Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
Couch, Juliet. Wir haben noch etwas anderes zu erörtern.« Seine Stimme klang eindringlich und so folgte ich seiner Aufforderung widerstandslos.
Nachdem ich mich neben ihn gesetzt hatte, drehte er sich zu mir, nahm meine Hand und sah mich mit ernster Miene an. »Bevor wir hier weitermachen, will ich zuerst über deine eigene Sicherheit sprechen. Du warst leichtsinnig und hast dich in Gefahr gebracht, weil du nie auf mich hörst. Du schlägst einfach alle Warnungen in den Wind und ignorierst die Menschen, die sich Sorgen um dich machen.« Sein Blick war eisig.
»Bist du sauer auf mich?«, fragte ich vorsichtig.
»Sauer ist nicht das richtige Wort. Fuchsteufelswild trifft es besser.«
»Es tut mir leid.«
Er sah mich entgeistert an. »Was? Da draußen läuft ein Verrückter rum, der dich umbringen will und du bummelst seelenruhig durch New York und schiebst sämtliche Ratschläge beiseite? Dann kommst du wieder, und alles, was du dazu zu sagen hast, ist, es tue dir leid?«
»Ich hatte meine Waffe dabei«, versuchte ich ihn zu besänftigen.
Doch sein Gesicht verzog sich nur noch mehr. »Da kann ich also froh sein, dass die Streifenpolizisten die nicht gefunden haben. Sonst säßest du jetzt wohl im Knast und bei den New Yorker Waffengesetzen könnte es auch eine Weile dauern, bis man dich wieder freilässt. Super!«
Eine Diskussion mit ihm über dieses Thema konnte ich nur verlieren. Er war so erregt, dass er mir nicht einmal zuhören wollte. »Soll ich lieber wieder gehen, bis du dich beruhigt hast?«, bot ich ihm an.
»Wo willst du denn hin? In deine Wohnung kannst du nicht zurück und ohne Burton lasse ich dich nicht hier raus.« Er machte eine winzige Pause und fügte dann hinzu: »Und mit Burton auch nicht.«
»Wenn du wütend bist, dann will ich nicht mit dir allein sein«, erklärte ich leise und sah zu Boden.
Daniel hielt noch immer meine Hand fest umschlossen. »Ich habe mich unter Kontrolle. Das ist alles, was ich dir versprechen kann.«
Instinktiv fiel mein Blick auf das silberne Armband, dass Smith mir gegeben hatte. »Willst du Sex mit mir haben, damit du dich abreagieren kannst?«, fragte ich ihn.
»Sei vorsichtig, was du mir vorschlägst, Babe. Ich hatte dich nun schon neun Tage nicht mehr unter mir. Neun lange Tage ohne dich, stattdessen neun Tage nur Drama und Streit. Da reicht einfach nur Sex nicht aus. Wenn wir jetzt ficken, dann wird es das ganze Wochenende lang dauern. Mindestens.«
Mein Herz machte einen kleinen Sprung bei seinen Worten. Er zählte also mit! So egal konnte ich ihm ja nicht sein. Immerhin brachte er mich nicht mit seinen anderen Freundinnen durcheinander.
Zum Glück betrat Smith in diesem Moment das Wohnzimmer, denn Daniel sah so aus, als wolle er jeden Augenblick aufspringen und mich hier auf dem beglücken.
»Es tut mir leid, Sir. Aber da war nichts mehr zu machen. Alle Aufzeichnungen aus der Mordnacht sind bereits gelöscht. So kommen wir also nicht weiter.«
Smith sah unruhig zwischen uns beiden hin und her. Wahrscheinlich erwartete er jetzt ein Donnerwetter, auch wenn ich noch nie gesehen hatte, dass Daniel gegen ihn die Stimme erhob.
»Das ist ein unverzeihlicher Fehler, Smith. Nun beten Sie lieber, dass Sie mit Hilfe von Juliet wenigstens ein paar neue Informationsquellen auftun. Und danach beschäftigen Sie sich ausschließlich mit der Überwachung der Wohnung, ich will Sie heute hier nicht mehr sehen!«
Mit diesen Worten stand Daniel auf und verließ das Wohnzimmer. Ich sah ihm besorgt hinterher. Hoffentlich behielt er seine Launen auch weiterhin unter Kontrolle. Wieder massierte ich mit den Fingern mein linkes Handgelenk, um das mein Armband saß. Smith sah mich beruhigend an. »Keine Angst, er kriegt sich schon wieder ein. Ich habe einen fatalen Fehler gemacht und die Videos aus dem Hotel nicht von dieser Station aus abgefragt. Sonst hätten wir jetzt das Bild des Mörders. Mr. Stone ist zu Recht aufgebracht, das hätte nicht passieren dürfen.«
Ich seufzte leise. »Lassen Sie uns lieber nach den Mitwissern suchen.«
Nach einer halben Stunde hatte ich das Zimmermädchen und den Kellner entdeckt. »Die beiden wissen von Pathees Geschäften. Aber es muss noch weitere Mitarbeiter geben, die da mitmachen. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind nur die Zimmer in der zweiten Etage zugänglich.«
Smith nickte mir zu und packte dann den Laptop zusammen. »Gut, ich werde die Aufzeichnungen durchgehen und sehen, ob ich etwas Interessantes entdecke.
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