Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
sich mit einer einzigen fließenden Bewegung neben mich auf das Sofa. »Sind Sie bereit für meine Erläuterung?«
Wieder nickte ich ihm zu, hielt den Atem an vor lauter Anspannung. Was konnte er mir erklären, damit ich meine feste Überzeugung aufgab?
Er nahm mir das Glas aus der Hand, rückte herum, sodass wir uns gegenüber saßen. Dann griff er in seine Jeans und präsentierte mir das Kondom auf seiner flachen Hand. »Es ist für dich gedacht.«
Er beobachtete meine Reaktion aufmerksam. Ich runzelte unwillig die Stirn. »Wieso für mich? Wir haben noch nie eines benutzt, außer beim ersten Mal.«
Geduldig nickte er mir zu, ließ dann seinen Finger über meine Wange gleiten, fuhr an meiner Unterlippe entlang. Ich schloss die Augen und genoss seine vertraute Berührung.
»Erinnerst du dich an den Tag, an dem wir zusammen gebadet haben? Als ich dich auch anders wollte? Du weißt schon, ...?«
Erschrocken öffnete ich meine Augen wieder. »Ja ich erinnere mich. Was hat das mit allem zu tun?« In meinen Gedanken war ich schon viel weiter. Ich hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass mich Analverkehr nicht reizte. War er deshalb zu einer anderen Frau gegangen?
Sein Gesicht spiegelte Belustigung wieder. »Sie sind wie ein offenes Buch für mich, Miss Walles. Aber manchmal sind die Dinge anders, als sie auf den ersten Blick erscheinen.«
Plötzlich zog er mich fest an sich. »Baby, ich will nur dich. Und mit dir will ich alles ausprobieren, solange es uns beiden gefällt. Ich kann verstehen, dass du Bedenken hast, aber du mich ziemlich erschreckt, als du mir damit gedroht hast, dich zukünftig zu verweigern, sollte ich dich je von hinten nehmen.«
Ganz langsam verdrängte die einsetzende Erkenntnis meine bisherigen Mutmaßungen. »Du hast ein Kondom gekauft, damit ich es nicht ablehne, dich danach in den Mund zu nehmen?«
Er hielt mich weiter an sich gedrückt und flüsterte mir zu: »Babe, ich könnte es nicht ertragen, wenn du mich zurückweist oder wenn du meinen Schwanz abstoßend findest. Es ist mir wichtig, dass du meinen Körper genauso liebst, wie ich deinen.«
Erleichtert kuschelte ich mich an ihn. »Also hast du keine Box?«
Vielsagendes Schweigen.
»Oder etwa doch?«
Nun kicherten wir beide und ich genoss die warme Umarmung, seinen Atem auf meiner Haut, seine Küsse in meinem Haar. Alles schien für einen Moment wieder in Ordnung, so wie früher. Und doch standen so viele Dinge zwischen uns. Der Vertrag. Die Morde. Meine Eltern. Seine Ausraster.
Wir saßen eine Weile wortlos beieinander, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Dann erhob sich Daniel plötzlich.
»Wo willst du hin?«, fragt ich ihn.
»In deine Wohnung. Oder besser gesagt, in meine Wohnung. Wenn wir Konstantin nicht alarmieren wollen, dann muss ich ihm ein bisschen Action bieten.«
»Willst du mich nicht einweihen?«
Daniel grinste. »Ich werde mich mit meiner Schülerin zur nächsten Lehrstunde verabreden. Das erklärt danach auch längere meine Abwesenheit und Konstantin hat genug damit zu tun, seine Meinung über dich zu revidieren.«
Die Zweifel mussten mir ins Gesicht geschrieben sein, denn Daniel beugte sich zu mir hinab, küsste sanft meine Nasenspitze und sagte: »Keine Angst, du wirst auch deine Spaß haben und wenn ich zurück bin, können wir ganz in Ruhe und ausgiebig ficken. Dann haben wir alle Zeit der Welt, während dieser hinterhältige Mistkerl deine leere Wohnung im Auge behält.«
»Das werde ich mir noch überlegen. Ich habe noch nicht zugestimmt, vergiss das nicht!«
»Miss Walles, lenken Sie bitte nicht ab. Smith ist für die nächsten Stunden mit seinen Ermittlungen beschäftigt und ich habe genügend Zeit, mich jetzt um Sie zu kümmern. Also bitte verschwenden Sie nicht unsere Zeit damit, hier herumzudiskutieren.«
Ich hielt mein Handy ans Ohr gepresst und musste hinter vorgehaltener Hand kichern. Daniel bot tatsächlich ein interessantes Schauspiel für Konstantin, und dem Privatdetektiv musste mittlerweile der Kopf dröhnen von unserer seltsamen Unterhaltung. Mir war zwar noch immer nicht ganz klar, wie Daniel ihm weismachen wollte, unsere Verlobung sei ein Missverständnis gewesen, aber ich war gewillt, eine Weile mitzuspielen. »Mr. Stone, ich möchte unsere Zeit auch nicht mit sinnlosen Diskussionen verschwenden, alles was ich beabsichtigt habe, war, Sie an den eigentlichen Sinn unseres Abkommens zu erinnern. Ich verbringe meine Zeit schließlich nicht zum Vergnügen mit
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