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Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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was sie tat, war mit Kedairs Aktionen abgestimmt, die die Waffen der beiden Schiffe lenkte und dabei eine Reihe von sorgfältig einstudierten Beinahetreffern abfeuerte, die, wie sie hofften, die Sensoren des fernen Breen-Patrouillenschiffes täuschen würden, das bereits auf maximaler Warpgeschwindigkeit zu diesen Koordinaten umgeleitet worden war.
    »Sprengladungen einundzwanzig bis dreißig aktiviert und bereit«, sagte Leishman.
    »Ziel erfasst«, erwiderte Kedair.
    Lieutenant Oliana Mirren, der Ops-Offizier, erzeugte einige Sensorschatten, die die Illusion erwecken sollten, dass beide Schiffe komplett bemannt waren. Niemand wusste, ob die Sensoren der Breen empfindlich genug waren, um derartige Details auf große Entfernungen zu empfangen, doch Dax hatte darauf bestanden, dass ihre Mannschaft die Intelligenz und die Fähigkeiten des Breen-Militärs nicht unterschätzte. Die schlanke Brünette erhielt bei der Kalibrierung ihrer Sensorillusionen Hilfe vom Wissenschaftsspezialisten und zweiten Offizier Lieutenant Commander Gruhn Helkara. »Besatzungsanzahl auf dem Corsair um neun Prozent verringern«, sagte der dünne Zakdorn. »Wir müssen die Verluste in Echtzeit simulieren.«
    »Bin schon dabei«, erwiderte Mirren. »Ich warte bloß noch bis sich das Plasmafeuer, das Leishman ausgelöst hat, bis nach Sektion zehn ausbreitet.« Sie brachte einen piependen Alarm auf ihrer Konsole zum Schweigen. »Feuer in vorderen Abschnitten bestätigt, verringere Besatzungssignaturen.«
    »Letzte Angriffsanflüge sind auf voller Impulsgeschwindigkeit eingeleitet«, verkündete Tharp.
    »Achtung«, sagte Bowers. »Leishman, senden Sie jetzt das SOS-Signal der
Guernik
und halten Sie sich bereit, die Fluchtkapsel unserer Agenten abzuschießen.«
    »Waffen werden in fünf Sekunden abgefeuert«, kündigte Kedair an.
    »Kapsel ausstoßen«, befahl Bowers. »Ablenkungskapseln ebenfalls starten.«
    »Kapsel ist unterwegs«, bestätigte Leishman. »Ablenkungen wurden ausgesetzt.«
    »Feuer«, sagte Kedair.
    »Alle Sprengladungen zünden«, befahl Bowers.
    Ein greller Lichtblitz ließ den Hauptschirm einen Moment lang weiß werden, dann verblasste das Strahlen und machte erneut dem dunklen Sternenteppich Platz.
    Mirren meldete von ihrer Konsole: »Beide Schiffe wurden zerstört, Sensorgeister sind abgeschaltet. Die Fluchtkapsel ist unbeschädigt und hat den Explosionsradius verlassen.«
    »Gute Arbeit«, lobte Dax ihre Mannschaft. »Auf Gelben Alarm gehen und Funkstille einhalten. Mister Tharp, setzen Sie einen Kurs zum Rand des Schwarzen Schwarms. Mirren, behalten Sie die Fluchtkapsel mit den Sensoren im Auge. Ich möchte sofort erfahren, wenn sie von den Breen geborgen wird.« Dann drehte sie sich zu ihrem Sicherheitschef um. »Lonnoc, überwachen Sie alle Übertragungen des Breen-Patrouillenschiffes. Wenn sie nicht auf unsere List hereinfallen, müssen wir unsere Leute schnellstmöglich da rausholen.«
    »Aye, Captain«, erwiderte Kedair. »Bereithalten für Plan B.«
    Bowers drehte eine schnelle Runde auf der Brücke und gratulierte jedem Besatzungsmitglied im Vorbeigehen für die gute Arbeit. Als er damit fertig war, kehrte er auf seinen Platz neben Dax’ Stuhl zurück und fragte leise: »Und jetzt …?«
    »Jetzt warten wir«, antwortete Dax, »und beten, dass die Sache kein völliger Reinfall wird.«
    Bashir und Sarina verbrachten die ersten Minuten nach dem Verlassen der
Guernik
damit, ihre zahlreichen Verletzungen und Schrammen mit dem tragbaren Medikit, das zu ihren Breen-Anzügen gehörte, zu verarzten. Danach begingen sie die ersten Stunden des Wartens damit, die angenehme Stille beim Dahintreiben im All zu genießen.
    Bashir gelang es, seinen Drang, die Ruhe durch sinnloses Geplapper zu füllen, zu unterdrücken, daher war er überrascht, als Sarina auf einmal völlig unerwartet fragte: »Warum hast du mit Dax gestritten?« Er überlegte, ob er sie anlügen sollte, beschloss dann jedoch, dass es nichts brachte, die Fakten zu leugnen. Sarina besaß die unvergleichliche Fähigkeit, die Körpersprache und flüchtigen Gesichtsausdrücke anderer zu interpretieren, was sie vermutlich in all den Jahren gelernt hatte, die sie in der Gesellschaft des Jack-Packs verbracht hatte.
    »Sie denkt, ich bin nicht qualifiziert genug für diese Mission«, gestand er.
    »Stimmst du ihr zu?« Als sie Bashirs Reaktion auf ihre Frage bemerkte, fügte Sarina hinzu: »Das frage ich nur, weil es dich zu beschäftigen scheint.«
    Er seufzte. »Es ist

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