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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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hatte, wie er sie verführen wollte. Und genau das tat er gerade, er verführte sie, und wenn sie nicht aufpasste, wenn sie nicht höllisch aufpasste, würde ihm das auch gelingen. Und so
sehr sie sich das einerseits wünschte, so sehr sie ihm förmlich die Daumen drückte, so sehr sagte ihr eine winzige, aber nichtsdestoweniger wichtige Stimme, dass sie es nicht tun sollte, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt war und dass es bessere Orte geben musste, um zum ersten Mal mit einem Jungen zu schlafen, als das Schlafzimmer von Lonny Reynolds Eltern mit seinem cremefarbenen Überbett, das garantiert ein großer Fleckenmagnet war, und den Fremden, die ihr von gerahmten Fotos an den Wänden entgegenlächelten. Ganz zu schweigen von den Blicken, die sie begrüßen würden, wenn Greg und sie schließlich nach unten zurückkehrten. Genug Leute hatten sie die Treppe hinaufgehen sehen. Und jeder wusste, was sie dort machten. Versammelten sie sich vielleicht schon in diesem Moment vor der Tür und lauschten am Schlüsselloch.
    Es ist bloß so leicht, sich in solchen Momenten zu verlieren .
    Ich geh schon nicht verloren.
    Versprochen?
    Sie versuchte die Stimme ihrer Mutter und ihre eigene Stimme zu verdrängen, aber es war zwecklos. Sie konnte nicht.
    Greg schob seine Hand unter ihre Bluse.
    Oh Gott, hatte sich je irgendetwas so gut angefühlt? Sie musste ihn bremsen. Sie musste ihn ablenken. Sie musste sich selbst ablenken. Sie musste an etwas Unangenehmes denken, ein Gegenmittel gegen das wunderbare Gefühl seiner Fingerspitzen, die über ihren Spitzen-BH tanzten. »Glaubst du, hier gibt es Termiten?«, fragte sie, weil es das Erste war, was ihr einfiel.
    Seine Hand erstarrte auf ihrer rechten Brust. »Was?«
    »Ich hab mich bloß gefragt, ob es hier Termiten gibt.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich dachte bloß, weil mein Onkel und meine Tante ein Haus hatten, das so ähnlich aussah wie dieses – das war, als sie noch in Rochester gewohnt haben -, und sie hatten Termiten.

    Es war wirklich schrecklich. Sie mussten das ganze Haus ausräuchern lassen. Alle mussten ausziehen. Das weiß ich noch, weil sie ungefähr eine Woche bei uns gewohnt haben, und ich musste mein Zimmer mit meiner Cousine Sarah teilen, die ein echtes Ferkel ist, und das hat mir gar nicht gefallen.«
    »Megan...«
    »Sie sind vor ungefähr zehn Jahren nach Kalifornien gezogen, als der ganze Dot.Com-Boom losging. Mein Onkel war immer ein Computergenie. Er ist der Bruder meiner Mutter.«
    »Megan...« Greg hatte den Verschluss des BHs an der Vorderseite gefunden, und im nächsten Moment hatte er die zarte Spitze beiseitegeschoben und strich mit seinen Fingern über ihre nackte Haut.
    »Jedenfalls haben sie das Haus mit einem großen blauen Zelt abgedeckt, na ja, nicht direkt ein Zelt. Es sah eher aus wie eine riesiges Stück blauer Zellophanfolie – nein, nicht Zellophan, sondern wie eine dicke Plastikfolie wie die Planen, die man über Swimmingpools legt, zumindest im Norden. Hier unten muss man den Pool ja nicht abdecken, weil es nie richtig kalt wird. Oh Gott«, sagte sie, als er mit einem Finger ihre rechte Brustwarze zu umkreisen begann. Es fühlte sich unglaublich an. »Jedenfalls«, versuchte sie fortzufahren, bevor seine Küsse drängender wurden, »sind sie die Termiten losgeworden, aber danach hat meine Tante sich in dem Haus nie wieder richtig wohl gefühlt. Sie sagte, dass sie sich, obwohl sie wusste, dass die Termiten weg waren, immer noch vorstellte, wie sie nachts vor sich hin knabberten, und das war ihr so unheimlich, dass sie umgezogen sind. Nicht nach Kalifornien. Jedenfalls noch nicht gleich.«
    »Psst«, sagte Greg, als seine linke Hand ihre Brust verließ.
    Nein, dachte sie. Nicht gehen. Zurückkommen. Zurückkommen.
    Aber die Hand kam nicht zurück, sondern wanderte zu ihrem Oberschenkel hinab und dann zwischen ihren Schenkeln wieder nach oben. Der Stromstoß, den sie dabei verspürte,
hätte sie beinahe umgeworfen, doch sie schaffte es mit Mühe, sich aufrecht zu halten. »Greg, ich glaube wirklich nicht -«
    »Psst.« Er begann an dem Reißverschluss ihrer Jeans zu ziehen.
    »Nein. Hör auf. Ich will nicht -«
    »Psst.«
    Das letzte »Psst« gab schließlich den Ausschlag. Es war eine Sache, wenn sie die Stimme in ihrem Kopf ignorierte; aber es war eine ganz andere, wenn er sie ignorierte, vor allem, nachdem sie ihm laut und deutlich erklärt hatte, dass er aufhören sollte. Sie stieß seine Hand weg, sprang auf und zog den

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