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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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in Kalifornien, falls er Daniel etwas anlasten wollte, würde er seine Beziehungen spielen lassen müssen.
    Ich überlegte kurz, ob ich Konstantin zutrauen würde, dass er seinen eigenen Onkel umbrachte, um die Detektei zu übernehmen. Vielleicht. Aber er war an dem fraglichen Abend nachweislich nicht in Boston gewesen. Und wieso sollte er Nachrichten an Daniel schicken? Selbst wenn er das plante, hätte er doch gewartet, bis ich die Kameras für ihn platziert hatte. Nun würde Daniel mich wohl kaum in seine Wohnung lassen.
    Kommissar Santoro, Ying und mein Vater waren also die Personen, denen ich so eine Tat am ehesten zutraute. Und natürlich könnten sie auch noch Freunde oder Bekannte in diese Aktion mit eingebunden haben.
    Mir brummte der Schädel von diesem Gedankenspiel. Ich ging in die Küche, um mir einen Kaffee zuzubereiten, dann nahm ich die dampfende Tasse mit nach draußen auf die Terrasse. Es war kühl so früh am Morgen, aber windstill und gerade warm genug, um ohne Jacke in der Sonne zu sitzen. Das Kreischen der Möwen war das einzige Geräusch, das bis zu mir vordrang. Für einen Moment schloss ich die Augen und genoss die Ruhe.
    Doch dann zwang ich mich, meine Überlegungen fortzusetzen. Was sollte ich mit meinen Erkenntnissen anfangen? Am besten wäre es, Hilfe zu haben, aber Daniel kam dafür kaum in Frage, auch Katie oder Corinne wollte ich auf keinen Fall in diese Angelegenheit mit hineinziehen. Konstantin erschien mir noch immer zu suspekt und Erik lebte in seiner eigenen Welt.
    Mr. Burton war meine erste Wahl, doch die Sache mit seinem geheimen Besuch bei Garry machte mich misstrauisch. Außerdem stand er meinem Vater viel zu nahe.
    Smith hatte die Ermittlungen bereits begonnen und so beschloss ich, bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit mit ihm zu sprechen, falls Daniel seinem Leibwächter das erlaubte.

    Wut. Wut war das Einzige, was ich beim Gedanken an Daniel empfand. Wut darüber, dass er mir nachgestellt hatte. Wut darüber, dass er mich verführt und eingelullt hatte. Wut darüber, dass er Geheimnisse vor mir hatte. Wut über seine Schläge. Wut über seine Liebeskünste, die mich immer wieder von allem anderen ablenkten. Wut über seine Großzügigkeit. Wut über seine Kontrollsucht. Wut darüber, dass ich auf dieser verfluchten Insel festsaß. Wut darüber, dass wir in Boston im selben Haus wohnten. Wut darüber, dass er mir diesen beschissenen Maserati geschenkt hatte. Wut darüber, dass er mein Telefon zerstört hatte. Wut darüber, dass er immer noch ständig in meinem Kopf herumkreiste. Wut über seine Unverfrorenheit. Wut über seine Sucht nach Sex. Wut darüber, dass er mit anderen Frauen schlief. Wut darüber, dass er mich eifersüchtig machte. Wut darüber, dass er es gewagt hatte, neue Titel in meine Musikliste einzuspeichern. Wut darüber, dass er kochen konnte. Wut über sein sexy Lächeln. Wut über seinen perfekten Körper. Wut über sein riesiges Glied. Wut über seine Nachricht. Wut über unseren dummen Streit. Wut über seine idiotischen Witze. Wut über seine dünnhäutige Reaktion, als ich ihm von Sonja erzählt hatte. Wut auf seine Wut. Wut darüber, dass er sogar meine Träume beherrschte.
    Ich zwang mich dazu, mich nur auf dieses eine Gefühl zu konzentrieren. Alles andere zu vergessen. Nicht darüber nachzudenken, dass mich in Boston eine leere, stille, dunkle Wohnung erwartete. Wenn Daniel jetzt zufällig vorbeigekommen wäre, hätte ich mich noch einmal mit bloßen Händen auf ihn gestürzt.
    Dann überlegte ich eine Weile, auf welche Weise ich Daniel verletzen könnte. Ihn eifersüchtig machen? Seine Firma zerstören? Seine Wohnung verwüsten? Sein Auto anzünden? Seinen Hubschrauber sabotieren? Sein Geld vernichten? Ihn wieder in den Knast schicken? Ihn foltern? Würgen? Treten? Mit einem Messer auf ihn einstechen? Ihm ins Bein schießen? In seine empfindlichste Stelle stoßen? Nackt auf dem Balkon anbinden? Ihn fesseln und dann schlagen? Ertränken? Die Fingernägel herausziehen? Seine Genitalien abbinden? Mit einer heißen Nadel die Haut zerkratzen? Ihn vergewaltigen? Ihn an den Beinen aufhängen? Mich ihm verweigern?
    Ich schüttelte mich bei der Vorstellung und gab es endlich auf. Ich könnte ihm niemals vorsätzlich echte Schmerzen zufügen, ganz egal, wie sehr ich ihn hasste. Ich würde mich damit begnügen müssen, ihn nicht zu beachten und ihm aus dem Weg zu gehen, mit dem Bewusstsein, wie sehr auch ihn unsere Trennung schmerzte.
    Am Nachmittag

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