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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Reißverschluss ihrer Jeans hoch. »Hör auf mit deinem blöden Psst! Ich will nicht still sein!«
    »Was zum Teufel willst du überhaupt?« Er nahm ein Kissen und warf es wütend in ihre Richtung.
    Megan sah das Kissen an ihrem Kopf vorbeifliegen und auf dem elfenbeinfarbenen Teppich landen. »Ich will wieder runtergehen. Ich will tanzen. Ich will Spaß haben.«
    »Ich dachte, wir hätten Spaß. Ich dachte, du magst mich.«
    »Ich mag dich auch, Greg. Ich mag dich sehr. Ich bin nur noch nicht bereit -«
    »- mehr zu sein als ein Schwanzfopper.«
    Das Wort traf sie wie eine schallende Ohrfeige, und sie spürte wie ihre Wange rot wurde. »Ich bin kein... Das bin ich nicht.«
    »Dann bist du eine noch bessere Schauspielerin, als ich dachte.«
    Megan atmete tief ein, strich ihre Haare glatt, schob den Saum ihres Pullis wieder in den Hosenbund und überprüfte ihren Reißverschluss. Er meinte das nicht so, redete sie sich ein. Er war bloß wütend und aufgewühlt und mehr als ein bisschen betrunken. Er würde sich später entschuldigen. Sie würde seine Entschuldigung annehmen. Im Laufe des Sommers würden sie sich besser kennen lernen. Sie würden es schön langsam angehen lassen. »Ich gehe nach unten.«

    »Dann geh doch. Worauf wartest du noch?«
    »Kommst du nicht mit?«
    Greg blieb auf dem Bett sitzen und mied ihren Blick. »Schick einfach die Nächste rein, die in der Schlange wartet.«
    Megan wurde speiübel, und ihr Herz machte einen Salto in ihrer Brust. Alles tat ihr weh. So musste sich Delilah jeden Tag fühlen, dachte sie, schluckte jeden aufkeimenden Widerspruch herunter und ging zur Tür. Als sie aufschloss, kam ihr das laute Klicken vor, als würde jemand eine auf ihren Kopf gerichtete Pistole spannen. Hastig rannte sie aus dem Zimmer.
    Ohne sich umzusehen, lief sie die Treppe hinunter und aus der Haustür. Ihr war, als hätte jemand gerufen: »Megan? Ist irgendwas? Warte!« Aber sie wartete nicht, sondern rannte weiter hinaus auf die leere Straße, wo der Lärm der Party ihr noch bis zur übernächsten Straßenecke folgte, bevor es endlich still war.
    Erst als sie stehen blieb, um zu Atem zu kommen und sich die Tränen aus den Augen zu wischen, merkte sie, dass jemand hinter ihr war. »Megan«, sagte eine Stimme, und dann hörte sie gar nichts mehr.

31
    » S andy! Hier drüben!«
    Sandy spähte durch das mickrig beleuchtete Chester’s und versuchte festzustellen, aus welcher Richtung Ritas Stimme gekommen war. Schließlich entdeckte sie ihre Freundin an einem großen runden Tisch am anderen Ende der Bar zwischen einem deprimiert aussehenden John Weber und seiner offensichtlich angetrunkenen Frau Pauline.
    »Ich dachte, du würdest nicht mehr kommen«, sagte Rita mit einem gezwungenen Lächeln, das andeutete, wie dankbar sie war, ihre Freundin zu sehen.
    Sandy ließ sich auf einen der drei leeren Stühle um den Tisch sinken und gab sich alle Mühe, die spürbare Spannung zwischen dem Sheriff und seiner Frau zu ignorieren. Sie zählte mindestens ein Dutzend leere Gläser auf dem Tisch, die meisten standen vor Pauline.
    »Das sind nicht alles meine«, verteidigte Pauline sich, als sie Sandys Blick bemerkte. Mit einer Hand deutete sie eine nervös flatterige Geste an, mit der anderen klammerte sie sich an ihren Gin-Tonic.
    »Avery und Lenny waren noch hier. Avery ist vor einer halben Stunde gegangen«, erklärte Rita. »Und Lenny hast du um höchstens fünf Minuten verpasst.«
    »Gut.« Sandy dachte, dass sie vom Lehrkörper der Torrance High für heute Abend genug hatte. Sie winkte der Kellnerin und bestellte einen Green-Apple-Martini.
    »Ganz sicher?«, fragte Rita. »Denk dran, was beim letzten
Mal passiert ist, als du Green-Apple-Martini getrunken hast.«
    »Glaub mir, das war nichts im Vergleich zu dem, was mir heute Abend passiert ist.«
    »Was war denn los?« Rita beugte sich vor und stützte sich auf die Ellbogen. Pauline begann mit dem Zeigefinger über den Rand ihres Glases zu streichen.
    »Will ich das hören?«, fragte John. Sein Gesichtsausdruck sagte, dass drei unterschiedlich gestresste Frauen einfach mehr waren als ein Mann, der nicht mehr ganz nüchtern, aber noch längst nicht betrunken genug war, ertragen konnte. Vor allem außer Dienst.
    »Wahrscheinlich nicht«, antwortete Sandy.
    John stand auf und verschwand eilig im Billardzimmer, wo er ein lockeres Gespräch mit den Typen anknüpfte, die um den ersten Tisch standen.
    Sandy hörte die Männer über das enttäuschende Ergebnis des

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