Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nullsummenspiel

Nullsummenspiel

Titel: Nullsummenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
Vom Netzwerk:
mir egal, ob sie meine Fähigkeiten anzweifelt. Was mich viel mehr aufregt, ist, dass sie meine Motive infrage stellt.«
    »Meinetwegen?« Sie konnte die Antwort bereits von seiner finsteren Miene ablesen. »Tja, zumindest ist sie konsequent. Aber ich muss ehrlich zu dir sein, Julian: Es mag sein, dass sie da nicht ganz falschliegt.« Bevor er protestieren konnte, fuhr sie fort. »Was ich damit meine, ist, dass du diese Mission höchstwahrscheinlich nicht angenommen hättest, wenn ich nicht gewesen wäre. Und aus diesem Grund denkt Dax, ich würde dich ausnutzen.«
    »Tust du das?«, fragte er, jetzt noch besorgter als zuvor.
    »Vielleicht ein bisschen. Aber was sie – und anscheinend auch du – zu vergessen scheint, ist, dass der Sternenflottengeheimdienst dich vermutlich überhaupt nicht gefragt hätte, wenn ich nicht für diese Mission ausgewählt worden wäre. Ich musste darauf bestehen, dich treffen zu dürfen.« Sie rutschte ein Stück herum, sodass sie neben ihm saß, und kuschelte sich unter seinen Arm. »Es ist mir egal, ob Dax denkt, dass du der falsche Mann für diese Aufgabe bist, weil ich weiß, dass du genau der richtige bist. Und ob du nun nur wegen mir hier bist oder …«
    »Das bin ich nicht. Ich habe in meinem Leben schon viele dumme Dinge aus verdammt dämlichen Gründen getan, aber ich habe noch nie mein Leben riskiert, nur um eine Frau zu beeindrucken.«
    Bei diesen Worten musste Sarina grinsen. »Gut zu wissen. Jetzt habe ich das Gefühl, mich darauf verlassen zu können, dass du die wirklich dummen Dinge aus gutem Grund tun wirst.«
    »Genau.« Sie mussten beide lachen, doch dann wich ihr Frohsinn einer unbehaglichen Stille. Bashir wurde wieder ernst. »Ich weiß, dass es die falsche Zeit ist, um auch nur an so etwas zu denken, aber diese Mission könnte sich für uns als fatal erweisen. Niemand weiß, wie viel oder wie wenig Raum für Fehler wir haben, wenn wir erst einmal bei den Breen sind. Und wenn sie uns entdecken …«
    »Denk nicht darüber nach«, riet ihm Sarina. »Am besten entspannst du dich und achtest nur auf deine Sinne und deine Instinkte. Spüre den Rhythmus ihrer Kultur und achte darauf, auf welche anderen Leute sie hören, wen sie herumschubsen und wen sie ignorieren.« Sie grinste. »Sieh es einfach als Spiel.«
    Er schnaubte einmal und sah Sarina an. »Bei einem Spiel wird der Verlierer aber nicht exekutiert.«
    »Bei klingonischen Spielen kommt das durchaus vor.«
    Dieses Mal musste er tatsächlich lachen, auch wenn er wusste, dass es nur Galgenhumor war. »Ich bin froh, dass du deinen Humor noch nicht verloren hast.«
    »Jemand muss für ein bisschen Stimmung sorgen, sonst würde diese Mission ja überhaupt keinen Spaß machen.«
    Bashir lehnte den Kopf an das Schott hinter sich. »Keinen Spaß? Wir werden von den bekanntermaßen paranoidesten Aliens umzingelt sein, denen die Föderation je begegnet ist, während wir versuchen, eine verborgene Militärbasis zu finden und in sie einzudringen, um dann einen Raumschiffprototyp zu zerstören und die gestohlenen Daten zu sabotieren. Das alles dürfen wir ohne Verstärkung und ohne vorher festgelegten Fluchtplan ausführen. Wieso sollte das keinen Spaß machen?«
    »So langsam kommst du in Stimmung«, stellte Sarina fest. »Wenn du erneut depressiv wirst, dann denk einfach daran, dass wir keine Ahnung haben, ob wir Breen-Nahrung zu uns nehmen oder ihre Abfall-Beseitigungsanlagen benutzen können, das zaubert dir gleich wieder ein Lächeln auf die Lippen.«
    »Mir geht es jetzt schon viel besser.« Aus einer in die Seite der Fluchtkapsel eingelassenen Komm-Einheit drang auf einmal ein metallisches Kreischen, woraufhin Bashir und Sarina den Kopf drehten. »So bald schon?«, meinte Bashir. »Es ist noch nicht mal vier Stunden her.«
    »Captain Dax hat uns gewarnt, dass das Patrouillenschiff näher sein könnte als erwartet. Offenbar ist es auch noch schneller, als wir dachten.« Sie nahm ihren Helm und setzte ihn auf. »Es wird Zeit, sich fertig zu machen.«
    Bashir setzte seinen Helm ebenfalls auf, und sofort verwandelte sich das metallische Geräusch aus dem Komm-Lautsprecher in eine Männerstimme, die er gut verstehen konnte:
»… die Konföderiertenfregatte
Torzat.
Wir haben Ihr Notsignal empfangen. Erwarten Ihre Antwort und Statusmeldung.«
    Sarina stieß Bashir an. »
Na los. Sie werden nicht ewig warten
.« Die abgesicherte Komm-Einheit in seinem Helm ließ ihre Stimme normal klingen, was aber nur daran lag, dass sein

Weitere Kostenlose Bücher