Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
du dir nichts ausgesucht? Ohne meinen Schwanz fühlt sich deine hungrige Pussy doch sicher unbefriedigt und ist nicht ausgelastet?«
Ich konnte sein amüsiertes Grinsen sogar durchs Telefon sehen. Immer war es dieselbe billige Nummer. Wenn er keine Antwort hatte, lenkte er mich mit Sex ab. »Stone, wage es nicht, mich ständig daran zu erinnern, sonst gehe ich da morgen wieder hin und kaufe mir etwas als Ersatz für dich!«
Er brach in lautes Gelächter aus. »Ich habe meine Männer schon ausgetauscht. Nach einem Tag mit euch beim Shoppen war das erste Team am Ende seiner Kräfte. Morgen stehen dir zwei neue Bodyguards zur Verfügung, aber bitte versuche nicht, die auch noch fertigzumachen. Ich muss denen schon eine Gefahrenzulage zahlen.«
Es war mir selber unerklärlich, wieso ich durch sein dummes Geschwätz immer so in Rage geriet. Obwohl mir klar war, dass er nicht alles ganz ernst meinte, war ich erbost über den Mangel an Respekt, den er mir entgegenbrachte. Ich wollte nicht ständig wie ein kleines Kind von ihm behandelt werden, schließlich war ich eine erwachsene Frau und konnte gut meine eigenen Entscheidungen treffen. Wie in der Zeit, bevor ich ihn kennengelernt hatte.
»Stone, ich habe mir übrigens überlegt, mir gefällt es hier in New York sehr gut, viel besser als in Boston. Nicht, dass dich das etwas angehen würde, aber ich werde vorläufig hierbleiben. Du kannst also deine Männer abziehen und mich endlich vergessen.«
So richtig durchdacht hatte ich diesen Entschluss zwar nicht, aber Corinne würde mich schon eine Weile hier wohnen lassen und wenn ich in ein paar Wochen wieder nach Boston flog, hatte sich vielleicht dort alles beruhigt, Daniel war zu seinem normalen Alltag zurückgekehrt und ich konnte in Ruhe mein Leben leben.
Er war einen Moment lang sprachlos, dann blaffte er wütend ins Telefon: »Das kannst du nicht machen. Das erlaube ich dir nicht.«
Ich legte schnell auf und schaltete mein Handy dann aus.
Freitag, 22. Juni 2012
Corinne war erst spät nachts zurückgekehrt und auch heute hatte sie nur wenig Zeit für mich. Ihr enggesteckter Terminkalender erlaubte es ihr gerade, ein paar Stunden am frühen Morgen mit mir zu verbringen, danach war sie den ganzen Tag unterwegs. Abends sollte ich dann ihre Mitbewohner kennenlernen, die gerade aus den Ferien zurückkamen.
So hatte ich den ganzen Tag für mich alleine, hatte Zeit zum Nachdenken. Ich ging spazieren im Central Park, besuchte das MoMa, fuhr hinauf ins Empire State Building und fühlte mich einsam.
Zwei neue Bodyguards klebten an meinen Fersen, doch heute hatte ich keine Lust, mich vor ihnen zu verstecken. Ich verstand nicht, wieso Daniel so großzügig und rücksichtsvoll war. Trotz unserer Trennung sorgte er sich weiter um mich, als sei alles noch wie früher. Ich vermisste ihn, vermisste die Gespräche und Albernheiten, seine Stimme und seine Berührungen, seine ruhige, besonnene Art und seine stürmische Leidenschaft.
Tausendmal überlegte ich, ob ich nicht doch damit leben konnte, dass er neben mir noch andere Frauen hatte. Das hatte ich doch von Anfang an gewusst? War es wirklich so schlimm, solange ich daraus keine Nachteile hatte? Vielleicht würde er dadurch tatsächlich ruhiger und ausgeglichener und regte sich nicht mehr über jede Kleinigkeit auf?
Corinne hatte mir geraten, mir eine Ablenkung zu suchen, damit ich nicht pausenlos an Daniel dachte. Einen Zeitvertreib, ein Hobby, einen neuen Freund, irgendetwas. Sie hatte mir sogar angeboten, mich einem ihrer Kollegen vorzustellen, der angeblich gutaussehend und nett sein sollte.
Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich jemals mit einem anderen Mann zusammensein wollte. Vor Daniel hatte mich ja auch niemand interessiert. Und ein spannendes Hobby – was könnte das sein? Alles, was man in der eigenen Wohnung machen konnte, war mir zu langweilig. Das würde mich sowieso nicht von ihm ablenken, schließlich wohnte er direkt über mir. Und alles, was gefährlich war, konnte ich nicht machen, solange ich ständig an Daniel dachte, denn damit fehlte mir die nötige Konzentration. Ich konnte mein Schießtraining wieder aufnehmen, aber mit der illegalen Waffe waren dem enge Grenzen gesetzt.
Vielleicht sollte ich einen Kampfsport erlernen? Da wäre ich abgelenkt von Daniel und es wäre auch noch nützlich. Außerdem konnte ich meine Frustration an einem qualifizierten Trainer auslassen, anstatt Unschuldige grundlos anzufahren. Die Idee elektrisierte mich. Mit
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