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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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um sie herum spontaner Beifall ausbrach. Bald entfernten sich die tanzenden Körper wieder, die neugierigen Blicke verloren sich im drängenden Wummern der Bassgitarre. Sie drehte sich um und sah, dass ihr Bruder sie beobachtete und besorgt den Kopf zur Seite gelegt hatte, woraufhin sie demonstrativ einen weiteren
Schluck trank. Das Bier kleckerte aus der Flasche und tropfte von ihrem Kinn. Greg war sofort zur Stelle, um es von ihrem Hals zu lecken.
    »Hey, Meg«, sagte Tim, der, gefolgt von Amber, die ihre Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans gesteckt hatte, herübergekommen war, »immer schön vorsichtig mit dem Zeug, okay?«
    »Und was, wenn sie es nicht vorsichtig mag, Schwuchtel?«, fragte Joey.
    »Verpiss dich«, sagte Tim.
    Megan riss alarmiert die Augen auf. Hatte ihr Bruder Joey Balfour gerade tatsächlich erklärt, er solle sich verpissen?
    Joey taumelte rückwärts und griff sich wie von einem Schuss getroffen ans Herz. »Wie bitte? Was hast du zu mir gesagt, Schwuchtel?«
    »Er hat gesagt, wir gehen tanzen!«, fuhr Amber dazwischen und zerrte Tim in die Mitte des Raumes, wo sie schnell von anderen Tanzenden umringt waren.
    »Das ist die Tochter des Sheriffs, Alter«, erinnerte Greg Joey, der aussah, als wollte er den ganzen Raum auseinandernehmen. »Wir wollen doch nicht, dass sie ihren Daddy anruft, oder?«
    Man konnte förmlich in Joeys stumpfem Blick sehen, wie Gregs Warnung sackte. »Dein kleiner Bruder hat eine ziemlich große Klappe«, erklärte er Megan.
    »Er flachst bloß rum«, zitierte Megan Gregs Worte von vorhin. »Das hat nichts zu bedeuten.«
    Greg lächelte.
    »Was gibt es denn da zu grinsen, verdammt noch mal?«, wollte Joey wissen, offensichtlich zu einem Streit aufgelegt.
    »Ganz locker, Mann«, sagte Greg. »Du bist ja völlig paranoid.«
    »Ach ja? Also, du fängst langsam an, mir auf die Nerven zu gehen. Du und die kleine Prinzessin hier.«
    Die Haustür ging auf, und Delilah Franklin kam herein.
    »Gütiger Gott. Was stinkt denn hier so?«, fragte Joey und schlenderte auf sie zu. »Hey, Deli. Vergessen, Klopapier zu benutzen?«
    Delilah beachtete Joey genauso wenig wie die anderen Jugendlichen sie. »Hi«, sagte sie, aber nur Brian Hensen und Perry Falco lächelten zurück und auch das bestenfalls zaghaft. »Hey, Megan«, sagte Delilah, als sie sie entdeckte.
    Megan spürte, wie ihr das Herz in die Hose rutschte, als Delilah auf sie zukam. Was war mit dem Mädchen los, Herrgott, noch mal? Versuchte Delilah mit Absicht, ihr das Leben zu vermiesen? Warum war sie hierhergekommen? Spürte sie nicht, dass sie nicht willkommen war? Schlimm genug, dass sie sie täglich bei den Proben hatte ertragen müssen, aber konnte sie ihr nicht wenigstens hier aus dem Weg gehen? Sei nett , hörte Megan ihre Mutter sagen, und weil sie sowieso schon ein schlechtes Gewissen hatte, sagte sie: »Ich dachte, du müsstest deine Großmutter nach Hause bringen.«
    »Das habe ich auch gemacht. Sie hat mich sogar gezwungen dazubleiben, bis sie eingeschlafen war. Erst dann durfte ich los. Jedes Mal, wenn ich mich rausschleichen wollte, hat sie ein Auge wieder aufgemacht und gesagt, ich soll bleiben, wo ich bin.«
    »Großmutter, Großmutter, was hast du für große Ohren!«, trällerte Joey und kam wieder in ihre Richtung.
    »Joey...«, warnte Megan ihn.
    »Das ist schon okay. Sie hat wirklich große Ohren«, sagte Delilah mit einem zittrigen Lachen.
    »Was ist überhaupt mit ihr?«, fragte Greg.
    »Sie hat eine kongestive Herzerkrankung«, sagte Delilah.
    »Was ist denn das?«
    »Ihr Herz ist krank – kongestiv«, sagte Delilah lächelnd, und Megan und Greg lachten.
    »Hey«, sagte Joey, »Deli hat ‘nen Witz gemacht.«
    »Danke der Nachfrage«, sagte Delilah zu Greg, der sich verlegen abwandte.

    »Riecht so, als wär das nicht alles gewesen, was sie gemacht hat«, fuhr Joey fort und wedelte mit der Hand vor seiner Nase, als wollte er einen unangenehmen Geruch vertreiben. »Großmutter, Großmutter, was hast du für einen großen Arsch!« Joey gab Delilah einen Klaps auf den Hintern.
    »Autsch«, jaulte Delilah und versuchte, einem zweiten Schlag auszuweichen, als Joeys Hand schon auf ihre stramme Jeans klatschte.
    Megan zuckte zusammen, als spürte sie das Brennen seines Schlags, ohne dass Joeys Finger sie berührt hatten.
    »Wasch dir lieber die Hände«, warnte Ginger lachend, die mit Tanya vorbeischlenderte.
    »Ich glaube, ich habe mir das Handgelenk gebrochen«, alberte Joey, krümmte sich und hielt

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