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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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dich.«
    Sie holte kurz Luft und ich nutzte die Pause, um aufzustehen und ins Schlafzimmer zu gehen. Ich schloss die Tür hinter mir, denn dieses Gespräch musste ich alleine hinter mich bringen.
    »Mum, so ist es doch gar nicht. Ich habe mit Dads Geschäften nichts zu tun und Daniel weiß das auch. Er würde mich da nie mit hineinziehen, seine Streitigkeiten kann er gut allein lösen. Und Dad auch. Ich verstehe nicht, was ich damit zu tun habe, außer dass sich alle möglichen Leute, die ich gar nicht kenne, über uns das Maul zerreißen?«
    Aber meine Mutter wollte das nicht gelten lassen. »Kind, so dumm bist du doch nicht. Wie kannst du einem Mann wie Daniel Stone glauben? Nur weil er attraktiv ist und sich mit dir abgibt, heißt das doch noch lange nicht, dass du ihm auch vertrauen kannst? Du kennst die Geschichten über ihn doch nun wohl zur Genüge, oder nicht? Es gibt im Internet sogar Videos.«
    Was für Videos? Etwa über mich? »Glaubst du etwa alles, was du im Internet findest?«
    »Diese Videos kennt jeder. Mir ist so was zu brutal, ich habe nur die ersten paar Sekunden hingeschaut, aber nach dem Anruf von Kommissar Santoro hat dein Vater das ganze Material überprüfen lassen, die Filme sind eindeutig echt. Suche doch selbst danach, dann wirst du sehen, was für ein Verbrecher dieser Mann ist. Du kannst dir gern deine eigene Meinung bilden, wenn du uns nicht glaubst. Aber bitte, vertraue nicht blind dem erstbesten Mann, der sich für dich interessiert.«
    Ich schluckte. Vielleicht hatte sie ja recht und ich war zu leichtgläubig? Ich musste zugeben, dass mich Daniels Aufmerksamkeit und sein hartnäckiges Interesse an mir zu Anfang selbst überrascht hatten.
    »Also gut. Ich werde mir durchlesen, was im Netz über ihn zu finden ist. Aber erwarte nicht, dass ich wegen eines Sexvideos meine Einstellung zu ihm ändere.«
    »Gut. Ruf mich an, falls etwas ist. Wir machen uns Sorgen um dich, Kind. Kannst du mir bitte noch Mr. Burton geben, ich muss auch mit ihm sprechen.« Meine Mutter bemühte sich um einen versöhnlichen Ton zum Abschluss unseres Gesprächs. Sie wirkte zufrieden mit sich, vermutlich glaubte sie, mit ihren Vorhaltungen erste Zweifel an Daniel in mir gesät zu haben.
    »Ich bin nicht zu Hause, Mum. Kannst du ihn bitte direkt anrufen?«
    »Wo bist du denn?«
    Ich wollte unsere Verständigung nicht durch weitere alarmierende Mitteilungen gefährden und eine Autobombe oder meine Anwesenheit in Daniels Suite fielen ohne Weiteres in diese Kategorie. »Ich bin im Ritzman Hotel. Arbeiten«, log ich daher und atmete erleichtert auf, als sich meine Mutter endlich von mir verabschiedete.
    Befreit warf ich das Handy auf das Bett. Kurz dachte ich darüber nach, was wir hier letzte Nacht alles getrieben hatten. Vertraute ich meinem enthusiastischen Geliebten etwa mehr als meinen Eltern?
    Als ich mich ein paar Minuten später wieder beruhigt hatte, griff ich nach meinem neuen Telefon, um es in meine Tasche zu packen. Doch dann kamen mir Zweifel. Dieses kleine Gerät würde eine unsichtbare Verbindung zwischen mir und Daniel aufrecht erhalten. Oder besser gesagt, Daniel würde damit mich und meinen gesamten Tagesablauf stets im Blick haben. Wollte ich das wirklich? Und was wusste ich im Gegenzug über Daniels Zeitplan? Nichts! Er hatte mir auch nicht angeboten, mich in sein Leben mit einzubeziehen. Während er mein Leben überwachen konnte, hatte ich keinen blassen Schimmer, wo er sich herumtrieb.
    Mit den Fingernägeln pulte ich missmutig die SIM-Karte wieder aus dem Handy, suchte nach meinem alten Gerät, fand es schließlich in meiner Tasche und schob die Karte dorthin zurück, wo sie hingehörte. So leicht konnte Daniel mich nicht überrollen.
    Noch immer frustriert über seine anmaßende Besitzergreifung nahm ich das geschenkte Hightech Handy und versteckte es im Schrank der Suite. Als ich aus dem Schlafzimmer trat, war Daniel verschwunden. Ich suchte vergeblich nach einer Nachricht.
    Als es an der Zeit war, zum Gesangsunterricht zu fahren, schrieb ich ihm schnell eine Mitteilung:
    Daniel, es tut mir leid, dass unser Mittagessen so abrupt unterbrochen wurde. Ich fahre jetzt wie besprochen zu meinen Proben und bin danach im Triumph Tower mit Mr. Burton verabredet. Ruf mich an, wenn du nach Hause kommst.
    Ich vermisse dich jetzt schon.
    Deine Juliet

    Ich überlegte kurz, ob ich auch einen Zusatz ans Ende anfügen sollte, entschied mich aber dagegen. Erst musste ich meine eigenen Gefühle sortieren. In

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