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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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»Geben Sie der Mannschaft drei weitere Tage frei und schicken Sie sie auf Landurlaub.«
    Der Befehl überraschte Bowers, genau wie Dax es geplant hatte.
    »Tut mir leid, Captain. Das verstehe ich nicht.«
    »Geben Sie der Mannschaft drei weitere Tage Landurlaub, Commander. Planen Sie nach eigenem Ermessen, gestaffelt nach Schichten, wenn Sie das möchten.«
    Bowers nickte einmal. »Aye, Captain.« Dann fügte er mit leiser Stimme hinzu: »Ich verstehe es trotzdem nicht, Captain. Haben wir neue Befehle erhalten, dass wir bei DS9 bleiben sollen?«
    »Nein«, antwortete Dax. »Etwas viel Besseres: eine
Flaute
. Und ich gedenke, sie zu nutzen.«
    »Wozu?«
    Dax zuckte mit den Achseln. »Das wird sich zeigen.«
    »Kann ich auch Landurlaub haben?«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Keine Ahnung. Ich könnte die Personalberichte endlich fertigstellen.«
    »Dann lautet die Antwort Nein. Sie kriegen keinen Urlaub.«
    »Das ist nicht fair.«
    »Mein Schiff, meine Regeln.«
    Präsidentin Bacco stand mit einem falschen Lächeln auf den Lippen da, als vier der zu ihrem Schutz abgestellten Agenten Tezrene, die Botschafterin des Typhon-Paktes, in ihr Büro im fünfzehnten Stock des Palais de la Concorde führten. Wie üblich vergeudete die tholianische Diplomatin keine Zeit mit Höflichkeiten, sondern setzte sofort zu einer Tirade an, sobald sie Bacco erblickte.
    »Frau Präsidentin, ich mache Sie persönlich dafür verantwortlich, dass Sie dieses Treffen hinausgezögert haben.«
Tezrenes rasiermesserscharfe Stimme wurde durch den Vokoder ihres Anzugs in etwas übersetzt, das ähnlich beißend klang.
    Bacco senkte in einem Akt gespielter Reue den Kopf. »Entschuldigen Sie, Frau Botschafterin. Wichtige Staatsangelegenheiten haben meine volle Aufmerksamkeit verlangt.«
    Die sechsbeinige kristalline Gliederfüßlerin baute sich vor Baccos Schreibtisch auf.
»Auf welche Staatsangelegenheiten beziehen Sie sich, Frau Präsidentin?«
    Bacco ließ ihr Lächeln noch ein bisschen breiter werden und verengte die Augen. »Es steht mir nicht zu, das mit Ihnen zu erörtern, Exzellenz. Das werden Sie gewiss verstehen.«
    Die Agenten, die sich an der hinteren Wand aufgebaut hatten, spannten sich, als Tezrene mit den obersten beiden Gliedmaßen eine bedrohliche Geste machte.
»Was ich verstehe, Frau Präsidentin, ist, dass Ihre Sternenflotte unprovoziert aggressiv vorgegangen ist und dass Sie das durch Ihr anhaltendes Schweigen in den letzten beiden Wochen implizit sanktioniert haben.«
    Bacco kam hinter ihrem Schreibtisch hervor. »Das stimmt doch gar nicht, Botschafterin. Captain Dax und die Besatzung der
Aventine
sind als Reaktion auf ein dringendes Notsignal in den Breen-Raum eingedrungen – eines, das vom Breen-Militär in diesem Sektor dokumentiert wurde. Dax und ihre Mannschaft haben versucht, das Signal zu bestätigen, doch das lokale Kommunikationsnetzwerk der Breen-Konföderation war ausgefallen. Entsprechend der interstellaren Gesetze haben sie die Grenze nur aus rein altruistischen Gründen überquert.«
    »Zweifelhaft«
, erwiderte Tezrene.
    »Überprüfen Sie die Logbücher, Frau Botschafterin. Sobald die Besatzung der
Aventine
festgestellt hatte, dass es keinen Notfall gab, hat sie sich aus dem Alrakis-System zurückgezogen.«
    Tezrenes Vokoder knisterte vor Zorn.
»Erst nachdem sie die Salavat-Schiffswerft sabotiert und zerstört hat!«
    »Auch in diesem Fall scheinen die Beweise Ihrer Version der Ereignisse zu widersprechen«, konterte Bacco. »Die Explosion, die diese Schiffswerft zerstört hat, scheint das Resultat eines internen Unfalls gewesen zu sein, eines Reaktorkernbruchs, wenn ich mich nicht irre.«
    »Sensorlogbücher beweisen, dass Ihr Schiff auf Breen-Patrouillenschiffe gefeuert hat«
, sagte Tezrene.
    »Nur zur
Selbstverteidigung
«, erwiderte Bacco. »Diese Schiffe haben zuerst auf die
Aventine
geschossen. Captain Dax’ Reaktion war angemessen und verhältnismäßig. Ihr Schiff hätte diese Abfangjäger mit Leichtigkeit zerstören können, aber sie hat sie stattdessen nur verwarnt.«
    »Sie leugnen, dass die
Aventine
dorthin geschickt wurde, um das Schiff, das in der Salavat-Schiffswerft gebaut wurde, zu zerstören?«
    »Ich versichere Ihnen, dass die Mannschaft der
Aventine
keinen derartigen Befehl hatte, Botschafterin.« Bacco beugte sich vor und stützte sich auf den Fäusten ab. »Warum sollten wir einen Krieg riskieren, um
ein
Schiff auf
einer
Schiffswerft zu zerstören? Welche mögliche Strategie oder welchen

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