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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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so kannte, auch nicht gerade die Ehrlichsten. Solange er Daltons Neigung zur Brutalität unter Kontrolle behalten konnte, gab es nun einmal niemand Fähigeren.
    Mit einem leichten Gefühl der Resignation drückte Crowe die Wahltaste. Dalton hob beim ersten Klingeln ab.
    «Marty, was gibt’s?», fragte Dalton.
    «Ich hab einen Job und brauche ein bisschen Verstärkung», sagte Crowe.
    «Wann?»
    «Sofort.»
    «Scheiße, ich würde dir wirklich gern helfen, aber ich hab gerade jemanden hier, der mich für ein paar Botengänge braucht. Wie wär’s nächste Woche?»
    «Ich kann nicht warten», sagte Crowe und zog die Brauen zusammen. «Wie viel verdient ein Botenjunge denn heutzutage so?»
    Dalton antwortete erst nach einer Sekunde. «Dreißig, für fünf Tage Arbeit.»
    «Für dich oder für die ganze Crew?»
    «Nur für mich. Rainer, Leary, McCoy und Esposito kriegen jeder fünfzehn.»
    Es war vermutlich gelogen, aber das kümmerte Crowe nicht. War ja Forsythes Geld.
    «Mein Auftraggeber zahlt euch vieren hundertfünfzig die Woche», sagte Crowe. «Ihr könnt sie aufteilen, wie ihr wollt.»
    Dalton pfiff. «Was ist das für ein Auftrag, Marty?»
    «Nichts Schlimmeres als sonst. Bist du dabei oder nicht?»
    «Worum geht es?»
    «Etwas Aufklärung, ein Zugriff und dann vielleicht noch ein bisschen Bewachung.»
    «Wer ist die Zielperson?», fragte Dalton misstrauisch.
    «Niemand, den man vermissen wird. Bloß ein Zivilist.»
    «Wozu das viele Geld? Hört sich nach etwas an, womit du allein fertig wirst.»
    «Er hat einen Bodyguard.»
    «Und?»
    «Und», sagte Crowe, der die Fragerei allmählich leid war, «sie war früher mal bei der CIA, verdeckte Operationen. Ein harter Brocken.»
    «Sie?»
Dalton lachte. «Okay, wenn du die Jungs und mich brauchst, um mit einer Frau klarzukommen, dann können wir dir bestimmt behilflich sein. Aber ich will das Geld im Voraus.»
    «Kommt nicht in Frage. Die Hälfte im Voraus; den Rest, wenn wir die Zielperson haben.»
    Dalton schwieg für einen Moment, aber Crowe machte sich keine Sorgen. Er wusste, dass Dalton einschlagen würde.
    «Meinetwegen», sagte Dalton, als würde er Crowe einen Gefallen tun. «Wo geht die Sache über die Bühne?»
    «Steht noch nicht fest, aber wahrscheinlich in der Tri-State Area.»
    «Sollen wir irgendwo zu dir stoßen?»
    «Nein», sagte Crowe und überlegte. «Trommel einfach die Jungs zusammen, mit der üblichen Ausrüstung. Dann haltet euch bereit und bleibt nüchtern.»
    «Alles klar», sagte Dalton.
    «Sobald ich weiß, wo, ruf ich dich an.»
    «Null problemo. Nett, mal wieder mit dir zusammenzuarbeiten, Marty.»
    Eine Minute nachdem Crowe aufgelegt hatte, summte sein Handy. Dalton war einer von der schnellen Truppe, was die Nennung seiner Kontonummer anging. Crowe leitete die Nachricht an Grimes weiter, zusammen mit der Summe, die zu überweisen war. Danach ging er zu seiner Wohnung zurück, um sich kurz auszuruhen. Es war eigentlich noch zu früh, aber er wollte versuchen zu schlafen,solange er noch konnte. Er hatte das Gefühl, dass es eine lange Nacht werden würde.
    Während er einschlief, kreisten seine Gedanken um die bevorstehende Mission. Er war zuversichtlich, dass Grimes Caine finden würde, ganz egal, wo er steckte. Es war nur eine Frage der Zeit. Und dann würde Crowe ihn sich greifen – und Vaner wahrscheinlich töten.
    Er musste nur noch warten.
     
    Caine starrte auf seine Cola hinab. «Ich hätte mir etwas Stärkeres bestellen sollen.»
    «Werden Sie es versuchen   …?», fragte Doc.
    «Keine Ahnung», sagte Caine. «Selbst wenn, ich wüsste gar nicht, wie ich es anstellen sollte.»
    «Ich finde immer noch, dass es zu gefährlich ist», sagte Nava. «Solange wir auf der Flucht sind, ist es zu riskant.»
    «Sie hatten kein Problem damit, als ich es im Zug gemacht habe», konterte Caine.
    «Das war etwas anderes», sagte Nava. «Außerdem kannte ich da die Risiken noch nicht.»
    «Aber was, wenn sie uns jetzt gerade auf den Fersen sind?», fragte Caine. «Vielleicht ist es auch zu riskant, es
nicht
zu versuchen.»
    Nava runzelte die Stirn, drückte geistesabwesend ihre Zigarette aus.
    «Da ist was dran», sagte Doc.
    «Versuch’s, David. Die Stimme   –» Jasper brach ab. «Ich meine, irgendwie wird es langsam Zeit.»
    Caine sah seinen Bruder an. Jasper hatte ihm noch immer nicht alles erzählt – zum Beispiel, wie er darauf gekommen war, Doc anzurufen, kurz nachdem Caine ihn entführt hatte   –, aber Caine war klar, dass er

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