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Nur die Küsse zählen

Nur die Küsse zählen

Titel: Nur die Küsse zählen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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engagieren.“ Sie rümpfte die Nase. „Mal ehrlich, vielvon dem, was wir tun, tun wir umsonst. Ich weiß einfach nicht, woher er sein Geld bezieht. Irgendjemand muss mein Gehalt, das Futter und alles für die Hunde bezahlen. Selbst wenn ihm das Grundstück gehört und das Haus abbezahlt ist, entstehen monatlich trotzdem noch immense Kosten.“
    „Hat er nie gesagt, wer ihn unterstützt?“, hakte Nevada nach.
    Montana schüttelte den Kopf.
    „Du könntest ihn doch einfach mal fragen“, schlug Dakota vor.
    Montana verdrehte die Augen und griff nach ihrem Glas. „Auf gar keinen Fall.“
    Montana ist noch nie sonderlich gut darin gewesen, Leute zur Rede zu stellen, dachte Dakota. Sie wandte sich an Nevada. „Und wie läuft’s bei dir?“
    „Gut.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Immer der gleiche Trott.“
    „Wie kannst du so etwas sagen?“, fragte Montana. „Du hast einen tollen Job und ja schon immer gewusst, was du beruflich machen willst.“
    „Ich weiß. Ich sage ja auch nicht, dass ich keine Ingenieurin mehr sein möchte und mich jetzt zur Striptänzerin ausbilden lasse. Aber manchmal …“ Sie seufzte. „Ich weiß nicht. Ich glaube, mein Leben muss mal ein wenig durchgerüttelt werden.“
    Dakota lächelte. „Wir können für Mom immer noch ein Date arrangieren. Das wäre eine schöne Ablenkung.“
    Ihre Schwestern starrten sie mit aufgerissenen Augen an.
    „Ein Date für Mom?“ Montana schüttelte den Kopf. „Hat sie irgendetwas in der Richtung gesagt?“
    „Nicht ernsthaft, aber sie ist lebhaft und attraktiv. Warum sollte sie sich nicht verabreden?“
    „Das wäre irgendwie komisch“, fand Montana.
    „Ja, ganz seltsam.“ Nevada nippte an ihrem Drink. „Sie würde doch innerhalb von fünfzig Sekunden einen Mann finden. Ich dagegen kann mich an mein letztes Date schon gar nicht mehr erinnern.“
    „Das habe ich auch gerade gedacht“, gab Dakota zu. „Abermeinst du nicht, dass wenigstens eine von uns an der Männerfront erfolgreich sein sollte?“
    „Und du fändest es nicht demütigend, wenn das ausgerechnet unsere Mutter wäre?“, fragte Nevada.
    Dakota grinste. „Guter Einwand.“
    Montana schüttelte den Kopf. „Ja, das geht nicht. Außerdem: Was ist mit Dad?“
    Überrascht musterte Dakota sie. „Er ist vor über zehn Jahren gestorben. Findest du nicht, dass sie ein eigenes Leben verdient hat?“
    „Jetzt komm mir nicht mit Logik und Therapeutengeschwätz. Ich fühle mich sehr wohl damit, hier nicht die Erwachsene spielen zu müssen.“
    „Dann musst du dir keine Sorgen machen. Wir haben nur Witze gemacht.“ Um die Anspannung zu lösen, dachte Dakota traurig. Um mich von der Wahrheit über meine Kinderlosigkeit abzulenken.
    „Sie hat sich doch wohl nicht für die Sendung angemeldet, oder?“, fragte Nevada. „Ich meine, falls ja, würde ich sie natürlich unterstützen.“
    „Nein, hat sie nicht.“
    „Gott sei Dank.“ Nevada lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Da wir gerade von der Show sprechen, wann werden denn die Teilnehmer bekannt gegeben?“
    „Morgen. Die Entscheidung ist schon gefallen, aber sie verraten noch nichts. Ich glaube, sie senden das live oder so. Ich versuche, mich da so weit wie möglich herauszuhalten.“
    „Wird Finn dabei sein?“, fragte Montana.
    „So ziemlich jeden Tag.“
    Bedeutungsvoll hob Montana die Augenbrauen. „Das könnte interessant werden.“
    „Ich bin sicher, ich weiß nicht, was du damit meinst“, erwiderte Dakota leichthin. „Er ist ein netter Kerl, mehr nicht.“
    Nevada grinste. „Erwartest du etwa, dass wir dir das glauben?“
    „Ja, und wenn nicht, dann erwarte ich, dass ihr wenigstens so tut, als ob.“
    Aurelia versuchte die Standpauke so gut wie möglich auszublenden, während sie das Geschirr in die Spülmaschine räumte. Die Tirade war ihr durchaus vertraut. Sie war eine fürchterliche Tochter, egoistisch und grausam, kümmerte sich nur um sich und niemanden sonst. Ihre Mutter hatte ihr ihre besten Jahre geopfert und könne im Gegenzug ja wohl ein wenig Unterstützung und Trost im Alter erwarten.
    „Ich werde nicht mehr lange hier sein“, erklärte ihre Mutter. „Ich bin sicher, du zählst schon die Tage, bis ich tot bin.“
    Langsam drehte Aurelia sich um, um die Frau anzuschauen, die sie als alleinerziehende Mutter mit dem Gehalt einer Sekretärin aufgezogen hatte. „Mama, du weißt, dass das nicht stimmt.“
    „Ach, jetzt bin ich also auch noch eine Lügnerin“, konterte ihre Mutter.

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