Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
wer hat dann etwas davon? Mein Vater ja wohl kaum, oder?«, wollte ich wissen.
»Nein. Sein Streit mit Mr. Stone ist davon nicht betroffen. Auch wenn jemand anderes die Firma leitet, bleiben die Anrechte, um die es in der Auseinandersetzung zwischen Ihrem Vater und Mr. Stone geht, weiter im Besitz des Unternehmens.«
Ich seufzte. »Dann weiß ich auch nicht weiter. Jeder der Verdächtigen könnte irgendwelche geheimen Absprachen mit den neuen Firmeneigentümern haben, so kommen wir nicht weiter.«
Auch Smith schüttelte resigniert den Kopf. »Es ist schwierig, aber nicht unlösbar. Das Problem ist nur, dass die Vorfälle in immer kürzeren Abständen eintreten. Wir müssen also schnellstens den Täter finden, bevor Ihnen oder Mr. Stone etwas Ernsthaftes zustößt.«
Diese Aussichten bedrückten mich. Als ich nach Boston kam, war ich froh, dem Terror in Thailand entronnen zu sein. Und nun fing alles von vorn an, nun war ich selbst hier meines Lebens nicht mehr sicher.
»Hat Daniel Ihnen eigentlich gesagt, dass er mich einfach allein auf dieser Insel zurücklässt?«
Smith blickte mich stirnrunzelnd von der Seite an, schaute dann aber wieder konzentriert nach vorn, um sich auf die Landung auf dem Dach des Triumph Towers vorzubereiten. »Mr. Stone hat mir lediglich aufgetragen, Sie dort abzuholen und sicherzustellen, dass Sie wohlbehalten in Ihrer Wohnung ankommen.«
Frustriert schloss ich die Augen. Natürlich konnte Smith mir nichts anderes sagen.
Ich öffnete die Wohnungstür und betrat meine Appartment dicht gefolgt von Smith. Auf dem kleinen Tisch neben der Garderobe erblickte ich das nagelneue Telefon, das mit einer Ortungsfunktion ausgestattet war, und den Autoschlüssel, der wie ich wusste zu dem ebenfalls fast nagelneuen Maserati in der Tiefgarage passte. Keine Nachricht, dafür aber die Ausgabe des Boston Globes vom letzten Samstag. Wollte Daniel mich an unsere gemeinsame Zeit erinnern? Ich wusste, die Zeitung enthielt ein Foto von uns als glückliches Paar auf der Kinderschutzgala.
Langsam ging ich durch die hell erleuchtete Wohnung, hoffend und bangend, dass Daniel hier vielleicht doch irgendwo auf mich wartete, mich mit seinem sexy Lächeln bedachte und dann in seine starken Arme nahm. Ich hatte noch immer seinen unvergleichlichen Duft in der Nase.
Aber das Appartment war leer. Die Tür zu meinem Schlafzimmer am Ende des Flurs stand offen. Es war frisch zurecht gemacht, das große komfortable Doppelbett frisch bezogen, auf dem Nachttisch stand ein kleiner Blumenstrauß. Daniels Haushälterin hatte hier offensichtlich alles für meine Rückkehr vorbereitet.
»Smith, die Kameras müssten sich noch in einer schwarzen Tüte in der Küche befinden. Und bitte vergessen Sie nicht, mir meine Waffe wiederzugeben. Es könnte gut sein, dass ich sie in nächster Zeit brauche.«
Daniels Leibwächter ging mit schnellen Schritten in meine Küche, kam schon nach wenigen Minuten mit der Plastiktüte in der Hand zurück. »Ja, die Kameras sind noch alle hier. Wollen Sie die wirklich in Ihrer Wohnung behalten?«
»Haben Sie eine bessere Idee? Konstantin erwartet meine Rückmeldung, und wenn ich ihm jetzt sage, ich mache es nicht, dann sucht er sich jemand anderen für diesen Job. Wollen Sie das?«
Smith schien zu überlegen. »Ich werde mit Mr. Stone sprechen, unter den gegebenen Umständen wäre es vielleicht gar nicht so falsch, wenigstens eine Kamera in seiner Wohnung zu installieren. Aber warten Sie damit noch, bis ich Ihnen Bescheid gebe.«
Ich konnte mir nicht verkneifen, mit den Augen zu rollen. »Ich werde bestimmt nicht noch einmal heimlich über den Balkon in Daniels Wohnung eindringen.«
»Wieso, Sie haben doch noch immer einen Schlüssel, oder nicht?«
Erschrocken blickte ich ihn an. Ja, ich hatte die schwarze Schlüsselkarte zu Daniels Wohnung. Und verschiedene andere Besitztümer, die Daniel gehörten. Rasch suchte ich Yings Kleid heraus, legte es zurück in die schwarz-weiße Tüte, die ich genau für diesen Zweck aufgehoben hatte. Dazu kamen der Schmuck, den Daniel mir zum Wohltätigkeitsball geschenkt hatte, sein Wohnungsschlüssel, das Telefon und der Schlüssel für den Maserati. Smith beobachtete mich schweigend, aber als ich ihm die Tüte hinhielt, wehrte er ab. »Ich bin sicher, Mr. Stone würde es nicht gern sehen, wenn Sie ihm alles zurückgeben. Und im Moment haben Sie weder ein Handy noch ein Auto, warum also behalten Sie die Sachen nicht lieber?«
»Ich will nichts mehr mit ihm zu
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