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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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Schlief er etwa schon?
    Leise ging ich in die Küche, wo ich das Licht brennen sah. Schon von Weitem konnte ich durch die angelehnte Tür erkennen, dass der Raum leer war. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel.

    Liebe Juliet,
    ich kehre nach Boston zurück, um mich geschäftlichen Terminen zu widmen. Du wirst morgen Abend von einem der Piloten abgeholt. Bis dahin ruhe dich bitte aus.
    Ein Sicherheitsteam wird dich in Boston und New York ständig begleiten, Smith wird das entsprechend arrangieren.
    Bezüglich deiner Tätigkeit in meinem Büro steht es dir frei, dich entweder beurlauben oder krankschreiben zu lassen. Meine Assistentin wird alles Weitere nach ihrer Rückkehr aus Bangkok mit dir diskutieren.
    Es tut mir leid, dass unsere Beziehung so abrupt zu Ende ist, aber ich denke, es ist für uns beide von Vorteil, wenn wir uns fortan nicht mehr sehen oder sprechen.
    Danke für alles.
    Daniel

    Zitternd hielt ich das Stück Papier zwischen den Fingern, betrachtete wieder und wieder die ordentlichen, handgeschriebenen Buchstaben. Daniel war fort und wollte mich nie wiedersehen!
    Schon wieder kullerten Tränen über mein Gesicht, es erstaunte mich selber, dass überhaupt noch welche übrig waren, so viel hatte ich heute schon geheult.
    Dann ging ich ruhelos durch das kleine Haus. Bislang hatte ich noch nicht einmal Gelegenheit gefunden, alle Zimmer zu erkunden. Und nun wollte ich nur noch fort. Ohne Daniel wollte auch ich keine Sekunde länger an diesem deprimierenden Ort bleiben. Ich fand das Zimmer, in dem Daniel gestern übernachtet hatte. Das Bett war unordentlich und zerwühlt, vermutlich hatten ihn wieder seine Albträume gequält. Der Anblick des leeren Zimmers machte mich traurig, erinnerte mich an den anderen Daniel, den verletzlichen Mann, der in meinen Armen geschlafen hatte. Schnell flüchtete ich zurück auf den Flur. Draußen herrschte inzwischen komplette Dunkelheit, nirgendwo war ein Lichtschein zu sehen.
    Ich holte meine Handtasche und öffnete sie, um nach meinem Handy zu greifen. Dann besann ich mich wieder. Ich hatte kein Handy mehr, Daniel hatte es in seiner rasenden Wut gegen die Wand geschmissen. Und ohne mein Telefon konnte ich auch niemanden um Hilfe bitten.
    Aus heiterem Himmel überkam mich ein Gefühl der Ohnmacht. Ich saß hier auf einer namenlosen, einsamen Insel fest, ohne Kontakt zur Außenwelt. Mit Daniel an meiner Seite hatte ich diese Tatsache glatt übersehen, aber nun wog sie doppelt schwer. Panisch suchte ich nach einem Ausweg, ich wollte nur noch weg von diesem Ort. Daniel konnte mich doch nicht einfach so mutterseelenallein zurücklassen, was, wenn ich plötzlich schwer krank oder bewusstlos wurde, oder mir ein Bein brach?
    Mein i-Pad kam mir in den Sinn, ich könnte immer noch einen Hilferuf per e-mail versenden. Aber was sollte ich schreiben? Ich wusste ja nicht einmal, wo genau ich eigentlich war? Ich setzte mich mit dem Gerät in die Küche, öffnete die Landkarte und suchte nach Cape Cod. Irgendwo am Südende sollte sich diese verdammte Insel befinden. Ich vergrößerte die Auflösung, suchte verzweifelt nach einem Anhaltspunkt. Hier gab es mehrere Inseln, einige schienen unbewohnt, andere schienen mit kleineren Ortschaften überzogen. Auf einer Landzunge entdeckte ich die Fotos mit Sanddünen voller Robben. Dort war ich mit Sicherheit nicht gelandet. Nirgends war eine Insel mit nur einem Haus zu sehen. Vielleicht war ja das Haus neugebaut oder die Karte zu alt. Nach einer ganzen Stunde sinnlosem Umhersuchens gab ich es schließlich auf.
    Mit blieb nichts anderes übrig, als hier bis morgen auszuharren und mich auszuruhen. Das Haus schien nicht einmal einen Fernseher zu besitzen. Ich ging zurück in Daniels Schlafzimmer, legte mich angezogen auf sein Bett und schloss die Augen. Sein Kissen roch noch immer unvergleichlich nach ihm. Ich drehte mich auf den Bauch, hielt das Kissen fest umschlungen und stellte mir vor, ich hielte nicht das Kissen sondern Daniel in meinen Armen.

Montag, 18. Juni 2013

    »Ich weiß doch, wie sehr du mich brauchst.« Er stand vor mir, blickte siegessicher auf mich herab. »Unsere Beziehung war vielleicht ein Fehler, aber der Sex mit Sicherheit nicht. Den können wir von mir aus gerne fortsetzen.«
    Als ich immer noch still blieb, fügte er hinzu: »Jetzt gleich.«
    Ich hielt mich an meinem Weinglas fest, ließ ihn nicht aus den Augen, als er mit festen Schritten vor mir auf- und abging. »Du willst es doch auch, Baby. Du kannst dich doch kaum noch

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