Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Null

Null

Titel: Null Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Fawer
Vom Netzwerk:
weitere Wache kam. Wenn dem so war, würde sie ihn umlegen, bevor er auch nur den Auslöser drücken konnte.
    Jeffreys, Esposito, Gonzalez, McCoy und Rainer – er fragte sich, ob von ihnen überhaupt noch jemand lebte. Sie waren keine guten Menschen, aber den Tod verdiente niemand. Er hätte gedacht, dass sechs ehemalige Angehörige von Sondereinsatzkommandos ausreichen sollten. Er hatte die abtrünnige CI A-Agentin eindeutig unterschätzt – sie war nicht nur von den Toten auferstanden; nein, sie war auch noch in bester Kampfstimmung. Der einzige Teil seines Sicherheitsplans, der funktioniert hatte, war der falsche Text auf dem Monitor am Wachschutztresen. Die ganze Zeit über hatte sich Vaner, statt zu David Cainezu laufen, weiter von ihm entfernt und war schließlich vor Crowes Büro angekommen.
    Auf einmal leuchtete die rechteckige Lampe an der Wand grün auf. Das elektronische Schloss war abgeschaltet worden. Crowe ging rückwärts, zielte mit der Pistole auf die Tür.
    Er legte Druck auf den Abzug – gerade so viel, dass er bei Vaners Eintreten sofort feuern konnte. Die Tür schwang auf, eine übel zugerichtete Nava Vaner stand darin. Crowe schoss, bevor sie noch reagieren konnte. Eine halbe Sekunde später war der Boden mit Blut, Hirnmasse und einigen Schädelsplittern bedeckt.
     
    In demselben Moment, als Nava die Tür öffnete, wurde ihr klar, dass alles nur ein Trick gewesen war. Ihr Gehirn verarbeitete diese Information gerade, da sah sie den dunkelhaarigen Mann vom Bahnhof. Die Mündung seiner 45er zeigte auf sie. Sie fragte sich, ob es wehtun würde zu sterben. Sie war früher schon angeschossen worden, zweimal ins Bein und einmal in die Schulter, aber keine dieser Verletzungen war schwer gewesen. Blutig, ja, und schmerzhaft, aber nicht lebensbedrohend. Das würde diesmal anders sein.
    Auf diese Entfernung konnte er gar nicht daneben treffen.
    Sie spürte den Schlag, bevor sie die Explosion hörte. Die Kugel traf Dalton direkt unter dem Auge. Nava hatte den Toten mit ins Zimmer bringen wollen, um den dunklen Flur noch freizuräumen; sie trug ihn über der Schulter, sein Kopf baumelte vor ihrer Brust.
    Daltons Schädel platzte wie eine Wassermelone, durchnässte ihr Hemd mit warmem, klebrigem Blut. Hätte sie den Toten nicht getragen, die Kugel hätte ihr glatt dasHerz zerfetzt. Stattdessen kratzte sie Nava nach dem Austritt aus dem Schädel des Söldners nur ein bisschen an. Nava fragte sich allmählich, ob Caines Intuition auf sie abgefärbt hatte.
    Aber darauf konnte sie nicht zählen. Sie ließ die kopflose Leiche fallen und warf sich zurück in den blutbesudelten Korridor. Sie landete auf der Seite, rutschte ein Stück den nassen Boden entlang und griff hektisch nach ihrer 9mm – aber die war nicht da. Nava hatte vergessen, sie wieder in die Kitteltasche zu stecken. Sie sah sie im Türbereich liegen, nur Zentimeter von ihrem Fuß entfernt. Ebenso gut hätte sie einen Kilometer weit weg liegen können.
    Der Dunkelhaarige würde in einer Sekunde über ihr sein. Es gab keine Möglichkeit, rechtzeitig zu der Pistole zu kommen. Nava drückte den Schalter an ihrem Armband – der Notfall war eingetreten. Nava hatte ihr Leben noch nie jemandem anvertraut. Sie erwartete nur eines: enttäuscht zu werden.
    Immer noch auf dem Rücken liegend, zog sie ein kleines Wurfmesser aus dem Gürtel und holte aus, hoffte auf ein Wunder.
     
    Grimes ging gerade sorgfältig die Würmer aus Fruchtgummi durch – ihm schmeckten die weißen mit den grünen Streifen am besten   –, als eine große blinkende Kugel auf seinem Bildschirm erschien. Das Bild wurde von dem Alarmstufe-Rot-Sound aus
Raumschiff Enterprise
begleitet, der in seinem Kopfhörer losplärrte. Grimes setzte sich auf, stopfte sich einen Wurm in den Mund. Cool. Neues Spiel.
    Er doppelklickte auf die rote Kugel und lehnte sich zurück, um das Feuerwerk zu genießen – wenn schon nicht optisch, dann wenigstens akustisch. Er fragte sich flüchtig, ob er gerade ein Verbrechen begangen hatte, aber dannverwarf er den Gedanken wieder, weil er ja gar nicht mehr für die Regierung der Vereinigten Staaten tätig war. Stattdessen konzentrierte er sich auf das viele Geld, das gerade auf sein Nummernkonto im Ausland überwiesen worden war. Noch schöner war das Ganze, weil Dr.   Jimmy echt ausflippen würde.
    Das war fast noch besser als das Geld. Fast.
     
    Crowe wich dem Toten aus. Ein Blick auf die Leiche und ihm war klar, was sich gerade abgespielt hatte. Er

Weitere Kostenlose Bücher