Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
und hatte begonnen, mein Leben zu ordnen. Doch nun war er zurück und hatte mich sofort wieder in seiner Gewalt. Nichts war mehr so, wie zuvor. Und ich hatte Angst, dass er mich mit sich fortreißen könnte, fort von meiner Familie, meinen Freunden, meinem Leben. Mit sich in eine andere Welt, voller Gewalt, Neid und Boshaftigkeit. Gestern beim Wohltätigkeitsball hatte ich einen kleinen Einblick erhalten, was auf mich zukam, wenn es mir nicht gelang, die Verbindung mit Daniel zu kappen.
Das Stretching war wie immer eine einzige Qual, aber ohne Anstrengung konnte kein Tänzer auf der Bühne scheinbar mühelos durch die Luft schweben. Es war harte Arbeit und manchmal ziemlich schmerzhaft, so wie heute. Ich war erleichtert, als das endlose Strecken meiner Bänder und Sehnen endlich abgeschlossen war.
Nun kam der schönste Teil meines Trainings, der Übungsteil mit den Schritte und Routinen. Ich liebte es, mit leichten Sprüngen durch die Luft zu fliegen, mich durch die Abfolge von Handständen, Rädern, Drehungen und Salti zu arbeiten. Ich war wie immer hochkonzentriert und völlig losgelöst, beinahe euphorisch, wenn ich fliegend eine ganze Bahn von Überschlägen absolvierte.
Nach einigen Minuten kam ich schwer atmend zum Stehen und blickte mich erstaunt um, als aus einer Ecke Händeklatschen ertönte. Steve stand dort und hatte offenbar dabei zugeschaut, wie ich trainierte. Ich rang nach Luft und blieb stehen, nach vorn gebeugt und mit den Händen an meinen Knien. Mir war es unangenehm, mit ihm allein in diesem Raum zu sein und meine Euphorie verpuffte schlagartig, als Steve auf mich zukam und mich an der Schulter berührte.
»Das war wirklich ganz toll, du scheinst echt Talent zum Tanzen zu haben.« Ich entzog mich seinem Griff und bat ihn stattdessen, zur Seite zu treten, damit ich genügend Platz für meine Übungen hatte.
Obwohl ich mich noch nicht ganz erholt hatte begann ich, ein paar der Abfolgen für Zubeida zu proben. Die waren langsamer und enthielten weniger Sprünge und Drehungen. Ich hoffte, das würde ihn langweilen und aus dem Raum vertreiben, aber Steve blieb an der Tür stehen und sah mir weiter zu. Ich machte nun keine Pause mehr, um eine weitere Unterhaltung mit ihm zu vermeiden.
Nach einer halben Stunde hatte ich genug geprobt und beschloss, zum Abschluss noch eine letzte Bahn mit Lufträdern und -sprüngen zu absolvieren. Ich stellte mich in die der Tür entgegengesetzte Ecke und wartete, dass sich mein Herzschlag normalisierte. Steve schlenderte zu mir herüber, aber kurz bevor er mich erreicht hatte, lief ich los. Auf zwei Lufträder folgte ein Überschlag und ein Salto. Dann hatte ich das gegenüberliegende Ende des Saales erreicht und fand mich Auge in Auge mit Daniel.
Er war wieder ganz der CEO, mit seinem grauen dreiteiligen Anzug sah er unglaublich sexy aus. Und wenn ich nur daran dachte, was sich unter seiner Kleidung verbarg, konnte ich mich kaum noch konzentrieren.
Er fing mich lachend auf und schloss mich fest in die Arme. »Da bist du ja, Baby. Wie es aussieht, hast du die Zeit auch ohne mich genossen?«
Zwischen zwei tiefen Atemzügen drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange. »Holst du mich zum Mittagessen ab? Ich bin gerade fertig und muss nur noch duschen. Danach können wir essen.«
Daniel ließ meinen schweißbedeckten Körper los und grinste anzüglich: »Nicht schon wieder, Baby. Du weißt doch, was für einen Effekt diese Duschen auf mich haben.« Seine Augen waren dunkel vor Verlangen. Wie konnte dieser Mann nur immerzu an Sex denken?
Steve wollte sich an uns vorbei aus dem Raum schleichen, doch Daniel hielt ihn auf. »Hey Steve, warten Sie einen Moment. Ich möchte, dass Sie wissen, ich bin gut informiert über Ihre Bekanntschaften und die Aktivitäten während Ihrer Überstunden. Sie haben diesen Job, weil Sie gut darin sind, trotz Ihrer Verfehlungen. Aber diese Frau hier ist für Sie tabu. Ich möchte Sie nicht noch einmal im Übungsraum finden, wenn meine Freundin hier trainiert. Haben wir uns verstanden?«
Steve war blass geworden und nickte. »Ja Sir, ich wusste ja nicht…«
»Jetzt wissen Sie es ja«, unterbrach ihn Daniel scharf.
»Ja Sir, ich habe verstanden und das wird nicht wieder vorkommen. Und danke Sir, für Ihre Unterstützung.«
Daniel nickte, dann nahm er meine Hand in seine und führte mich hinaus.
Wir gingen zurück in seine Suite, ich duschte schnell und ließ die Tür dabei geschlossen, um ihn nicht wieder auf Abwege zu bringen.
Als
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