Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur der Tod sühnt deine Schuld

Nur der Tod sühnt deine Schuld

Titel: Nur der Tod sühnt deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
Vom Netzwerk:
Frank zurück und wiederholte damit das, was Tolliver bereits gesagt hatte.
    Als Haley ein paar Minuten später nach Hause fuhr, dachte sie über diese Möglichkeit nach. Konnte es sein, dass Dean Brown sich einen Spaß mit ihr erlaubte?
    Wenn nicht das Feuer in der Nacht davor gewesen wäre, hätte sie die Anrufe als Dummer-Jungen-Streich abtun können. Aber alles zusammen genommen, machte es ihr unmöglich, einfach darüber hinwegzugehen.
    Das Böse in der Stimme des Anrufers würde sie den beiden Detectives niemals verständlich machen können. Es gab kein passendes Wort für die Bösartigkeit, die sie durchs Telefon gehört hatte.
    Obwohl alle Türen verschlossen und alle Vorhänge zugezogen gewesen waren, hatte der Anruf das Gefühl von Sicherheit, das Haley für einen Augenblick empfunden hatte, erschüttert.
    Eigentlich war es unlogisch. Eine Stimme konnte nicht durch eine Leitung greifen und sie am Hals packen. Eine Stimme am Telefon konnte ihr nichts anhaben. Aber sie konnte ihr Angst einjagen und sie dazu bringen, dass sie sich immer wieder fragte, wer es auf sie abgesehen hatte.
    In den nächsten Tagen passierte nichts Schlimmes, aber es geschah auch nichts Erfreuliches. Molly schwieg weiterhin und blieb distanziert, und Haley setzte weiter ein fröhliches, zuversichtliches Gesicht auf, wann immer sie mit ihrer Nichte zusammen war.
    Oft spürte sie Mollys Blick auf sich ruhen, als erwarte das Mädchen etwas von ihr, als brauche es etwas, aber Haley kam einfach nicht darauf, was das sein könnte. Und Molly sagte es ihr nicht.
    Endlich war der Samstag da. Molly würde auf Adriannas Pyjamaparty gehen und sie, Haley, einen Abend allein mit Grey verbringen. Sie hatten sich zwar zweimal zum Mittagessen getroffen, aber wonach Haley sich wirklich sehnte, war ein Abend in Zweisamkeit.
    Um vier Uhr nachmittags brachte sie Molly nach nebenan. Angela öffnete die Tür, gelassen und ruhig trotz des Gekreisches und Gekichers kleiner Mädchen in der Lautstärke eines Rockkonzerts, das aus dem Kinderzimmer herüberdrang.
    »Die anderen warten schon auf dich, Molly«, sagte sie. Als die Kleine dem Trubel entgegenlief, lächelte Angela Haley an. »Ich gebe ihnen eine Stunde zum Spielen, aber für den Rest des Abends habe ich Aktivitäten geplant.«
    »Wann soll ich morgen kommen, um Molly abzuholen?«
    »Nicht vor Nachmittag. Ich nehme sie alle mit in die Kirche, und danach gehen wir Pizza essen. Das heißt, vor zwei sind wir nicht zurück.«
    »Wow, dauern Pyjamapartys so lange?« Haley schüttelte den Kopf. »Ich muss noch viel lernen.«
    Angela lachte. »Vergessen Sie einfach mal die Pflicht und genießen Sie Ihren Abend.«
    »Bevor ich gehe: Ist Frank zu Hause?«
    Angelas Lächeln gefror. »Nein. Ich hatte gehofft, er würde rechtzeitig nach Hause kommen, um mitzufeiern, aber er muss noch arbeiten. Soll ich ihm später was ausrichten?«
    »Nein, schon gut. Ich rede morgen mit ihm.« Haley winkte Angela zum Abschied zu und ging nach Hause, um sich für ihr Date fertig zu machen.
    Sie hatte Frank fragen wollen, ob er Jay Middletons Alibi überprüft hatte, aber das konnte warten.
    Haley wusste, dass sie Tolliver und wahrscheinlich auch Frank mit ihren häufigen Besuchen auf die Nerven ging, aber sie wollte nicht, dass sie sie vergaßen. Sie wollte nicht, dass sie Monica vergaßen.
    Heute Abend würde sie jedoch weder an Morde und Detectives denken noch an Pyjamapartys und stille kleine Mädchen mit vorwurfsvollen Augen und Bedürfnissen, die sie nicht befriedigen konnte.
    Heute Abend wollte sie nicht an die vielen Dinge denken, die sie möglicherweise falsch machte. Sie wollte nicht die Stimme ihrer Schwester hören, die ihr zuflüsterte, dass sie auf ganzer Linie versagte.
    Haley nahm ein langes, entspannendes Schaumbad und zog anschließend das einzige Kleid an, das sie aus Las Vegas mitgebracht hatte. Sie hatte das kurze, rote Kleid in einer Boutique im Golden-Nugget-Hotel gesehen und unbedingt haben müssen, obwohl sie nicht gewusst hatte, zu welcher Gelegenheit sie es tragen sollte und ob es eine solche Gelegenheit überhaupt je geben würde.
    Haley betrachtete sich im Spiegel und nickte zufrieden. Das leuchtende Rot passte gut zu ihrem blonden Haar und schmeichelte ihrem Teint. Das seidige Material fühlte sich wunderbar auf der Haut an, und zum ersten Mal seit Monicas Tod kam sie sich lebendig und sexy vor.
    Als Grey um halb sieben erschien, um Haley abzuholen, meinte sie, unter seinem anerkennenden Blick in

Weitere Kostenlose Bücher