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Nur Der Tod Kann Dich Retten

Titel: Nur Der Tod Kann Dich Retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Basketballspiels am Abend murmeln. Männergespräche, dachte sie, unkompliziert und unpersönlich. Sie wandte sich wieder den beiden Frauen an ihrem Tisch zu. Ihre Blicke ließen darauf schließen, dass sie das genaue Gegenteil erhofften. Frauengespräche – so kompliziert und persönlich, wie es nur geht. Also tat Sandy ihnen mit einer detaillierten Schilderung der Ereignisse des Abends den Gefallen.
    »Das ist nicht dein Ernst«, rief Rita, nachdem Sandy ihre Geschichte beendet hatte. »Gordon?«
    »Mr. Lipsman?«, ließ sich Pauline wie ihr Echo vernehmen. »Ambers Theaterlehrer?«
    »Er ist wirklich über dich hergefallen?«
    »Na ja, er hat es versucht. Seine Hände waren überall gleichzeitig.« Sie strich unsichtbare Katzenhaare von ihrem beigefarbenen Pulli.
    »So nennen sie das in der Boulevardpresse auch immer«, sagte Pauline lachend. »Seine Hände waren überall gleichzeitig. Ihre Hände waren überall gleichzeitig.«

    Sandy starrte die Frau des Sheriffs an. »Wovon reden Sie?«
    »Das und das Wort turteln «, fuhr Pauline fort. »Prominente turteln immer. Ist Ihnen das schon aufgefallen? Sie sind doch Lehrerin? Was genau bedeutet es eigentlich?«
    »Wo ist das passiert?«, fragte Rita, ohne Pauline zu beachten, und signalisierte Sandy, es genauso zu halten.
    »Ich weiß nicht genau. Irgendwo zwischen der Citrus Grove und der Admiral Road. In der Nähe eines verlassenen alten Farmhauses am Ende eines großen Feldes. Es war wirklich unheimlich.«
    Pauline kniff die Augen zusammen. »Sie müssen das alte Kimble-Haus meinen. Gottchen, was haben Sie denn da draußen gemacht?«
    »Ich hab den Guten Samariter gespielt.«
    »Gut und dumm«, verbesserte Rita sie. »Wann wirst du es endlich lernen?«
    »Sende ich widersprüchliche Botschaften aus?«, fragte Sandy unvermittelt.
    »Was meinst du damit?«
    »Drücke ich mich nicht klar aus?«
    »Wovon redet sie?«, fragte Pauline.
    Sandy musste unwillkürlich lachen. »Ich nehme an, das beantwortet meine Frage.« Was für ein Abend, dachte sie, als die Kellnerin ihren Green-Apple-Martini auf den Tisch stellte und Pauline einen weiteren Gin-Tonic bestellte.
    »Für sie nichts mehr«, rief John, der aus dem hinteren Zimmer offenbar ein Auge auf das Geschehen hatte.
    »Hören Sie nicht auf ihn«, erklärte Pauline der Kellnerin, ohne den Mund zu bewegen, sodass die Worte gewissermaßen von ihrer Unterlippe rutschten. »Zu seiner Zeit war das Kimble-Haus ein ziemlich imposantes Bauwerk«, fuhr sie fort, als wären die beiden Sätze logisch miteinander verbunden. »Topmodern. Mit Keller und allem. Jetzt ist es nur noch unheimlich. Ein bisschen so wie Bates Motel. Aus Psycho , wissen Sie? Also, das war ein toller Film. Ich kann nicht glauben,
dass Mr. Lipsman so etwas getan hat«, fuhr sie im selben Atemzug fort. »Was hat er sich nur dabei gedacht?«
    Sandy hatte Mühe, bei den diversen Umwegen mitzukommen, die Paulines Ausführungen nahmen. »Er war ziemlich betrunken«, erwiderte sie schließlich spitz. »Wenn wir zu viel trinken, denken wir oft nicht klar.«
    »Ich fasse es nicht, dass du diesen Idioten tatsächlich noch nach Hause gefahren hast«, wunderte Rita sich.
    »Nun, ich konnte ihn ja schlecht vor Bates Motel stehen lassen, oder?«
    »Warum nicht, verdammt noch mal?«
    »Ich weiß nicht. Ich konnte es einfach nicht.«
    »Oh Gott«, sagte Rita und riss die Augen auf.
    »Glaubst du, dass ich ihm damit eine widersprüchliche Botschaft übermittelt habe?«, fragte Sandy, irritiert von Ritas missbilligender Miene. »Was ist los?«, fragte sie, und folgte mit den Augen ihrem Blick.
    »Guck nicht hin«, warnte Rita sie noch.
    Sandy fuhr auf ihrem Stuhl herum und blickte zum Eingang. Ihr Mann war gerade zur Tür hereingekommen. Und neben ihm stand Kerri Franklin.
    »Oh Gott. Bitte sag mir, dass ich Halluzinationen habe.«
    »Ich hab doch gesagt, guck nicht hin.«
    Pauline drehte sich jetzt ebenfalls um. »Na, da schau her. Wen haben wir denn da?«
    »Haben sie uns gesehen?«, fragte Sandy, rutschte so tief wie möglich in ihren Sitz, zog die Schultern hoch und den Kopf ein wie eine Schildkröte, die sich unter ihrem Panzer verkriecht.
    »Noch nicht.«
    »Was machen sie?«
    »Sie setzen sich an einen der Tische im vorderen Teil.«
    »›Von allen Kaschemmen der ganzen Welt‹«, sagte Pauline in ihrer besten Humphrey-Bogart-Imitation, »›kommen sie ausgerechnet in diese.‹«
    »Ich fasse es nicht«, sagte Sandy. »Was machen sie jetzt?«

    »Sie sitzen einfach

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