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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child
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will kein Wort mehr hören“, ermahnte er sie. „Überlassen Sie Hunter mir, und machen Sie sich seinetwegen keine Sorgen.“
    Dann schloss er die Tür des Arbeitszimmers. Während Margie den Flur entlangging, fragte sie sich, ob er ihr überhaupt zugehört hatte. Wahrscheinlich nicht. In den zwei Jahren, in denen sie mittlerweile für ihn arbeitete, hatte sie gelernt, was für ein Dickschädel er sein konnte. Und in diesem Starrsinn schien sein Enkel ihm in nichts nachzustehen.
    In den folgenden Tagen erfuhr Hunter eine Welle der Dankbarkeit. Gefasst ließ er die Danksagungen von Menschen, die er schon lange kannte, über sich ergehen – für Dinge, die er niemals getan hatte.
    Es stimmte, was Margie sagte. Die Leute in Springville hatten ein Recht darauf, zu erfahren, dass ihre Jobs sicher waren. Und das hieß, dass die Familie der Cabots für das Wohl der Stadt sorgen musste und die Verantwortung dafür trug.
    Und „seine Frau“ war die ungekrönte Königin dieser Verantwortung. Sie saß in unzähligen Ausschüssen, verbrachte ihre Zeit mit Simon, kümmerte sich um die geschäftlichen Angelegenheiten, und in ihrer übrigen Zeit war sie die Herrscherin des Familiensitzes.
    Verdammt. Hunter rieb sich mit einer Hand über sein Gesicht und versuchte sich zusammenzureißen. Ja, er nahm es ihr übel, dass sie ihre ganze Zeit und all ihre Anstrengungen Springville widmete. Aber das lag einfach nur daran, dass er immer noch nicht dahintergekommen war, warum sie das machte. Und warum sie überall so gut über ihn sprach. Was interessierte sie es, ob die Leute ihn liebten oder hassten?
    Warum war sie so sehr darauf aus, sich in diesem Nest einen Platz zu schaffen? Und warum zog sie ihn in die ganze Sache mit hinein?
    Es geht nicht darum, was Sie wollen, Hunter, sondern darum, was die Leute hier brauchen.
    Margies Worte gingen ihm nicht aus dem Kopf. Er hatte nie etwas auf diese Stadt gegeben, und im Grunde hatte sie erreicht, dass er sich jetzt sogar ein bisschen dafür schämte.
    „Was fällt ihr ein, mich so zu belehren? Ich brauche diese Frau nicht, die nicht einmal meine Ehefrau ist und mich auf der Beliebtheitsskala dieser Stadt ganz nach oben katapultiert, obwohl ich nicht einmal hier lebe.“ Er schüttelte den Kopf, blickte auf die Blumen und murmelte weiter vor sich hin. „Habe ich sie etwa darum gebeten? Habe ich ihr erlaubt, einen Superhelden aus mir zu machen?“
    „Sprichst du wieder mit dir selbst, Hunter?“
    Er sah sich um und erspähte den Gärtner, der Hunter von einem Hortensienbusch aus beobachte. Was hatte der Mann gehört? Wie viel wusste er? So tun zu müssen, als sei er jemand, der er gar nicht war, machte ihn langsam verrückt. Genauso wie die sexy Rothaarige, die er nicht anrühren durfte. Allmählich schien er den Verstand zu verlieren.
    Es machte ihn wahnsinnig, jede Nacht neben ihr einzuschlafen, um frühmorgens eng an sie geschmiegt aufzuwachen und diese dämliche Mauer aus Kissen wieder aufzubauen. Aus Angst, sie könnte seine Schwäche spüren.
    Schwäche ?
    Seit wann war er schwach?
    Er atmete tief ein. Noch einen Monat, und der Spuk wäre vorbei. Dann würde er reihenweise Frauen aufreißen, um wilden anonymen Sex zu haben, damit er Margie endgültig vergessen konnte. Danach würde er wieder zu seinem Stützpunkt zurückkehren.
    „Na, wo bist du gerade mit deinen Gedanken, Hunter?“
    Da war sie schon wieder, die Stimme des Gärtners. Hunter fluchte leise vor sich hin. „Ich habe Sie gar nicht gesehen, Calvin.“
    Was nicht verwunderlich war, da der Mann praktisch hinter den üppigen rosafarbenen Blüten des Busches verschwand.
    „Wenn du mich fragst, ich glaube, du hast deine Augen noch nicht aufgemacht, seit du wieder hier bist“, sagte Calvin und neigte leicht den Kopf, um der Heckenschere auszuweichen, mit der er den Busch zurechtstutzte. Das feine scharfe Geräusch der Scherenblätter bildete einen hübschen Kontrast zum trägen Summen der Bienen.
    Hunter vergrub seine Hände in den Taschen seiner Jeans und ging zu dem alten Mann hinüber, der sich seit fast vierzig Jahren um den Garten der Cabots kümmerte. „Was soll das denn heißen?“
    „Hm?“ Calvin hob kurz seinen Kopf, blickte ihn an und zuckte mit den Schultern. „Na ja, ich dachte, dass ein Mann, der seine Frau seit Monaten nicht gesehen hat, bestimmt mehr Zeit mit ihr verbringen wird, anstatt im Garten herumzuspazieren und Selbstgespräche zu führen. Das ist alles.“
    Hunter seufzte. „Das ist

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