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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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hatte man ihn entlastet. Die Ermittlungen liefen weiter gegen Unbekannt, aber Daniel gehörte nach wie vor zum Kreis der Tatverdächtigen.
    In der Presse wurde berichtet, dass Daniel der SM Szene angehöre und regelmäßig seine obszönen Neigungen auslebte und davon Videos anfertigte. Dies sei der Grund, warum er auf keinen Fall die Ergebnisse der Spurensuche bekannt geben wolle.
    Eine weitere Theorie besagte, dass Daniel sich politischen Einfluss durch Erpressung erkaufte, und dabei nicht davor zurückschreckte, die Töchter oder Ehefrauen wichtiger Politiker zu verführen, sie dann heimlich beim Sex zu filmen und anschließend damit zu erpressen. In Jeannes Fall hätte er jedoch bemerkt, dass sie noch nicht erwachsen war, was seine Arbeit wertlos machte. Denn ein Video, dass ihn beim Geschlechtsverkehr mit einer Minderjährigen zeigte, war ein Beweis einer Straftat, für die er mehrere Jahre ins Gefängnis gehen konnte. Um diese Tat zu vertuschen, habe er Jeanne ermordet und anschließend ihren Körper im Charles River versenkt.
    Andere Quellen berichteten, die minderjährige Jeanne habe als Prostituierte gearbeitet um ihren Drogenkonsum zu finanzieren und sei im Verlauf ihrer Dienste in Daniels Wohnung irgendwie zu Tode gekommen.
    Mir standen die Nackenhaare ab, als ich die verschiedenen Theorien zum Verschwinden Jeannes las. Da ich besagte Videos bereits begutachtet hatte, konnte ich diese Theorie getrost ausschließen, aber wie konnte ich das der Öffentlichkeit begreiflich machen?
    Langsam wurde mir klar, worauf ich mich hier eigentlich eingelassen hatte. Daniels Ansehen war in der Tat vollkommen am Boden, die vielen unterschiedlichen Vorwürfe machten es schwer, eine glaubwürdige Verteidigung aufzubauen. Und hinzu kam, dass ich über keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet verfügte. Einzig mein Vertrauen in diesen Mann ließ mich an ihn glauben. Doch um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, brauchte ich andere Argumente, logische Erklärungen, keine Gefühlsduselei.
    Ich horchte in mich hinein. Glaubte ich ihm wirklich einhundertprozentig? Waren da nicht doch Zweifel, immerhin gab es bis heute keine logische Erklärung für den Mord hier im Hotel und alle Spuren deuteten auf Daniels Mitwirken hin.
    Ich schüttelte das leichte Unwohlsein ab. Heute Abend würde ich mich mit Sonja treffen, die konnte sicher Einiges aufklären. Blieben noch die Sache mit Jeanne und Daniels Verurteilung wegen Korruption. Ich könnte mit Konstantin sprechen, der hatte damit zu tun gehabt und wäre vielleicht bereit, mir ein paar unabhängige Auskünfte zu geben. Immerhin brauchte er meine Hilfe mit seinen Kameras und da sollte es mir doch gelingen, ihn im Gegenzug dazu zu überreden, mir solche Informationen vorzulegen.
    Nach meiner Einschätzung wog das Verschwinden Jeannes am schwersten, denn der Fall war nach wie vor unaufgeklärt und die Familie wendete sich regelmäßig an die Presse. Jede noch so gut vorbereitete PR-Aktion würde an ihre Grenzen stoßen, wenn Familie Williamson ihre Vorwürfe wiederholte.

    Als Daniel mein Büro betrat, blickte ich ihm aufmerksam entgegen. »Hi, Babe. Ich wollte dich zum Mittagessen abholen, aber du siehst ernst aus. Ist etwas passiert?«
    Ich schüttelte den Kopf, sah ihm fest in die Augen. »Daniel, ich habe mich mit den Anschuldigungen gegen dich beschäftigt, die im Internet kursieren.«
    »Hast du dir etwa schon wieder diese Schmuddelvideos angesehen?«, unterbrach er mich heftig.
    »Nein, wozu auch. Ich habe die ganzen Nebensächlichkeiten mal außer acht gelassen, aber es bleiben drei Punkte, die du mir erst erklären musst, sonst kann ich dir nicht helfen.«
    Er zog einen Stuhl heran, setzte sich neben mich und blickte auf das leere Blatt Papier vor mir auf dem Schreibtisch. »Was willst du denn wissen?«
    Es erstaunte mich, dass er so vorbehaltlos bereit war, mit mir zu sprechen. Sonst war er immer so verschlossen, aber im Moment hatte er vermutlich auch gar keine Ahnung, was ich ihn fragen wollte.
    »Wollen wir das jetzt gleich machen oder lieber nach dem Essen? Bei meinen Fragen könnte dir sonst der Appetit vergehen«, warnte ich ihn.
    Mit zusammengekniffenen Augenbrauen sah er zu mir hinüber. »Was für Fragen hast du dir denn ausgedacht? Als ich dich als PR-Beraterin eingestellt habe, hatte ich eigentlich an glänzende Broschüren, meine Homepage und ein paar Fotosessions gedacht. Aber du nimmst das hier viel zu wichtig.«
    Ich rückte von meinem Schreibtisch ab und

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