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Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
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heißt noch lange nicht, dass meine Theorie falsch ist.»
    Eine Minute lang sagte niemand etwas. Caine versuchte, die Informationen zu ordnen.
    «Es gibt eine Möglichkeit, das rauszufinden», sagte Doc.
    «Welche denn?», fragte Caine.
    «Sehen Sie in die Zukunft», antwortete Doc.
    «Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist», sagte Nava zu Caines Überraschung. Sie war bisher so still gewesen, dass Caine sie fast vergessen hatte.
    «Warum nicht?», fragte Doc.
    «Es könnte gefährlich sein.» Nava steckte sich eine Zigarette an.
    «Gefährlich für wen?», fragte Doc.
    «Für uns alle», antwortete Nava und blies Rauch in die Luft. «Und vor allem für David.»
    «Warum?», fragte Doc wieder.
    «Was, wenn er nicht mehr zurückkehren kann? Wenn er sein Bewusstsein in das kollektive Unbewusste verfrachtet und dort hängen bleibt? Sie haben es selbst gesagt – es ist zeitlos. Er könnte für ein paar Sekunden in das kollektive Unbewusste eintauchen, nur um bei seiner Rückkehr festzustellen, dass sein Körper an Altersschwäche gestorben ist.»
    Caines Magen verkrampfte sich. Diese Möglichkeit hatte er gar nicht in Betracht gezogen. Einerseits wollte er unbedingt dorthin, andererseits hatte er plötzlich große Angst davor. Während er seine Optionen erwog, wurde ihm zweierlei klar. Erstens, Jaspers zehn Minuten waren um. Zweitens, er glaubte nicht mehr daran, dass er in einer Wahnvorstellung gefangen war.
    Er hatte schlicht zu wenig Ahnung von Physik, um sich das alles selbst auszudenken.

Kapitel   // 26 //
    «Was haben Sie sich bei dem Mist eigentlich gedacht?»
    Forsythe hielt den Hörer von seinem Ohr weg. Er holte tief Luft, bevor er dem stellvertretenden Direktor des FBI antwortete, der stocksauer über das Debakel auf dem Bahnhof war.
    «Sam, ich konnte doch nicht ahnen, dass es so in die Binsen   –»
    «Sie können mich mal mit Ihrem Scheiß-‹Sam›!», brüllte Sam Kendall ins Telefon. «Sie haben gesagt, Sie bräuchten ein paar Männer, um einen
Zivilisten
festzunehmen – von einer abtrünnigen CI A-Agentin war nicht die Rede!»
    «Sam   … ähm, ich meine   …», stammelte Forsythe. Er hatte keine Ahnung, wie Kendall das mit Vaner so rasch herausgefunden hatte.
    «Sparen Sie sich die Mühe,
James
. Ich weiß, dass Sie mich angelogen haben. Gratuliere. Wer hat Sie dazu angestiftet? Nielsen?» Forsythe versuchte gar nicht erst, ihn zu unterbrechen; er ließ ihn einfach schimpfen. «Klar, wer sonst», knurrte Kendall mehr zu sich selbst als zu Forsythe. «Zum Teufel mit ihm, zum Teufel mit euch beiden!Und dann sind Sie auch noch so dreist, Martin Crowe zu engagieren? Es ist ein verfluchtes Wunder, dass niemand dabei draufgegangen ist!»
    Kendall holte Luft, dann setzte er seine Schimpfkanonade fort. «Gerade habe ich gehört, dass MacDougal Sie nächsten Monat rauswerfen will. Eins sage ich Ihnen: Nach dem Bock, den Sie gerade geschossen haben, fliegen Sie hochkant, und zwar fristlos.»
    Forsythes Finger krampften sich um den Hörer. «Sie sind nicht dazu befugt   –»
    «Was glauben Sie eigentlich, mit wem Sie sprechen?» Kendalls Stimme überschlug sich. «Ich bin der stellvertretende Direktor des FBI, und ob Sie es glauben oder nicht, ich habe in dieser Stadt einiges zu sagen! Ich habe mit Senator MacDougal über die Eskapade heute Morgen gesprochen, und wir sind uns einig, dass Sie am besten noch heute Ihren Abschied nehmen.
    Sie haben dreißig Minuten, Ihren Krempel zusammenzupacken; dann wird die Militärpolizei Sie hinausbegleiten. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit, Sie Idiot.» Kendall knallte den Hörer so fest auf die Gabel, dass das Geräusch in Forsythes Ohren nachhallte.
    Forsythe war wie betäubt. Er war noch nicht so weit. Sicher, Tverskys Arbeit war viel versprechend, aber wenn nun nichts dabei herauskam? Er war davon ausgegangen, dass ihm mindestens noch ein Monat zum Durchforsten der ST R-Datenbank bleiben würde, bevor er in die freie Wirtschaft wechselte und daher keinen Zugriff mehr auf die NS A-Ressourcen hatte. Jetzt aber war er mittellos. Ihm blieben nur noch Tversky und sein «Dämon» – und den hatte er noch nicht einmal. Forsythe brauchte einen Moment, um sich zu beruhigen, dann bat er Grimes in sein Büro.
    «Steven, ich weiß nicht, wie ich es Ihnen sagen soll, aber   …» Er machte eine Pause, damit Grimes das Schlimmste befürchtete, bevor er ihm seine Lüge auftischte. «Wir sind gefeuert. Heute ist unser letzter Tag.»
    «Was?   … Also, dass

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