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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renee R. Picard
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versuchte mich zu erinnern, was ich alles in den Topf gegeben hatte. »Ich habe halt das Übliche verwendet, Zitrone, Zwiebeln, Chili, Pfeffer, Ingwer. Solche Sachen halt. Isst man in Asien ständig.«
    »Aber nicht alles zusammen und schon gar nicht in diesen Mengen!« Schweiß rann ihm über das Gesicht, während er sprach und seine Augen waren rot und verquollen.
    »Vielleicht bist du einfach nicht an solche Gerichte gewöhnt. Tut mir leid, ich hätte mir denken sollen, dass du ein bisschen empfindlicher bist als ich.«
    Er funkelte mich aufgebracht an. »Ich habe dich noch nichts probieren sehen. Wenn es dir so gut schmeckt, warum isst du dann nichts?«
    Gelassen tauchte ich meinen Löffel in die noch dampfende Suppe, pustete ein wenig bevor ich sie mir in den Mund schob. Ich machte ein schmatzendes Geräusch, schluckte dann schnell. Es war in der Tat ziemlich scharf. Hart an der Grenze des Erträglichen, genauer gesagt. Ich konnte spüren, wie die brennende Flüssigkeit meine Kehle entlanglief, sich durch meine Speiseröhre bis in den Magen fraß und dort ein wohlig wärmendes Gefühl verbreitete.
    Daniel beobachtete mich gebannt, etwa so wie ein Kameramann, der eine seltene Vogelart beim Eierlegen filmt. »Du kannst das Zeug wirklich essen?« Er ließ mich nicht aus den Augen und war vollkommen fasziniert von meiner Fähigkeit.
    »Ja, Stone, ich kann das essen. Es schmeckt eigentlich ganz lecker, aber ich gebe zu, es ist ein wenig zu scharf, selbst für meinen Geschmack.« Endlich mal etwas, was ich besser konnte als er.
    »In Zukunft lasse ich dich nicht mehr in meine Küche. Das ist viel zu gefährlich«, brummte er verstimmt.
    »Hast du immer noch Hunger, Champ?«, fragte ich ihn, während ich mir Wein nachfüllte. »Deinen Salat habe ich leider mit verkocht. Aber wenn es wirklich unerträglich wird, dann würde ich dir stattdessen meinen Körper zur Verfügung stellen.«
    Eine steile Falte erschien auf seiner Stirn, er begutachtete mich von oben bis unten. »Miss Walles, nehmen Sie Ihr Glas mit und folgen Sie mir ins Schlafzimmer. Ich bin wirklich ausgehungert und selbst Ihre eigene Fleischeslust dürfte heute an ihre Grenzen stoßen.«

Donnerstag, 14. Juni 2012

    Wieder erreichten Daniel und ich das Büro erst mit einiger Verspätung, diesmal jedoch nicht ausschließlich seinen Künsten im Bett und unter der Dusche geschuldet, sondern auch einer Auseinandersetzung mit Mr. Burton.
    Der hatte mich nämlich im Treppenhaus abgepasst und sich schlichtweg geweigert, heute schon wieder den ganzen Tag zu Hause auf mich zu warten.
    »Miss Walles, so kann das nicht weitergehen. Ihr Vater verlangt Auskünfte von mir. Ich kann ihm nicht jeden Tag erklären, dass Sie schon wieder allein mit Mr. Stone unterwegs sind.«
    »Aber zu dritt passen wir nicht in mein Auto. Wollen Sie etwa im Kofferraum mitfahren?«, warf ich ihm an den Kopf. Als ich die Worte ausgesprochen hatte, tat es mir schon wieder leid, denn er versuchte ja nur, seinen Job zu erledigen.
    »Mr. Burton, ich werde heute nach der Arbeit zum Einkaufen in die Stadt fahren. Wenn Sie möchten, können Sie mich gern begleiten. Aber bis dahin halte ich mich ausschließlich im Ritzman Hotel auf. Während der Arbeit wird mir schon nichts zustoßen.«
    Doch mein Leibwächter sah das naturgemäß völlig anders. »Es wurde dort schon ein Toter gefunden, in Ihrer Tiefgarage wurde ein Bombenanschlag verübt. Finden Sie das etwa nicht beunruhigend?«
    Ich seufzte. Natürlich fand ich das nicht gerade ermutigend, aber was blieb mir denn anderes übrig? Bei Daniel fühlte ich mich sicher aufgehoben und er hatte sein eigenes Sicherheitsteam, um auf uns beide aufzupassen. Mr. Burtons Abwehr resultierte nur aus dem Widerwillen meiner Familie, meine Beziehung zu Daniel zu akzeptieren. Für ihn war mein Liebhaber so eine Art Ausgeburt des Bösen, eine Versuchung, der ich erlegen war, ein Ungeheuer, aus dessen Klauen er mich befreien sollte.
    Armer Mr. Burton. Daniels magische Anziehungskraft auf mich war schon fast übernatürlich, gegen diese gespenstische Magie hatte er nicht den Hauch einer Chance.
    Wir einigten uns schließlich darauf, dass ich ihn anrief, sobald ich meine Arbeit beendet hatte. Wer von uns beiden das Auto fahren würde, konnten wir später klären.

    Zwei Stunden später saß ich an meinem Schreibtisch, der Laptop war ausgeschaltet und die Spuren meiner Internetrecherche gelöscht. Ich stützte den Kopf in meine Hände. War es wirklich möglich, dass ein

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