Nur aus Leidenschaft
sich um, lächelte Amanda an und streckte ihr die Hand entgegen.
„Guten Tag, Ma'am", sagte er höflich, wobei er es vermied, Carol anzusehen. „Ich bin Pete Dugan."
Amanda nahm seine Hand. Sie wurde rot, als ihr Blick von seiner nackten Brust zu seinem Gesicht glitt. „Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Pete", sagte sie und kla ng verlegen. „Ich bin Amanda, Adams Mutter."
Pete zwinkerte ihr zu und grinste, wobei er sich das Hemd von der Taille wickelte. „Das dachte ich mir. Adam hat viel von Ihnen erzählt."
Amanda hob die Augenbrauen und schaute ihren Sohn an. „Hat er das?" fragte sie überrascht.
„Ja", gab Pete zurück. „Der Junge ist eine echte Plaudertasche." Er schlüpfte in sein Hemd, knöpfte es jedoch nicht zu, und legte Adam den Arm um die Schultern. „Auf unserem Ausritt haben wir festgestellt, dass wir eine ganze Reihe Gemeinsamkeiten haben. Stimmt doch, Adam, oder?" Er blickte zu dem Jungen hinunter.
Adam grinste zu ihm hoch. „Ja, klar."
„Zum Beispiel?" wollte Amanda wissen. Sie traute dem Ganzen offenbar nicht so recht.
„Erstens Pferde", erklärte Pete und schenkte ihr sein gewinnendstes Lächeln. „Und dann noch Baseball." Amanda wirkte, als wollte sie einiges gegen diese Sportart einwenden, doch Pete fuhr rasch fort. „Es ist sogar so", sagte er ernsthaft, „dass ich Sie fragen möchte, ob ich nicht hin und wieder bei Ihnen vorbeikommen kann, um mit Adam ein paar Bälle zu schlagen."
Sein Griff um Adams Schultern wurde fester, und er zog den Jungen an sich. „Da ich so viel unterwegs bin, habe ich nicht oft Gelegenheit zum Ballspielen, aber ich liebe Baseball.
Ich wäre Ihnen wirklich dankbar, wenn Sie mir erlauben würden, ein bisschen mit Adam zu trainieren, wenn ich in der Gegend bin."
Carol stand still und starr und konnte kaum glauben, was sie da hörte. Pete spielte Baseball? Sie hatte nicht einmal gewusst, dass er überhaupt die Spielregeln kannte.
Natürlich würde Amanda - mit all ihrer Ängstlichkeit als allein erziehende Mutter - dieses Angebot niemals annehmen, schon gar nicht von einem Fremden, einem Mann, den sie eben zum ersten Mal gesehen hatte.
Carol schaute zu ihr hinüber und traute ihren Ohren nicht, als Amanda sagte: „Ja, das wäre sicher nett."
Pete blätterte in den Gelben Seiten, die auf seinen Knien lagen. Er fand den gesuchten Abschnitt und glitt mit dem Finger die Liste der aufgeführten Unternehmen herunter.
„Grabsteine und Denkmäler", murmelte er. Er griff nach dem Telefon, überprüfte noch einmal die Nummer und wählte.
Tief einatmend drückte er den Hörer ans Ohr und horchte auf das Freizeichen. „Guten Tag", sagte er, als der Teilnehmer sich meldete. „Ich hätte gern ein paar Auskünfte."
„Nein, ich habe Clayton noch nicht erreicht, und sein Mitarbeiter liegt im Krankenhaus. Die Windpocken sind offenbar schlimmer geworden." Pete hielt den Hörer ein Stück vom Mund weg, um einen Schluck aus der gekühlten Wasserflasche zu nehmen, während er auf Troys Erwiderung wartete.
„Ich könnte kommen und dich ablösen", bot Troy nach kurzem Überlegen an. „Aber es ginge erst in vier, fünf Tagen. Yuma und ich sind auf dem Weg nach Wyoming. Anschließend trudeln wir nach Süden und nehmen bis Texas noch zwei Rodeos mit."
Pete rieb sich die nackte Brust mit der Flasche, um die Haut nach der heißen Dusche zu kühlen. Er unterdrückte einen Seufzer, denn er wollte seine Frustration sowie den dringenden Wunsch, endlich von der Ranch wegzukommen, vor Troy verbergen. „Besser als gar nichts", sagte er und trat ans Fenster des Schlafzimmers. „Aber haltet euch nicht zu lange auf, ja?"
„Stimmt etwas nicht?" erkundigte Troy sich misstrauisch.
Pete beobachtete Carol, die aus dem Stall kam, die Schultern gebeugt wegen dem Gewicht eines Futtereimers. „Nein", log er und drückte die Flasche an die Stirn, in der Hoffnung, dass die Kühle seine Kopfschmerzen milderte. „Ich habe es nur eilig, wieder auf die Straße zu kommen. Ich habe schon eine Menge Rodeos verpasst."
„Du bist trotzdem noch unter den ersten zehn", versicherte Troy. „Ich habe die Rangliste gerade vor einer Stunde ange schaut."
„Und wie steht's mit dir?" fragte Pete. „Wie ist es dir ergangen?"
Aus dem Seufzer, der durch die Leitung zu ihm drang, schloss er auf neuerliche Niederlagen. „Nicht so besonders", gestand Troy widerstrebend. „Ich konnte noch immer kein Preisgeld einstreichen."
„Bringst du keinen Stier auf den Boden?" fragte Pete
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