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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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ging ich allein den verlassenen Strand entlang, suchte im Sand nach Muscheln und nach flachen Steinen, die ich dann ins Wasser warf und dabei versuchte, sie so oft wie möglich über die Wasseroberfläche springen zu lassen, bevor sie versanken. Mein Vater hatte das mit uns Kindern früher oft gespielt, als er noch kein Politiker war und sich mehr Zeit für die Familie nahm.
    Ich nahm mir vor, die Insel einmal zu Fuß umrunden, denn meine Zeit zog sich unendlich in die Länge. Und ins Haus wollte ich nicht zurück, dort erinnerte mich alles an Daniel.
    An einem Felsen angekommen, musste ich schließlich umkehren, denn hier ragten große Steinblöcke halb aus dem Wasser, die glitschig und nass aussahen. Falls ich hier verunglückte, konnte mir niemand helfen.

    Endlich hörte ich ein tiefes, brummendes Geräusch. Es dämmerte bereits und ich starrte seit Stunden angestrengt in den Himmel, wartete auf den versprochenen Helikopter.
    Schnell näherte er sich der Insel, schon Minuten nach dem ersten Geräusch war er neben dem Haus gelandet. Smith sprang aus der Pilotenkanzel. Ob Daniel seinen Leibwächter geschickt hatte, statt eines anderen Piloten? Oder hatte Smith darauf bestanden, mich selbst abzuholen? Uns verbanden schließlich dramatische Ereignisse und trotz seiner professionellen Zurückhaltung war mir Smith ans Herz gewachsen.
    »Miss Walles, schön, Sie wiederzusehen. Haben Sie sich gut erholt? Sie sehen schon viel besser aus.«
    Trotz meiner grenzenlosen Erleichterung, endlich hier abgeholt zu werden, erinnerte ich mich an meine Wut. Ich zwang mich, Smith nur kurz zuzunicken und hielt ihm dann wortlos meine Tasche hin.
    »Haben Sie Ihre Sachen alle beisammen? Können wir gleich wieder los, oder benötigen Sie noch einen Moment?«
    »Smith, ich kann es gar nicht erwarten, hier wegzukommen. Oder wie würden Sie sich fühlen, wenn man Sie allein in der Wildnis aussetzt, ohne Telefon und ohne Möglichkeit, Hilfe zu rufen?«
    Er sah mich verblüfft an. Mit solcher Abfuhr hatte er wohl nicht gerechnet. Schließlich deutete er auf die Tür des Hubschraubers. »Dann steigen Sie bitte ein, Miss Walles. Ich werde Sie auf direktem Weg zurück nach Boston bringen.«
    Ich beobachtete seine routinierten Handgriffe während er die kleine Maschine startete und auf Kurs brachte. Danach sah ich schweigend aus dem Fenster, auch Smith sagte nichts. Nach kurzer Zeit schon liessen wir das Meer hinter uns, es erschienen die ersten Ortschaften am Boden und von weitem war die Silhouette der Stadt im letzten Licht des Tages zu sehen.
    »Schön, nicht?«, sagte Smith leise.
    Entspannt nickte ich ihm zu. Er konnte schließlich nichts für seinen schwachsinnigen Chef. »Haben Ihre Ermittlungen schon etwas ergeben? Haben Sie den Täter fassen können?«
    »Nein, bisher leider noch nicht. Aber wir arbeiten mit aller Kraft daran.«
    Smith schien mir nicht mitteilen zu wollen, was der genaue Stand seiner Untersuchungen war. Darum fragte ich weiter: »Haben Sie denn wenigstens einen Verdächtigen? Oder mehrere Personen, die in Frage kommen?«
    »Wir konzentrieren uns im Moment auf Ihren Bekannten, Konstantin Kramer. Aber natürlich gibt es noch andere mögliche Täter.«
    Ich schüttelte den Kopf und berichtete dann von meinen eigenen Überlegungen. Als ich geendet hatte, schwieg Smith. Er schien sich meine Erklärungen genau durch den Kopf gehen zu lassen. Dann begann er wieder zu sprechen: »Wenn Sie in Ihrer Wohnung sind, sehen Sie zuerst nach, ob sich die Kameras noch in Ihrem Besitz befinden. Falls ja, dann stimme ich Ihnen zu. Dann ist Konstantin mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Täter.«
    »Wer wäre dann Ihr Hauptverdächtiger?«, fragte ich interessiert, obwohl für mich feststand, dass es sich dabei nur um Santoro oder einen seiner Kollegen handeln konnte.
    Doch Smith überraschte mich mit seiner Antwort. »Den Polizisten würde ich fast ausschließen. Santoro mag aggressiv sein, wenn er eine Spur verfolgt, und er zögert auch nicht, zu illegalen Mitteln zu greifen. Aber ein Mord? Ich glaube, das wäre ein bisschen zu gewagt und außer einem Fahndungserfolg hätte er davon auch nichts.«
    »Wer dann?«, fragte ich beklommen.
    »Am einfachsten ist es, der Spur des Geldes zu folgen. Wer gewinnt am meisten, falls Mr. Stone im Gefängnis landet. Ying sicher nicht, selbst wenn sie weiter in der Firma angestellt bleibt, würde jeder neue Geschäftsführer sie sofort aus ihrer jetzigen Position entfernen.«
    »Und

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