, interessierte ihn gar nicht. Stattdessen behandelte er mich wie seine Sklavin, und wenn er wirklich einen Fehler zugab, dann versuchte er anschließend, mit seinem Geld alles wiedergutzumachen. Als ob das irgendetwas änderte.
    Oder er kam mit seinen kruden Sexfantasien daher, das war beinahe noch schlimmer. Was war bloß mit ihm los? Machmal wirkte er so normal, um im nächsten Moment mit einem Satz wieder alles zunichte zu machen und wie ein perverser Playboy daherzukommen.
    Dann dachte ich wieder an diese seltsamen Anrufe. Wer sendete uns solche Aufnahmen und vor allem, wozu? Daniel eine Aufnahme von meiner angeblichen Lästerei zu schicken war doch vollkommen sinnlos. Der Anrufer musste doch damit rechnen, dass wir miteinander sprachen. Das Einzige, was er damit erreichen konnte, war, dass wir uns zerstritten. Was ja auch prompt eingetreten war, insofern war der Anruf ein voller Erfolg.
    Dagegen waren die anderen beiden Anrufe viel dramatischer, hier ging es schließlich um einen Mord.
    Schon als ich mit Daniel und Smith zusammen darüber diskutiert hatte, waren wir uns einig, dass der Anrufer und derjenige, der die gefälschten Stimmwiedergaben herstellte, nicht dieselbe Person sein musste. Wir waren bislang immer davon ausgegangen, dass jemand Wallenstein mit diesen Aufnahmen beliefert hatte, und der Privatdetektiv sie an mich weitergeleitet hatte, um mich vor Daniel zu warnen.
    Wallenstein schied ja nun aus der Gruppe der Verdächtigen endgültig aus. Wer also war der geheimnisvolle Anrufer? Wenn Daniel nicht selbst dahinter steckte, wer sonst hatte sowohl ein Interesse, Daniel den Mord in die Schuhe zu schieben, als auch unsere Beziehung zu zerstören?
    Kommissar Santoro kam mir in den Sinn. Ich hatte Daniel schließlich mit meiner Aussage entlastet und so erreicht, dass er aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der Polizist hatte sicher Mittel und Wege, um so einen Plan durchzuführen. Aber einen Mord zu verüben, nur im Daniel hinter Gitter zu bringen?
    Ying vielleicht, sie war ehrgeizig und hatte engen Kontakt zu Daniel. Sicher hatte sie ein Interesse daran, mein Verhältnis mit ihrem Chef zu torpedieren, aber welche Vorteile hätte sie, wenn Daniel im Knast säße? Würde sie dann sein Unternehmen führen? So genau kannte ich mich in der Rangfolge nicht aus, aber es erschien mir unwahrscheinlich. Möglicherweise verfolgte sie ja einen ausgeklügelten Plan, sie war intelligent und berechnend.
    Beim Gedanken an meinen Vater bekam ich eine Gänsehaut. Natürlich, auch er wäre wohl bereit, Daniel für einen Mord hinter Gitter zu bringen, selbst wenn er wusste, dass Daniel nicht der Täter war. Die beiden Männer verband eine tiefe Feindschaft und mein Vater war alles andere als begeistert von meiner Beziehung zu Daniel. Doch er lebte und arbeitete weit weg

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